Milliardär in meinem Bett
vor allem über ihn – getäuscht hatte. Und sie würde zugeben müssen, dass sie einem Irrtum aufgesessen war.
„Ist mir wirklich unangenehm, dass du da mit drinsteckst“, raunte er Joe zu. „Aber das Spiel ist schon zu weit fortgeschritten. Wir können die Regeln jetzt nicht mehr ändern.“
„Ach, ein Spiel, ja?“ Joe kniff die Augen zusammen. „Für dich ist es nur ein Spiel, was?“
„Mann, geh doch nicht gleich in die Luft. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich mit Katie nur spiele.“
Joe beruhigte sich ein wenig.
Rafe schlug ihm mit der Hand auf die Schulter. „Du brauchst dich wirklich nicht so aufzuregen. Wir haben die Wette abgeschlossen, und ich halte mich an meinen Einsatz. Und Katie schenke ich reinen Wein ein, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“
„Und wann wird das ungefähr sein?“
„Jetzt jedenfalls noch nicht. Und wehe, du erzählst ihr was.“
Joe kämpfte sichtlich mit sich. Doch schließlich sagte er: „Na schön, von mir erfährt sie nichts. Trotzdem bin ich der Meinung, dass du einen Fehler machst, Rafe. Einen, den du schon sehr bald bereuen wirst.“
„Möglich“, gab Rafe zu. Doch wenn er sich ihr jetzt offenbarte, würde er sie vielleicht endgültig verlieren, und das wollte er auf keinen Fall riskieren. Nicht nur, dass sie eine ganz besondere Frau war – sie hatte ihn begehrt, ohne zu wissen, dass er ein schwerreicher Unternehmer war. Hatte ihn um seiner selbst willen gewollt, ohne etwas davon zu erwarten. Das war eine völlig neue Erfahrung für ihn, und schon deswegen konnte er sie nicht loslassen.
Trotzdem schwor er sich, dass das Herz dabei keine Rolle spielen sollte. Liebe und Ehe – das hatte er beides versucht und war dabei kläglich gescheitert. Und ein King scheiterte nicht. Diesen Satz hatte sein Vater all seinen Söhnen von Kindheit an eingetrichtert. Er war wie ein Naturgesetz.
Die Scheidung von Leslie – ja, dieses eine Scheitern musste Rafe sich eingestehen. Aber es sollte das einzige bleiben. Noch so einen Fehler würde er nicht machen.
„Ob ich etwas bereuen werde oder nicht“, sagte er mahnend zu Joe, „geht dich nichts an. Kümmere du dich um deine Arbeit und überlass Katie Charles mir.“
„Schön, du bist der Boss. Aber glaub mir, du machst einen Fehler.“
Joe ging, um die weitere Arbeit mit Steve und Arturo zu besprechen. Die Gedanken rasten nur so durch Rafes Kopf.
Vielleicht hatte Joe wirklich nicht so unrecht – aus seiner Sicht. Doch Rafe schien es die sicherste Lösung zu sein, mit seinem ursprünglichen Plan fortzufahren. Obendrein wich er ohnehin nicht gern von einmal gefassten Entschlüssen ab. Denn das würde ja heißen, dass er sich selbst in Zweifel zog. Und wenn er damit erst einmal anfing, wo soll das enden? Nein, nein.
Schiefgehen konnte es so oder so. Und im Zweifelsfall badete er lieber seine eigene Fehlentscheidung aus, als dass er verlor, weil er auf den ungebetenen Rat eines anderen gehört hatte.
7. KAPITEL
Als es Abend wurde, wartete Emily O’Hara draußen vor Katies Haus auf Rafe. Wieder war er der letzte der Handwerker, der die Arbeitsstätte verließ. Er war sogar noch länger geblieben als üblich – weil er die Hoffnung gehabt hatte, Katie würde noch rechtzeitig vom Einkaufen zurückkommen. Er hätte gern noch mit ihr geredet. Und, wenn er ehrlich zu sich selbst war, nicht nur geredet.
Gerade weil Katie nicht zu Hause war, wunderte er sich, ihre Großmutter vorzufinden. Sie trug weiße Hosen und ein Shirt in grellem Pink; nicht sehr passend für eine Dame ihres Alters.
Schon an ihrem Lächeln hätte er ablesen können, dass Gefahr drohte. Aber er beruhigte sich mit der Erkenntnis, dass er gut mit Frauen umgehen konnte. Sicher, mit Frauen in Emilys Alter hatte er nicht so viel Erfahrung, aber was sollte schon schiefgehen, wenn er seinen Charme spielen ließ? Außerdem hatte er sie ja schon kennengelernt, und sie schien wirklich nett zu sein.
„Hallo, Mrs O’Hara“, begrüßte er sie freundlich lächelnd. „Katie ist nicht zu Hause.“
„Das weiß ich, Rafe. Es ist doch Dienstag. Da kauft meine Enkelin immer Lebensmittel ein. Sie hat ihre festen Gewohnheiten, und sie mag es so, wissen Sie.“ Forschend sah sie ihn an. „Warten Sie mal, vielleicht sollte ich Sie gar nicht mit Rafe anreden. Ich sollte wohl besser Mr King sagen.“
Rafe zuckte zusammen, ihm wurde ganz flau im Magen. Damit hatte er nicht gerechnet. Sie wusste, wer er war! Ob sie es Katie schon erzählt hatte?
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