Milliardär meines Verlangens - Ebook
sich ein wenig von ihr, um ihr in die Augen schauen zu können. Insgeheim fürchtete Della, dass er jetzt sein Jackett zurückfordern und etwas in der Art sagen würde, wie: „Ach herrje, so spät ist es schon? Ich muss los.“
Stattdessen vergrub er sanft seine Finger in ihren Haaren und flüsterte: „Weißt du, was ich am Windsor Club am meisten mag?“
Della schüttelte nur den Kopf, weil ihre Stimme versagte.
„Das Beste daran ist, dass er direkt an das Ambassador Hotel grenzt. In Nächten wie dieser, wenn es aufgrund des Wetters, der Dunkelheit oder des extrem guten Champagners zu gefährlich wäre, mit dem Auto zu fahren, kann man einfach … die Nacht dort verbringen. Man braucht nicht einmal einen Fuß vor die Tür zu setzen, um dorthin zu gelangen. In ein paar Minuten ist man an der Hotelrezeption. Und dank deiner Platinmitgliedschaft hast du in kürzester Zeit eine luxuriöse Suite zur Verfügung und kannst eine weitere Flasche Champagner beim Zimmerservice bestellen.“
Della fand ihre Stimme wieder: „Aber ich besitze keine Platinmitgliedschaft.“
Er tat so, als hätte er das vergessen. „Ach ja, richtig, du bist ja erst seit Kurzem in Chicago, oder? Dann musst du wohl mit jemandem hingehen, der über diese Mitgliedschaft verfügt.“
Sie lächelte. „Und wen könnte ich kennen, der Mitglied in solch einem elitären Club ist?“
„Also hast du kein Problem damit, die Nacht im Ambassador zu verbringen? Mit mir? Du hast keine … Verpflichtungen … niemanden, der auf dich wartet?“
Nur die Verpflichtung, die geliehenen Sachen bis mittags wieder zurückzubringen und um neun Uhr Geoffrey anzurufen, so wie sie es jeden Morgen tat. Und sie wachte jeden Morgen um fünf auf, auch ohne Wecker und sogar dann, wenn sie eine schlaflose Nacht verbracht hatte. Es war einfach ihr Rhythmus. Mr Nathanson, ihr Chef, hatte immer darauf bestanden hatte, dass sie pünktlich um sieben Uhr mit ihm zusammen im Büro erschien. Damals hatte Della gedacht, dass er nur deshalb vor allen anderen da sein wollte, weil er ein Workaholic war. Hätte sie gewusst, dass er ein Betrüger war …
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Marcus. Eine Nacht mit ihm wäre das wundervollste Geschenk, das sie je zum Geburtstag bekommen hatte. Es wäre einfach zu schrecklich es abzulehnen.
„Nein“, antwortete sie, „ich habe keinerlei … Verpflichtungen.“ Sie hob eine Hand und strich durch sein Haar. „Erst morgen wieder. Eine Nacht, Marcus“, zwang sie sich hinzuzufügen, denn es war sehr, sehr wichtig, dass ihm bewusst war, dass sie ihm nicht mehr geben konnte. Und noch wichtiger war, dass es auch ihr bewusst war. „Eine Nacht ist alles, was ich dir versprechen kann.“
„Eine Nacht ist alles, worum ich dich bitte, Della.“
Vermutlich wollte er ohnehin nie mehr von einer Frau.
Sie redete sich ein, dass das für sie in Ordnung war. Sie wollten beide dasselbe. Brauchten beide dasselbe. Sie waren beide willig, zu geben und zu nehmen. Es würde genau so sein, wie sie es vor langer Zeit geplant hatte: eine Nacht voller Magie. Ihr Geschenk an sich selbst.
Marcus strich mit einem Finger sanft über ihre Wange. „Okay, meine süße, bezaubernde Della, warum machen wir beide nicht einen kleinen Spaziergang und sehen, wohin der Weg uns führt?“
4. KAPITEL
Marcus stand am Fenster des Hotelzimmers und schaute dem Schneetreiben zu. Es war nicht zu fassen, was da herunterkam. Der Schneesturm war so gewaltig, dass er die Gebäude auf der anderen Straßenseite kaum ausmachen konnte.
Unglaublich. Was als leichter Schneefall angekündigt worden war, hatte sich im Laufe der Nacht zu einem regelrechten Unwetter entwickelt. Die ganze Stadt war im Ausnahmezustand, bis die Räumfahrzeuge hinausfahren und ihre Arbeit erledigen konnten. Da der Schneesturm so überraschend gekommen war, konnte man nichts tun, solange er weitertobte.
Und es sah nicht so aus, als würde es bald aufhören.
Vor morgen würde also niemand in der Lage sein, irgendwo hinzugehen. Nicht, dass das Marcus störte. Im Gegenteil. Denn es bedeutete, dass aus der einen Nacht, die Della ihm versprochen hatte, notgedrungen zwei werden würden.
Seltsam, eigentlich sollte es ihn stören. Normalerweise war für ihn ein One-Night-Stand nämlich genau das: Sex für eine Nacht. Meist war er sogar schon wieder zu Hause, ehe die Nacht um war. Sobald er sexuelle Befriedigung gefunden hatte, sah er keinen Grund, länger bei einer Frau zu bleiben. Selbst die Aussicht,
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