Milliardenschwer verliebt
„Abgemacht. Brauchst du hier noch irgendetwas?“
„Nein, danke.“
Er ging auf sie zu und löste wie selbstverständlich das Tuch, das ihre langen Haare zusammenhielt.
Sophia blickte zu Garrett hoch, während ihr die Haare über die Schultern fielen. Wenn er so dicht vor ihr stand, wurde ihr immer wieder bewusst, wie groß er war.
„Als Argus sich von seiner Frau scheiden ließ, war ich sechs“, sagte sie leise. „Mom hat so sehr gehofft, dass er sie heiratet. Wäre ihr Wunsch in Erfüllung gegangen, hätte ich mit einem Schlag vier Brüder gehabt. Jetzt lerne ich sie endlich kennen. Was, wenn sie mich nicht mögen?“
„Machst du Witze? Sie werden von dir begeistert sein! Immerhin kannst du jedem von ihnen zu vier Milliarden Dollar verhelfen.“
Sophia musste lachen. „So gesehen brauche ich mir tatsächlich keine Sorgen zu machen. Allerdings klingt es auch verdächtig danach, als wäre Geld das Wichtigste im Leben meiner Halbbrüder.“
„Ist es nicht, glaub mir. Übrigens lerne ich gerade eine völlig neue Seite an dir kennen. In der Kunstwelt bist du immer so cool und selbstsicher. Keine Spur von Lampenfieber.“
„Das hier ist anders, Garrett. Außer Mom hatte ich nie enge Verwandte, und nun soll ich in wenigen Stunden zum ersten Mal meine drei Halbbrüder treffen.“
Er lächelte sie an. „Vergiss deinen Vater und entspann dich. Seine Söhne sind nette Kerle, und Ava ist toll, ganz zu schweigen von Caroline. Du wirst dich gut mit ihnen verstehen, das weiß ich genau.“
Vielleicht ist es besser, Garretts Rat nicht zu folgen, dachte Sophia. Wenn ich mich jetzt entspanne und das Treffen mit den Delaneys ganz locker angehe, lenkt mich nämlich nichts mehr von Garrett ab. Würde ich den Arm ausstrecken, könnte ich ihn berühren …
Sophia spürte das Knistern zwischen ihnen, das wachsende Verlangen nach Nähe und Zärtlichkeit. Sie räusperte sich. „Danke, dass du mich abgeholt hast und heute Abend an meiner Seite bist.“
„Du hast mir gefehlt“, sagte Garrett ernst. Er griff in die linke Hosentasche und zog etwas heraus. Dann nahm er Sophias Hand, kehrte die Handfläche nach oben und legte das goldene Armband hinein. „Ich möchte, dass du es behältst. Nimmst du es zurück?“
Stumm betrachtete sie das filigrane Schmuckstück. Wenn ich es annehme, heißt das, ich verzeihe Garrett. Bin ich dazu bereit? Will ich ihn wirklich wieder in mein Leben lassen – mit allen Problemen, die es mit sich bringt?
Sie schloss ihre Finger um das Armband und sah Garrett in die Augen. „Ja, ich nehme es zurück. Danke.“
Erleichtert schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Sobald ihre Lippen sich berührten, loderte das Feuer empor, das seit dem Wiedersehen in ihnen beiden geschwelt hatte. Es war, als ob es niemals zornige Worte zwischen ihnen gegeben hätte und sie nie getrennt gewesen wären.
In Sophias Kuss lag die ganze Verzweiflung, mit der sie sich nach Garrett gesehnt hatte. Nur noch dieser Mann zählte. Er, den sie mit jeder Faser ihres Körpers wollte. Jetzt endlich ließ sie zu, dass sich ihre Bitterkeit verflüchtigte und wieder jene Leidenschaft zum Vorschein kam, die sie so lange zurückgedrängt hatte.
Sophia genoss die Hitze, die sie durchströmte, als Garrett mit beiden Händen die Umrisse ihres Körpers nachzeichnete. Seine Finger glitten ihren Rücken hinunter bis zum Po. Eine Hand verweilte dort, mit der anderen fuhr er langsam ihren Rücken wieder hinauf, um sie im Nacken zu streicheln.
„Ich muss mich für das Abendessen umziehen“, murmelte sie atemlos.
Einen Moment lang blickte er sie stumm an. Dann sagte er nur: „Ich hole dich hier ab, wenn wir aufbrechen müssen“, und ließ sie los.
Sie schaute ihm nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Ihre Lippen glühten noch von Garretts Kuss, während sie das goldene Armband anlegte. Ich liebe ihn. Es hat keinen Sinn, das zu leugnen. Dieser Mann löst Empfindungen in mir aus, die alles übertreffen, was ich kenne.
Im Zeitlupentempo ging sie ins Schlafzimmer und setzte sich auf das große Himmelbett. ‚Ich bin noch nicht bereit, mich zu binden‘, hatte er an ihrem ersten gemeinsamen Abend erklärt. Sophia erinnerte sich genau an seine Worte. Trotzdem brachte sie es nicht fertig, ihm zu widerstehen. Je mehr sie ihn begehrte, desto wichtiger wurde es ihr, nicht nur eine Affäre für ihn zu sein.
Irgendwie muss ich bis zum Abendessen einen klaren Kopf bekommen, dachte sie und zog das weiße
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