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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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absprechen.“
    „Wer sagt, dass wir uns absprechen?“, antworte ich.
    „Kommen Sie“, fordert er mich auf, und als ich sitzen bleibe, will er mich hochziehen.
    „Ich will sofort Dr. Zuckerbrot sprechen oder ich schreie“, fauche ich.
    „Ich will mit ihr reden“, sagt Lena Sanders und starrt ihn aus großen, dunklen Augen an.
    „Der Chef kommt gleich“, sagt der Beamte drohend und geht in die Richtung des Büros, in dem Zuckerbrot sein Quartier aufgeschlagen hat.
    „Wie war Ihr Kontakt zu Susanne Kraus?“, frage ich noch einmal.
    „Auch das hat mich dieser Zuckerbrot gefragt. Ich fand sie … sehr nett. Sehr gut. Ich habe bewundert, wie gut sie kochen kann. Und sie war sehr hilfsbereit. Sie hat Rücksicht genommen.“
    „Und sie war neugierig, oder?“
    „Ja“, antwortet Lena Sanders. „Das stimmt schon … Aber wissen Sie, viele Menschen sind mir gegenüber neugierig.“
    „Sie sind ein Star.“
    „Nur dass man sich selbst nicht so sehen kann. Man spürt bloß die Auswirkungen. Und manchmal glaube ich schon, dadurch verliere ich das Gespür für andere Menschen. Das darf nicht sein.“
    „Hätte es eine … Veröffentlichung über die Vorgänge rund um die Show gegeben, hätte Ihnen das sehr geschadet.“
    Lena Sanders denkt lange nach. „Ja. Das hätte meinem Ruf geschadet. Aber wissen Sie, vielleicht wäre mir sogar das schon ziemlich egal gewesen.“
    „Dann ist Ihnen egal, dass Sie die Leute um Leo Pauer loswerden wollen?“
    Lena Sanders zieht ein verächtliches Gesicht. „Dieser Wettaffe? Wissen Sie, an wen er mich erinnert? An die Neureichen bei mir daheim in Georgien. Dieses Protzgehabe … Gorillamännchen. Nein. Klein beigeben will ich nicht. Wenn ich gehe, dann freiwillig.“
    Mein Gespräch mit Zuckerbrot ist eher kurz. Er will sich nicht in die Karten schauen lassen, ich will mir auch nicht in die Karten schauen lassen. Ich erzähle ihm von den Fakten, vom Rotlicht bis hin zum Messer, das auf dem Boden von Studio 1 gelegen ist. Und ich mache ihm klar, dass ich die SMS an Sanders und Seinitz natürlich nicht geschrieben habe.
    „Und was machen Sie dann da?“, fragt Zuckerbrot.
    „Ich habe eine SMS bekommen. Von Lena Sanders. Ihr Mobiltelefon ist verschwunden.“
    Zuckerbrot starrt mich an: „Was wird hier gespielt? Abfangen mit SMS? Ich weiß, warum ich die Dinger hasse.“
    Ich zucke mit den Schultern. „Irgendjemand wollte, dass wir alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind. Aber warum? Ich, damit ich im ‚Magazin‘ berichte? Sanders, weil sie das Opfer sein sollte? Seinitz, um ihn noch mehr in Verdacht zu bringen? Oder stammen die SMS von Sanders? Von Seinitz?“
    Zuckerbrot seufzt. „Jedenfalls lässt sich keines zurückverfolgen. Ihres und das an Seinitz stammen von unregistrierten Wertkartentelefonen. Und das an Lena Sanders ist mit ihrem Mobiltelefon verschollen. Seltsam eigentlich.“
    Ich überlege. „Lena Sanders sollte ins Studio gelockt werden, dazu bin ich als Vorwand gut. Ansonsten braucht man mich nicht.“
    „Und warum hat man Sie dann herbestellt? Vorausgesetzt, Ihre Story stimmt …“
    Ich fahre auf. „Und ob die stimmt.“ Ruhiger setze ich fort: „Bert Seinitz hat auch eine SMS bekommen. Die zerbrochenen Thermometer. Ich glaube nicht, dass Ihre Beamten so etwas übersehen hätten.“
    Zuckerbrot schweigt.
    „Wo ist eigentlich Anna-Maria Bischof?“, fällt mir ein.
    „Was bin ich, die Auskunft?“, kommt es gereizt zurück.
    Ich sehe Zuckerbrot an, er ist müde, hat tiefe Ringe unter den Augen. Ich bin auch müde. „Ich habe Ihnen alles erzählt. Also bitte.“
    „Das ist eine Einvernahme, Sie haben mir alles zu erzählen.“
    „Hat Bert Seinitz Ihnen auch gesagt, dass er in Studio 2 gewesen ist und mich gesucht hat, dass auch dort das Rotlicht gebrannt hat?“
    „No comment.“
    „Hören Sie einmal, ich habe bisher voll kooperiert, ich habe nicht einmal darüber geschrieben, dass es Vesna Krajner und ich waren, die die zerbrochenen Thermometer gefunden haben, während die
    Polizei …“
    „Sie haben selbst gesagt, Sie halten das für untergeschobenes Beweismaterial.“
    „Und? Muss ich ja nicht schreiben.“
    „Es gibt so einiges, was das ‚Magazin‘ nicht schreibt.“
    „Und Sie haben nichts dagegen, oder?“
    Zuckerbrot seufzt und dreht das Aufnahmegerät ab.
    Ich stehe auf. „Manchmal ist Ihre Freundschaft mit Droch wohl nicht so einfach.“
    „Ich mache meine Arbeit und er macht seine.“
    Ich sehe ihn an, blauweißes Gesicht,

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