Milliardenschwer verliebt
dass ich so spät auftauche, aber ich möchte persönlich mit Ihnen sprechen“, erklärte Edgar.
„Gern. Fahren Sie mir einfach hinterher.“
„Danke.“
Wenigstens ist er höflich, dachte Garrett, als er das Tor passierte. Das wird Sophia bestimmt nicht sein, wenn sie die Wahrheit kennt.
Im Haus angekommen, führte er Edgar in die Bibliothek. „Darf ich Ihnen einen Brandy anbieten?“
„Ja, danke.“
Garrett ging zu dem Mahagonitisch, auf dem eine Karaffe und mehrere kleine Gläser standen. Obwohl er selbst nichts trinken wollte, schenkte er zwei Gläser ein und reichte Edgar eins davon.
„Sie besitzen nicht nur eine Immobilienfirma in Houston, sondern sind auch Finanzvorstand von Delaney Enterprises in Dallas“, kam der ältere Herr gleich zur Sache.
Abwartend sah Garrett seinen Gast an. Als nichts weiter kam, fragte er: „Haben Sie es Sophia schon erzählt?“
„Nein.“
„Ich möchte Ihnen erklären, warum ich ihr meine Verbindung zur Familie Delaney verschwiegen habe.“ In knappen Worten schilderte Garrett den Hintergrund seiner Reise nach Houston.
„Meine Absicht war, Sophia kennenzulernen und sie zu einem Treffen mit Will Delaney zu bewegen. Bisher wollte sie ja nicht einmal mit dem Anwalt der Familie reden, geschweige denn mit jemandem, der den Namen Delaney trägt. Vielleicht wissen Sie, dass Sophia drauf und dran ist, ein gigantisches Erbe aus dem Fenster zu werfen – und auch die Delaney-Brüder um deren Erbe zu bringen. Dabei sind diese Männer ebenso schuldlos an der Situation wie Sophia.“
Edgar nickte. „Ich weiß. Darum bin ich ja hier. Ich will nicht, dass Sophia verletzt wird.“
„Das will ich auch nicht. Mir liegt viel an ihr, und es widerstrebt mir zutiefst, ihr diese Sache zu verheimlichen. Offen gestanden habe ich schon mit dem Gedanken gespielt zu kündigen. Andererseits fühle ich mich den Delaneys verpflichtet.“
„Kündigen Sie nicht, Garrett. Ich möchte, dass Sie Erfolg haben und Sophia ihren Teil des Erbes bekommt. Es wäre absurd, so viel Geld abzulehnen. Ich bin hergekommen, um zu erfahren, was Sie vorhaben. Und weil ich mich vergewissern will, dass Sie Sophia nicht übel mitspielen. Für mich ist sie nämlich wie eine Tochter.“
„Ich versichere Ihnen, Edgar, ich werde alles tun, um ihr nicht wehzutun.“
„Sophia war immer sehr vorsichtig im Umgang mit Männern. Deshalb ist sie in dieser Hinsicht vielleicht ein wenig naiv. Auf jeden Fall hoffe ich, dass es Ihnen gelingt, sie wegen des Erbes umzustimmen.“
„Die Delaneys möchten, dass Sophia ein Mitglied ihrer Familie wird. Von der Existenz ihrer Halbschwester haben sie erst durch Argus Delaneys Testament erfahren.“
„Der Mann war ziemlich arrogant.“
„Argus hatte eine Enkelin. Caroline. Sie ist fünf.“ Garrett zog sein Handy hervor und zeigte Edgar ein Foto.
„Gute Güte! Bis auf die Locken ist dieses Mädchen Sophias Ebenbild. Und der Mann neben ihr ähnelt ihr ebenfalls.“
„Finde ich auch.“
„Weiß Sophia von dem Kind?“
„Mit Sicherheit, denn Caroline wird ebenfalls im Testament erwähnt. Es gibt einen Treuhandfonds für sie. Carolines Mutter hat die Familie verlassen, als ihre Tochter noch ein Baby war. Der Vater, Adam, war der Älteste der Delaney-Brüder. Leider ist er bei einem Flugzeugabsturz verunglückt. Seitdem ist Will der Vormund von Caroline. Sie hat im Laufe ihres kurzen Lebens schon genug verloren.“
Edgar nippte an seinem Brandy. „Ich werde mein Möglichstes tun, aber ich kann Sophia nicht daran hindern, sich über Sie zu informieren. Im Grunde ist es erstaunlich, dass sie es nicht längst getan hat. Sie muss Ihnen sehr vertrauen.“
„Ich glaube, sie ist nicht misstrauisch, weil Jason Trent mich kennt. Ich habe ein Unternehmen hier, und auch Ihnen war ich ja schon ein Begriff, als ich neulich in Sophias Galerie kam. Seitdem war sie in meinem Haus und ist mit mir übers Wochenende verreist.“
„Glauben Sie mir, das ist ungewöhnlich für Sophia. Normalerweise hält sie sich sehr zurück. Bestimmt hat sie Ihnen den Grund dafür gesagt?“
„Argus“, bestätigte Garrett. „Wie er ihre Mutter behandelt hat. Aber ich bin nicht Argus, und ich bin auch nicht mit ihm verwandt.“
„Ich wünsche Ihnen, dass Sie Sophia zur Vernunft bringen. Es wäre zu ihrem eigenen Besten.“
„Danke, dass Sie mir die Chance geben, diese Angelegenheit zu bereinigen. Ich möchte Sophia lediglich dazu bringen, mit Will zu sprechen und über die Folgen
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