Milliardenschwer verliebt
die Aussicht, dass Sophia nach Houston zurückflog, von dort nach New Mexico reiste und er sie womöglich wochenlang nicht zu Gesicht bekam, erschien Garrett unerträglich.
Er war ein vorsichtiger Mann. Einer, der die Dinge im Kopf bis zum Ende durchspielte, bevor er handelte. Der Vor- und Nachteile gegeneinander abwog. Auf die Frage, die er sich jetzt stellte, fand er mit seinem üblichen systematischen Vorgehen allerdings keine Antwort: Bin ich dabei, mich ernsthaft in Sophia zu verlieben?
Zärtlich küsste er seine schlafende Geliebte, bevor er sich wieder neben ihr ausstreckte. Mit offenen Augen dachte er darüber nach, wie es wäre, wenn Sophia bei ihm wohnen würde.
Als Sophia aufwachte, strömte Sonnenlicht durch einen Spalt in der Gardine. Garrett lächelte sie an. „Ich mach uns Frühstück. Du bist hoffentlich hungrig?“
„Und wie. Ist es etwa schon Nachmittag?“
„Noch nicht ganz. Kurz vor eins. Kein Wunder, dass wir an Essen denken. Lass uns schnell duschen und dann in die Küche gehen.“
Sophia streichelte seine Schulter. „Meinst du damit eine gemeinsame Dusche? Denn falls ja, wirst du eine ganze Weile kein Frühstück zu sehen kriegen, glaube ich.“
„Könnte sein.“ Garrett schmunzelte und drückte ihr einen dicken Kuss auf den Mund. „Das kommt auf einen Versuch an. Ich will dich nämlich nicht aus den Augen lassen.“ Er schlug die Bettdecke zurück, hob Sophia hoch und trug sie in die Dusche.
„Soll mir recht sein.“ Ich wünschte, es wäre wirklich so, dachte Sophia sehnsüchtig. Wenn er mich doch nur genauso sehr lieben könnte wie ich ihn, mit allen Konsequenzen! Jetzt sind wir im Paradies, aber es gibt eine Welt außerhalb, und in die muss ich bald zurückkehren – allein, denn Garrett will sich ja nicht binden.
In der Dusche stellte er Sophia wieder auf die Füße. Während das warme Wasser auf sie herunterrieselte, schlang Garrett einen Arm um Sophia und zog sie an sich. Sie legte beide Handflächen auf seine Brust. Er beugte sich zu ihr herunter und bereitete ihrem Gedankengang mit seinem Kuss ein vorläufiges Ende.
Wenig später lagen sie wieder dicht nebeneinander im Bett. Sophia lächelte. „Ich hab’s dir ja gesagt. Die Folgen der gemeinsamen Dusche, meine ich.“
„Gehörst du etwa zu jenen Leuten, die gern ‚Ich hab’s dir ja gesagt‘ sagen?“
Sie streckte sich wohlig. „In diesem Fall schon.“
„Dann musst du ja sehr hungrig sein.“
„Erraten. Vielleicht sollte ich besser allein duschen.“
„Nein“, widersprach Garrett. „Das macht doch überhaupt keinen Spaß. Lass es uns noch einmal versuchen. Vielleicht gewinnt unser Hunger irgendwann die Oberhand über unsere Lust auf Sex.“
Sophia musste lachen. Sie duschten ein zweites Mal. Anschließend holte Garrett einen dunkelblauen Bademantel und reichte ihn ihr. Er selbst zog Jeans an.
„Dein Haus ist wirklich schön“, sagte Sophia, als sie in der großen Küche stand, an die auf einer Seite der Essbereich grenzte. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es einen Durchgang zum Wohnzimmer. „Wie lange wohnst du schon hier?“
„Ich habe es vor gut fünf Jahren bauen lassen.“
Sophia zog die Augenbrauen hoch. „Dann warst du ja schon in ziemlich jungen Jahren Besitzer eines riesigen Anwesens.“
„Ich hatte ein glückliches Händchen bei der Auswahl meines Architekten – und einen gut dotierten Posten bei den Delaneys.“ Garrett begann, den Tisch zu decken.
„Kann ich dir helfen?“
„Klar. Setz dich hin und rede mit mir. Am besten fängst du damit an, dass du mir sagst, ob du gern Orangensaft hättest.“
Sie antwortete, wusste aber gleich darauf nicht mehr, was sie eigentlich gesagt hatte. Wie Garrett nur mit der Jeans bekleidet herumschlenderte und sich die Muskeln an seinem nackten Oberkörper abzeichneten, während er Eier und Toast auf den Tisch stellte … Schon wieder keimte Verlangen in Sophia auf. Sie schüttelte den Kopf, um die erotischen Bilder in ihrer Fantasie zu verscheuchen, und plauderte über Belanglosigkeiten.
Nach dem Frühstück nahm Garrett sie bei der Hand. „Komm, ich zeig dir meine Werkstatt.“
Er führte Sophia in einen anderen Flügel des Hauses zur Werkstatt, die wesentlich geräumiger als die in Houston war. Überall lagen Holzstücke herum. An den Wänden hingen Werkzeuge an Haken und in Vitrinen. Sophias Blick fiel auf eine breite Öffnung, die an ein Garagentor erinnerte. „Ist das ein Zugang zum Parkplatz? Damit du Möbel rein- und
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