Milliardär in meinem Bett
Sie merkte: Irgendetwas ging in ihrem Kopf vor. Aber bevor sie sie danach fragen konnte, war Rafe schon bei ihnen. Katie stellte die beiden einander vor.
„Ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass wir heute früher Schluss machen. Joe hat ein Meeting, und er möchte Arturo und Steve dabeihaben.“
„Und Sie nicht?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin im Betrieb ja nur ein kleines Licht, die können auf mich verzichten.“ Er lächelte Nana freundlich an. „War nett, Sie kennengelernt zu haben.“
„Hat mich auch gefreut, Rafe.“
Als er sich entfernte, blickte Katie ihm grübelnd nach. Wie kraftvoll er ging! Und der Anblick seines Hinterns in den verwaschenen Jeans war auch nicht zu verachten!
Dann wandte sie sich an ihre Großmutter, die verdächtig nachdenklich wirkte. „Also raus damit! Was geht dir durch den Kopf?“
„Ich, äh, habe nur überlegt, ob er vielleicht zufällig einen Großvater hat, der ebenso knackig ist wie er.“
Katie kniff die Augen zusammen. „Ach, komm, hör auf. Du verheimlichst mir doch irgendwas.“
„Ich?“, fragte die alte Dame gespielt unschuldig. „Das könnte ich doch gar nicht. Du kannst in mir lesen wie in einem offenen Buch.“
„Nana …“
Die Großmutter sah auf ihre Uhr. „Oh, ich muss dringend los. Grace und ich treffen uns nachher mit zwei heißen Witwern. Und vorher haben wir noch einen Maniküre-Termin.“
Katie umarmte sie. „Du bist mir schon so eine.“
„Und du hast auch noch Potenzial. Warum lädst du den Schnuckel-Mann nicht einfach zum Essen ein? Fang endlich wieder an zu leben, Katie. Du magst ihn doch, oder?“
„Ja“, gab Katie zu. „Ja, ich mag ihn. Ich meine, ich kenne ihn ja erst seit einer Woche, aber es kommt mir irgendwie schon viel länger vor. Er ist wirklich nett. Ein ganz normaler Typ und schwer in Ordnung. Ganz anders als Cordell King – und das ist schon mal gut. Von reichen Müßiggängern habe ich die Nase voll.“
„Nicht alle reichen Leute sind Müßiggänger“, stellte Emily fest. „Und sie sind auch nicht alle Idioten.“
„Mag sein“, räumte Katie ein, aber überzeugt war sie nicht. Zugegeben – so viel Erfahrung mit reichen Männern hatte sie nun auch wieder nicht. Cordell war der einzige Milliardär, den sie je kennengelernt hatte. Aber wenn er typisch für diese Art Mensch war, reichte ihr diese Erfahrung fürs ganze Leben. „Trotzdem interessiere ich mich ab sofort nur noch für ganz normale Typen. Typen, die hart arbeiten.“
„Du hast genauso einen Dickkopf wie deine selige Mutter. Aber gut, warum nicht? Dieser Rafe scheint wirklich nett zu sein. Und eine Augenweide ist er obendrein.“
„Das ist er wirklich.“ In jeder Nacht hatte Katie von ihm geträumt.
„Aber denk dran – man kennt einen Mann erst richtig, wenn man mit ihm Matratzensport gemacht hat.“
„Nana!“, sagte Katie und stöhnte auf. „In deinem Alter! Du solltest mir ein Vorbild sein.“
„Bin ich doch, und zwar das beste.“ Emily lachte. Ihr bereitete es ein diebisches Vergnügen, ihre Enkelin zu schockieren. „Ich wollte damit nur sagen, dass es bestimmt ganz spannend wäre, mit ihm eine kleine Testfahrt zu machen.“
Katie liebte ihre Großmutter, aber so locker wie Emily O’Hara konnte sie die Welt einfach nicht sehen. Andererseits war Nana auch nicht immer so gewesen. Erst nach dem Tod von Katies Mutter schien ihr plötzlich aufgegangen zu sein, wie kurz das Leben war. So hatte sie sich mitten hineingestürzt.
Obwohl Katie das verstand und ihre Großmutter insgeheim dafür bewunderte, konnte sie einfach nicht so sein. Nana hatte die große Liebe ihres Lebens gehabt und suchte jetzt einfach nur noch Spaß.
Katie hingegen war immer noch auf der Suche nach der echten Liebe.
Was Rafe anging, hatte Nana wahrscheinlich trotzdem recht. Katie fühlte sich mehr zu ihm hingezogen als je zuvor zu einem Mann, Cordell King eingeschlossen. Vielleicht sollte sie wirklich ihr Glück versuchen. Ausbrechen aus dem Kokon, in den sie sich zurückgezogen hatte.
„Nein, an einer ‚Testfahrt‘ bin ich nicht interessiert.“ Na ja, so ganz entsprach das nicht der Wahrheit. „Noch jedenfalls nicht. Aber ein gemeinsames Essen wäre wirklich nicht schlecht. Ich mag ihn, und er ist so ganz anders als Cordell King.“
„Hmm …“
„Was?“
„Ach, nichts. Gar nichts.“ Emily schloss sie in die Arme und sagte: „Ich muss jetzt los, ein bisschen Spaß haben. Und denk dran, das solltest du auch. Bis bald.“
Als
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