Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
Der Wind und der Ritt hatten Farbe in sein Gesicht und ein Leuchten in seine Augen gezaubert.
So wirkte er viel weniger kühl als gewöhnlich.
Fiona spürte, wie aufgeregt sie war. Würde er sie wieder küssen? Aber wohin sollte das führen? Welch außergewöhnliche Situation! Schließlich wurde eine Frau nicht oft im Leben von einem Fremden auf seine Ländereien entführt. Nur den Grund für sein Interesse konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. An ihrem Geld lag es mit Sicherheit nicht – er war ja selbst steinreich.
In diesem Augenblick klingelte sein Handy – zum ersten Mal, seit sie mit ihm zusammen war. Sicher hatte er Mitarbeiter, die seine Anrufe entgegennahmen.
Diskret wandte sie sich ab. Dennoch bekam sie mit, dass er offenbar mit einem Mann redete. Schon nach kurzer Zeit war das Gespräch beendet.
„Ich wusste gar nicht, dass du ein Handy bei dir hast.“
„Lieber wäre mir, ich bräuchte es nicht. Aber heutzutage muss man als Geschäftsmann ständig erreichbar sein. Meine Assistentin leitet nur die wichtigsten Anrufe an mich weiter. Das war gerade einer meiner Partner. Wir haben ein Projekt laufen …“
„In Singapur?“ Ging es um das Geschäft ihres Dads?
„Ja, unter anderem.“
„Lass mich raten. Ist es eine Hotelkette?“, fragte sie unschuldig.
„Nicht ganz.“ Seine Miene war jetzt wieder undurchdringlich wie eh und je. „Ich fürchte, ich muss dich eine Zeit lang allein lassen. Muss einige Zahlen auf dem Computer durchgehen. Fühl dich hier wie zu Hause.“
Sie gingen zurück in den bewohnten Teil des Schlosses, wo James sich zurückzog.
In ihrem Zimmer beschloss Fiona, ihre Freundin Crystal in San Diego anzurufen.
„Wie … du bist in Schottland?“
„Es ging alles so schnell, ich konnte dir gar nicht Bescheid sagen.“
„Na hör mal! Ich will seit Jahren dorthin, und jetzt bist du ohne mich geflogen.“
„Du, das war völlig ungeplant. James hat mich eingeladen, und ich konnte schlecht Nein sagen …“
„Doch nicht der James aus unserem Chemiekurs, oder?“, fragte Crystal.
Sie lachte. „Nein, nicht der. James ist ein schottischer Adliger.“
„Alle Achtung!“
„Ich habe ihn gerade erst kennengelernt. Zwischen uns läuft nichts.“ Was für eine Lüge! „Na gut, wir haben uns ein- oder zweimal geküsst. Aber eigentlich ist es eine rein geschäftliche Angelegenheit.“
„Eine geschäftliche Angelegenheit mit Küssen? Interessant. Passt gar nicht zu dir. Hast du dich nicht geweigert, Danny Fibonacci zu küssen, weil du Angst hattest, dass er dir den Platz für deinen Limonadenstand wegnimmt?“
„Dass er seit Kurzem eine Anklage wegen illegalen Insiderhandels am Hals hat, beweist nur, wie recht ich mit meinem Misstrauen hatte.“
Crystal lachte. „Und was genau ist das, was du in Schottland zu tun hast?“
„Wir suchen nach dem Teil eines alten Pokals.“ Manchmal fiel es ihr schwer, sich auf den Anlass für ihren Aufenthalt zu besinnen. „Es ist ein Familienerbstück, das seit dreihundert Jahren verschwunden ist.“
„Deswegen hat er dich nach Schottland eingeladen? Ziemlich schwache Ausrede.“
„Ich habe meine eigenen Gründe, weshalb ich hier bin.“
„Hm … lass mich raten … Es sind genau drei: Er ist groß. Dunkelhaarig. Und attraktiv.“
Fiona sah sich im Zimmer um, ob nicht irgendwo eine Kamera oder eine Wanze installiert war. „Gar nicht.“ Sie lachte. „Na gut, ich gebe es zu, er sieht gut aus. Aber eigentlich bin ich hier, um meinem Dad wieder zu seiner Fabrik zu verhelfen, die er durch James verloren hat.“
Dieses Geständnis empfand sie als sehr erleichternd. Doch Crystal am anderen Ende der Leitung schwieg lange. „Wie läuft es denn so mit deinem Dad?“, wollte sie schließlich wissen.
„Großartig! Natürlich ist er ganz außer sich, dass ihm die Fabrik weggenommen wurde. Aber sobald ich weiß, warum James sie unbedingt haben wollte, denke ich mir einen Plan aus.“
„Hm … Hast du versucht, sie zurückzukaufen?“, fragte Crystal.
„James hat Nein gesagt, als ich einen Makler zu ihm geschickt habe. Aber vielleicht fällt mir eine bessere Strategie ein. Notfalls wird es mit Geld gehen, mit viel Geld …“
„Ganz schön schwierige Situation, finde ich. Woher willst du wissen, dass das wirklich im Sinne deines Dads ist? Du kennst ihn ja kaum.“
Das tat weh, gerade weil es stimmte. „Wir haben schon viel Zeit miteinander verbracht.“
„Er hätte dich in Kalifornien besuchen können, als du
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