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Milliardengrab (German Edition)

Milliardengrab (German Edition)

Titel: Milliardengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Strassegger
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überhaupt nicht mehr.«
    »Es
tut mir leid, wirklich. Ich war ständig unterwegs, allerdings habe ich es
zweimal probiert, es tut mir wirklich leid.«
    »Du
musst ja nicht anrufen, wenn du nicht willst!« Mein Gott, sie war wieder
eingeschnappt. Wozu diese ständigen Eiergriffe? Ich steckte es weg.
    »Ist
Kathrin hier?«
    »Ja,
aber mach es kurz, wir müssen zum Zahnarzt.«
    »Zwei
Minuten.«
    »Okay.«
    »Hallo
Papa … ich war wirklich traurig, weil du dich nicht gemeldet hast. Wo bist du
denn so lange gewesen?«
    »Ja,
mein liebes Schatzilein, ich weiß und es tut mir auch leid. Aber ich
verspreche, es wird nicht wieder vorkommen. Was tust du denn beim Zahnarzt?
Hast du Schmerzen oder was ist?«
     »Die
Mama, ich gehe nur mit.«
    »Ach
so, pass auf, wir haben jetzt nicht so viel Zeit. Wir machen in der nächsten
Zeit einen Ausflug. Ich werde das mit Mama besprechen. Ich freu mich schon.«
    »Super
… toll, da wird sich Mama auch freuen.« Da war ich mir nicht so sicher.
     
    Der
angekündigte Besuch kam spät. Ein Mann um die dreißig. Angezogen, als sei er
soeben einem Modemagazin entstiegen. Designersonnenbrille, Seidenhemd,
handgemachte Schuhe aus Schlangenleder und obendrauf eine Föhnwelle. Er nannte
sich Klaus Schubert und sprach eindeutig Berliner Schnauze. Ost oder West, das
konnte ich nicht feststellen. Er kam sofort zur Sache. Wir saßen am Küchentisch
und ich lauschte mit Spannung seinem Vortrag.
    »Ihre
Aufgabe ist es, Konten zu eröffnen. In der Schweiz, in Liechtenstein und in
Österreich, vielleicht auch in Monaco und Gibraltar. Wir beginnen in der Schweiz.
Sie bekommen wahrscheinlich eine Liste mit den Banken. Vielleicht arbeiten wir
gemeinsam. Das ist noch nicht entschieden. Sie zahlen grundsätzlich überall
zehn- oder zwanzigtausend Schweizer Franken ein und verlangen ein Nummernkonto.
Sie müssen sich ausweisen und ein Losungswort wählen. Nehmen Sie irgendetwas,
vergessen es aber bitte nicht. Vielleicht sage ich Ihnen dieses Wort auch. Ich
erwarte, wie gesagt, noch Instruktionen. Hier sind tausend Mark, fahren Sie
Morgen zum Flughafen. Bei Hertz ist ein Fahrzeug für Sie reserviert.« Er schob
mir einen Umschlag über den Tisch.
    »Haben
Sie eine Kreditkarte und einen Führerschein?« Ich nickte.
    »Ausgezeichnet.
Wir treffen uns am Montagmorgen in Basel. Ich würde vorschlagen, so um halb
zehn in der Lobby des Euler am Centralbahnplatz. Ich werde dort bereits am
Sonntag ankommen, bitte schlafen Sie nicht dort. Ich hoffe, dass Sie täglich
fünf Banken schaffen. Noch Fragen?«
    Ich
schüttelte den Kopf - das war alles so unbegreiflich, so unwirklich, auch
unlogisch. Doch darüber dachte ich jetzt nicht nach. Manchmal hatte ich das
Gefühl, jetzt kommt einer und verkündet lachend: »Entschuldigung, wir drehen
hier für die versteckte Kamera. Alles, was meine neuen Herren vergrämen konnte,
wollte ich vermeiden - selbst in Gedanken vermied ich Ketzerisches. Der Knast
saß mir noch tief in den Knochen. Und dass die BRD für mich keinen Schutz
darstellte, über diesen Umstand musste ich nicht lange grübeln.
    Ich
gab ihm die Hand und er verschwand.
    Ich
packte meine paar Habseligkeiten und machte mich auf den Weg. In Tegel steckte
ich die EC-Karte in den Automaten. Nur der Neugierde wegen. Sofort sprangen
vier Hunderter aus dem Schlitz. Die Bank hatte also von meiner »Abwesenheit
nichts bemerkt. Um vier saß ich in der Maschine der Pan Am und war eine Stunde
später in Frankfurt. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Allmählich
beruhigte ich mich und sah meine Zukunft nicht mehr ganz so triste. Welcher
Knackie kann schon von sich behaupten, dass er direkt von der Zelle heraus als
ambulanter Banker angeheuert wurde? Beim Hertz-Schalter am Flughafen wartete
ich eine geschlagene Stunde. Sonntag. Nur ein Schalter geöffnet. Doch
irgendwann bekam ich die Wagenpapiere und den Schüssel eines Escorts.
Frankfurt, Mannheim, Stuttgart, Freiburg und schließlich Basel. Ein paar Mal
hatte ich mich auf der Autobahn im Rückspiegel vergewissert, ob mir jemand
folgte, das legte sich nach ein paar Stunden. Eine Zeit lang hatte ich daran
gedacht, einen Abstecher nach Augsburg zu machen. Kathrin hätte ich wirklich
gerne gedrückt. Sie hatte ich im Knast am meisten vermisst. Mit einem
Aufenthalt hätte mich das fünf Stunden gekostet. Das war mir zu riskant.
Keinesfalls wollte ich riskieren meine Herren zu verärgern. Ich traute diesem
Zustand zwischen Freiheit und Gefangenschaft nicht.
    Es
war früher

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