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Milliardengrab (German Edition)

Milliardengrab (German Edition)

Titel: Milliardengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Strassegger
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mich.
    »Gut,
wie Sie möchten. Ich denke, dass Sie fünf Konten am Tag schaffen können. Hier
sind zwanzigtausend Franken. Vis a vis ist die Basler Kantonalbank. Sie gehen
in die Bank, quatschen einen x- Beliebigen an einem Schalter an und erklären,
dass Sie ein Konto eröffnen wollen, sagen Sie am besten gleich ein
Nummernkonto. Es reicht, wenn der Sie versteht, es muss nicht jeder im
Schalterraum hören. Man wird mit ihnen in ein Büro gehen. Dann kommen die
Fragen. Wer Sie sind, da legen Sie gleich Ihren Pass auf den Tisch, und wie
viel Sie anlegen wollen.«
    »Soll
das Konto auf meinen Namen lauten?«
    »Nein,
das Konto besteht nur aus einer Nummer. Diese Nummer teilt die Bank willkürlich
zu. Das Losungswort müssen Sie angeben. Nehmen Sie Fuchs.«
    »Ist
das alles?«
    »Nicht
ganz. Die Banker wollen wissen, was mit dem Konto geschehen soll, wenn Sie sich
zehn Jahre lang nicht melden. Hier ist die Karte eines Notars in Genf. Den
geben Sie als Kontaktperson an. Die Korrespondenz, Kontoauszüge, Abschlüsse und
so Zeug, bleiben in der Bank. Es kostet um die hundertzwanzig Franken im Jahr.
Sagen Sie, dass Ihnen dieser Betrag egal ist. Machen Sie allgemein den
Eindruck, dass die zwanzigtausend so quasi die Portokasse sind. Es kann nichts
passieren. Sind Sie bereit?«
    Ich
nickte, nahm den Umschlag mit dem Geld und machte mich auf den Weg. Die Frage
nach dem Sinn der Aktion und warum ausgerechnet ich diese Konten eröffnen
musste, die verbiss ich mir. Ich wollte sein Misstrauen nicht schüren, denn
dass ich mich dünnemachen musste, war klar - falls ich überleben wollte - und
das wollte ich auf jeden Fall. Innerhalb von Sekunden fasste ich Mut und lief
über die Güterstrasse. Verzweifelt überlegte ich beim Überqueren der Straße,
wie ich da raus kommen könnte. Sollte ich mich gleich in der Bank dem Direktor
anvertrauen? Sicher kein guter Einfall. Der würde höchstens die Irrenanstalt
alarmieren. Da musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Als ich durch die
Glastür der Bank trat, kam mir noch so ein paradoxer Gedanke. Nämlich der, dass
sie mir möglicherweise Falschgeld untergejubelt hatten. Einige Sekunden harrte
ich an der Glasfront der BKB aus, dann betrat ich die Schalterhalle. Doch als ich
ein paar Minuten später dem Kassier den Umschlag mit dem Geld gab, wusste ich
bereits, wie abwegig mein Verdacht war. Überall würden sie mich mit Blüten hinschicken
- aber sicher nicht in eine Bank. Und so war es auch. Die letzten Wochen hatten
meinen Verstand nicht gerade aufgerüstet - wahrscheinlich waren auch meine
Ängste Hirngespinste, einen Delinquenten lässt man doch nicht frei herumspazieren
- auch die HVA nicht.
    Es
lief alles exakt so, wie Schubert es prophezeit hatte. Bis auf eine
Kleinigkeit, ich wurde fotografiert. Von der Summe von zwanzigtausend Franken
war man nicht beeindruckt, doch das war nicht verwunderlich. Ich übergab dem
Banker den Umschlag mit dem Geld ungezählt. Nach einer Minute brachte er mir
zwei Hunderter, die waren zu viel gewesen.
    »Hier
ist die Nummer vom Konto. Das Losungswort wie vereinbart: Fuchs. Auf der Karte
hier sind die Namen der drei Herren in der Bank, die Bescheid wissen, falls
jemand telefonisch disponieren will.« Ich überreichte ihm das unscheinbare Ding
auf dem die Kontonummer und die Namen standen - unglaublich, dass man damit
über Millionen disponieren konnte.
    »Über
das Geld kann übermorgen verfügt werden. Ich glaube, das ist alles.«
    Schubert
lächelte zufrieden.
    »Sehr
gut. Alles bekannt, trinken Sie. Nach ein paar Auftritten ist es wirklich nur
mehr Routine.«
    Ich
trank den Remy und erwähnte nebenbei:
    »Fotografiert
worden bin ich auch, davon war nicht die Rede. Ich rege mich auch nicht
deswegen auf, ich wollte es Ihnen bloß sagen.«
    »Ich
weiß, ach so, das hatte ich nicht erwähnt. Das ist ja der Grund, warum Sie in
die Bank gehen und nicht ich.«
    Ich
überlegte eine Sekunde, natürlich, das war ein Grund. Es beruhigte mich zwar
nicht zu hundert Prozent, aber wesentlich leichter war mir schon zumute. Eine
Steinlawine fiel zu Boden. Schubert verschwand und war ein paar Minuten später
wieder bei mir. Es war nach zwölf, die Banken schlossen über Mittag. Schubert
rollte die zwei Hunderter zusammen und entschied sich:
    »Einer
für Sie, einer für mich. Ich zähle nie nach, wenn ich so einen Umschlag kriege.
Wundern Sie sich nicht, wenn es einmal nicht stimmt. Was macht der Magen?
Verträgt er wieder feste Nahrung?«
    Ich
trank den

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