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Millie an der Nordsee

Millie an der Nordsee

Titel: Millie an der Nordsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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sie auf dem Kopfsteinpflaster. Aufpassen, Mama! Man kann nicht alles gleichzeitig machen: Buch lesen, Reiseleiter spielen und auch noch die Geschichte von Pole Poppenspäler erzählen.
    »Es geht um einen Puppenspieler, der in die Stadt kommt und Theaterstücke mit seinen Marionetten aufführt. Und es geht um Paul und Lisei.«
    Eine Liebesgeschichte also.
    »Paul und Lisei sind wohl ein wenig verliebt.«
    Das hat sich Millie ja schon gedacht. Mama könnte aber ruhig verknallt sagen. Das hört sich nicht so kicherig an.
    »Der Paul macht aus Versehen den Kasper kaputt, und beide Kinder verstecken sich aus Angst, dafür bestraft zu werden. Aber alles geht erst einmal gut aus.«
    »Und weiter, Mami?«
    »Weiter, Mami.« Na, hör sich einer Trudel an. Die ist ja auch schon interessiert .
    »Aber dann muss die Puppenspieler-Familie abreisen und Lisei und Paul treffen sich erst viele, viele Jahre später. Sie heiraten, und Liseis Vater, der alte Puppenspieler, führt seine Stücke wieder in der Stadt auf. Aber die Vorstellungen werden von dummen Jungs gestört und Paul wird von den Leuten als Pole Poppenspäler beschimpft.«
    Ist das denn ein Schimpfwort? Millie kennt noch viel schlimmere Schimpfwörter, zum Beispiel Aschenblödel und Pflaumentrampel , jaha.
    »Schließlich werden die wertvollen Marionetten verkauft«, fährt Mama fort. »Und der Vater von Lisei fällt vor Schreck tot um, als er sieht, dass Kinder damit auf der Straße spielen. Bei seiner Beerdigung wird der verschwundene Kasper über die Friedhofsmauer auf den Sarg geworfen und mit beerdigt. Lisei und Paul jedoch lebten glücklich und zufrieden.«
    Na, da ist Millie aber erleichtert.
    Im Museum kann man die Marionetten von Pole Poppenspäler sehen und viele andere, Prinzessinnen, Teufel, Drachen, Großmütter und unendlich viele Kasper. Leider darf man mit keiner der Puppen spielen. Dann lass uns gehen, Mama!
    Gibt’s noch was in Huh-Summ-Summ zu sehen?
    »Das Zuckerschiff«, meint Papa. »Und vielleicht noch das Schloss.«
    Zuckerschiff hört sich gut an. Auf dem Weg dahin kommen sie an einem Schuhgeschäft vorbei. Bestimmt ist das auch wieder so ein Theodor-Laden.
    »Guck mal, Trudelchen, sehen die nicht toll aus?« Die haben nämlich in dem Geschäft richtig schöne gelbe, rosa und bunte Entenschnabelschuhe. Clogs, die aussehen wie Entenschnäbel. Aber mit Löchern drin. Millie und Trudel steuern schon den Eingang an.
    »Hey, hey«, sagt Papa. »Hiergeblieben!«
    »Sssöne Sssuhe«, sagt Trudel.
    Ja! Die muss man sich mal aus der Nähe anschauen. Und es gibt sie in allen Größen, von klein, noch kleiner, größer als klein bis hin zu ganz groß. Die kleinen Schühchen würden Trudel passen und die größer als klein natürlich Millie.
    »Welche willst du haben, Trudelchen?«, fragt Millie.
    »Gelb«, sagt Trudel und greift nach einem Paar.
    Aber sie überschätzt sich. So groß, wie sie denkt, sind ihre Füße doch noch gar nicht. Millie drückt ihr die kleinen türkisfarbenen in die Hand.
    Jetzt sind Mama und Papa auch reingekommen.
    »Hey, hey«, sagt Papa wieder.
    Protestier du ruhig, Papa. Millie und die kleine Schwester haben sich schon immer solche Schuhe gewünscht. Schon immer!
    Mama meint: »Die taugen doch nichts. Erstens kriegt man davon Schweißfüße und zweitens werden sie drücken und drittens …«
    »Mami! Bitte, Mami!« Das können Millie und Trudel schon im Chor!
    Papa hat einen gelben Entenschuh in die Hand genommen. »Die gehen gleich kaputt, das seh ich jetzt schon.«
    »Nein, Papi, die halten ewig!«
    »Was heißt ewig?«
    »Na, mindestens bis Weihnachten«, sagt Millie.
    Mama seufzt und Papa gibt sich geschlagen.
    Juhu! Trudel bekommt die türkisen Entenschnabelschuhe und Millie die in Pink. Pink! Ist ja klar.
    Die Schuhe werden gleich im Geschäft angezogen und Mama und Papa müssen jetzt die Gummistiefel ihrer Kinder schleppen.
    Ja, ja, die Füße fangen schon an zu schwitzen, obwohl viele Löcher ins Gummi gestanzt sind, und … na ja … sie drücken auch ein bisschen. Drittens wollen sie immer von den Füßen runterschlappen und viertens … Aber das macht gar nichts. Sie sehen superklassetoll aus.
    Und mit den Entenschnabelschuhen kann man auch prima durch das Schifffahrtsmuseum platschen.
    Das Zuckerschiff! Das Zuckerschiff!
    Das hat sich Millie aber anders vorgestellt. Es ist nämlich schon ziemlich ramponiert . Es ist ein Wrack , ein untergegangenes Schiff. Man hat es aus dem Watt ausgebuddelt. Es ist über

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