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Milliardengrab (German Edition)

Milliardengrab (German Edition)

Titel: Milliardengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Strassegger
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misstrauisch werden lassen -
offensichtlich zu unrecht. Thomas ging mit seinen neuen Erkenntnissen und
Vermutungen bei den Behörden hausieren. Doch da biss er auf Granit.
    »Alles
nur Verdächtigungen und Vermutungen. Keine dokumentierten Aussagen. Das meiste
vom Hörensagen. Wir sind nicht bereit, eine schwerbehinderte Frau aufgrund
solch zweifelhafter Anschuldigungen vorzuladen. Bringen Sie mir einen Zeugen,
der das hier beeidet, dann sehen wir weiter. Der einzige wirkliche Augenzeuge
ist der Taxifahrer und, der behauptet steif und fest, es sei, die Nora gewesen,
die er zum Flughafen gefahren habe.« Weder die Polizei noch das Sicherheitsbüro
wurden tätig. Nora Kaindel war abgängig, mehr lag offiziell nicht vor. Alles andere
waren für die Behörden nur Gerüchte, die von der Presse liebend gern aufgegriffen,
wenn nicht gar lanciert wurden. Eisenstein, dem Thomas das berichtete, nickte
wissend.
    »Ich
kenne die ein Leben lang, mir musst du nichts erzählen. Außerdem, in Anbetracht
der Person von Nora Kaindel, es gibt nicht wenige, die froh sind, dass sie
verschwunden ist, und hoffen, dass es auch so bleibt! Glaub mir, bevor du
nichts hieb- und stichfestes in den Händen hast, so dass sie gar nicht mehr
anders können, werden sie nichts unternehmen. Was, das steht ohnehin in den
Sternen - bei uns ist alles möglich, das wird dir jeder gelernte Österreicher
bestätigen.«

 
    Nizza
    Schubert
saß im Flugzeug nach Nizza. Fiedler hatte den Flug abgesegnet, nachdem er
dessen telefonischen Bericht gehört hatte. Der General hatte bereits diesen
Verdacht geäußert. Die Schwester inszenierte das Theater, damit Nora ganz ruhig
bei Nacht und Nebel verschwinden konnte. Sie ward nie mehr gesehen. Mit ihr
wahrscheinlich irgendein Bankheini, der für ein paar Sparbücher die
Losungsworte ausbaldowert hatte. Der General war nicht auf den Kopf gefallen.
Nur der schlüssige Beweis und letztlich auch der Aufenthaltsort der roten Nora fehlten.
Nicht nur Fiedler, auch Schubert war nicht von gestern.
    Während
des Fluges checkte Schubert seine Möglichkeiten ab, eines oder auch ein paar
der Konten zu entern. Auch an Watzke dachte er, den sah er als letzten Ausweg.
Er hatte jetzt zwei Optionen um Beute zu machen. Entweder, er fand die Kaindel
oder die Listen, beides war schwierig, doch er war entschlossen es zu
versuchen. Es gab noch eine dritte Variante. Er könnte versuchen, diesen Hans
und Julia mit unsanften Methoden zum Reden zu bewegen. Doch auch er hätte für
so ein Unternehmen einen Mann für feuchte Angelegenheiten gebraucht und genau
den hatte er nicht zur Hand. Irgendeinem Blindgänger konnte er diese Aufgabe
nicht übertragen. Allerdings vergaß er die Möglichkeit, Julia in die Zange zu nehmen
nicht ganz. Fiedler und Schubert dachten letztendlich dasselbe, doch keiner
sprach mit dem anderen darüber.
     
    Leider
war das Negresco kein Ort, an dem der Blender Schubert mit seinen Tricks landen
konnte. Dort ging es ihm um keinen Deut besser als Thomas seinerzeit. Jede
Person, die in einem Hotel eincheckt, gibt an der Rezeption die Kreditkarte her
und unterschreibt einen Beleg. Blanko. Wenn der Gast auscheckt und seine
Rechnung bezahlt hat, wird dieser Beleg üblicherweise ausgefüllt und die
Rechnungssumme eingetragen. Nicht um die Burg war man im Negresco bereit, diesen Beleg zu kopieren und an Schubert auszufolgen. Nicht einmal ein
Fünfhundert Franc Schein half. Jene, die das Geld gern genommen hätten, kamen
an die Kreditkartenbelege nicht heran und für die Befugten waren Fünfhundert
Franc kein Anreiz. Schubert musste unverrichteter Dinge wieder abziehen.
    Frustriert
schlenderte er ein paar Blocks weiter und landete im Ruhl. Dort knöpften sie
ihm am Roulettetisch ein paar Tausender ab. Der Orphelin wollte und wollte
nicht kommen. Am nächsten Tag verließ er unverrichteter Dinge die Côte d’Azur.
    Schubert
flog, finanziell erleichtert, von Nizza nach München. Es schneite wie verrückt.
Nach der lauen Wintersonne an der Côte d’Azur fror Schubert im verschneiten
München erbärmlich. Mit dem Taxi fuhr er nach Schwabing hinein, doch der
Imbissstand, zu dem er wollte, war geschlossen.
    Also
flog er nach Berlin weiter und erstattete dem General Meldung. Jetzt war es
eine gesicherte Erkenntnis, dass nicht Nora Kaindel, sondern ihre Schwester
nach Nizza geflogen war. Fiedler, den er anrief, verfiel ganz gegen seine
Gewohnheit in Nachdenklichkeit und äußerte sich nicht.
    Die
rote Nora war deswegen noch immer

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