Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
ein Kind warst. Aber das hat er nicht getan.“
„Es ist ziemlich kompliziert.“ Dabei war die Hoffnung in Fiona nie erloschen. Wie oft hatte sie ihre Mom gebeten, mit ihr nach Singapur zu fliegen, aber es war zu teuer gewesen.
Schon damals hatte sie gewusst, dass die Scheidung ihrer Eltern alles andere als einvernehmlich verlaufen war. Kein Wunder, dass ihre Mom nicht mehr daran erinnert werden wollte.
Zum Glück war diese schwierige Zeit nun vorbei. Jetzt konnte sie endlich ihren Geburtstag mit ihrem Vater feiern und ihn jederzeit anrufen – so wie sie es sich immer erträumt hatte.
„Ich finde es toll, dass du wieder Kontakt zu ihm hast, und ich weiß, du meinst es gut. Aber ich will nicht, dass du enttäuscht wirst.“
„Deine Besorgnis ehrt dich, aber ich passe schon auf mich auf.“ Hätte sie Crystal doch lieber nichts erzählt! „Jetzt genieße ich erst mal meine Ferien in Schottland.“
„Wird sicher interessant! Ich bin schon gespannt, was du zu berichten hast.“
Inzwischen wusste Fiona, dass das Dinner in der gediegenen Atmosphäre des eichenvertäfelten Speisezimmers serviert wurde. Sie zog ihr knielanges schwarzes Kleid an und wählte als Schmuck ein Paar schlichte Perlenohrringe.
Während sie sich dezent schminkte, spürte sie, wie ihre Erwartung zunahm. Wo zwei Küsse möglich waren, folgte vielleicht ein dritter.
Nur leider führte die größere Nähe zu James nicht dazu, dass sie sich überwinden konnte, mit ihm über den Verkauf des Geschäfts ihres Dad zu sprechen – die Dinge lagen eben weitaus komplizierter. Er hatte ja keine Ahnung, dass sie überhaupt von der Fabrik wusste.
Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. „Herein.“
„Ich wollte dich zum Dinner abholen.“ In einem dunklen Anzug mit weißem Hemd stand James in der Tür. Welch ein seltsames Gefühl, so elegant gekleidet zu sein und doch nur zu zweit zu speisen. Das hier war eine völlig andere Welt als die, die sie gewohnt war.
„Du siehst umwerfend aus.“ Bewundernd betrachtete er sie von Kopf bis Fuß und ließ den Blick für einige Sekunden auf ihren Riemchensandaletten von Manolo Blahnik ruhen
„Danke, du auch.“ Fast hätte sie gekichert. Mit James zu flirten fühlte sich ganz natürlich an. Das Küssen auch! Nur wurde es dadurch nicht leichter, ihr eigentliches Ziel im Auge zu behalten.
Für diesen Abend hatte sie sich vorgenommen, James wissen zu lassen, dass sie ein Grundstück in einer ganz bestimmten Gegend in Singapur suchte. „Ich bin gleich so weit.“ Sie gab vor, noch etwas Lippenstift aufzutragen, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie habe gestiefelt und gespornt auf ihn gewartet.
„Lass dir Zeit. Wie ich sehe, ist jede Minute, in der du dich schön machst, der Mühe wert.“ Seine Blicke in Verbindung mit diesem Kompliment bewirkten, dass sie sich mit einem Mal sehr attraktiv fühlte. Normalerweise betrachtete sie ihr Aussehen eher als durchschnittlich. Doch in James’ Nähe war das völlig anders.
„Isst du eigentlich immer in dieser steifen Atmosphäre? Und lässt dich von hinten bis vorn bedienen?“, fragte sie und ging an ihm vorbei zur Tür.
„Ja, ist eben Tradition so. Ich glaube, mein Personal wäre enttäuscht, wenn sich daran etwas ändern würde.“
Er trat hinter sie, und sie erbebte, als sie spürte, wie er ihr den Arm um die Taille legte. „Seltsames Gefühl, sich vorzustellen, wie viele Menschen hier gelebt haben und gestorben sind. Jeder Raum und jedes Möbelstück erzählen ihre eigene Geschichte.“
„Vielleicht mag ich deshalb meine neu gebaute Eigentumswohnung in Singapur.“ Sie verließen das Zimmer und gingen nebeneinander her. James lächelte. „Ich kann mich nicht entspannen, wenn ich Erwartungen – von Lebenden und Toten – auf mich gerichtet spüre.“
Fiona runzelte die Stirn, denn ihr war ein Bild am Ende des Ganges aufgefallen, das einen jungen Mann in Lebensgröße und einen Hirsch zeigte. Der Kleidung des Mannes nach stammte das Bild aus dem achtzehnten Jahrhundert. „Ein eindrucksvolles Gemälde.“
„Kann schon sein. Ich weiß nur, dass die Augen dem Betrachter folgen.“
„Aber der Mann sieht doch zur Seite.“
„Nicht seine Augen. Die des Hirsches.“ Er bog zur Treppe ab.
Fiona blieb stehen. Der Hirsch sah sie mit glänzenden braunen Augen an. Sie beeilte sich, James zu folgen. An der Treppe schaute der Hirsch noch immer in ihre Richtung. „Tatsächlich! Und jetzt verstehe ich auch, was du meinst. Viele Menschen
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