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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Die Entscheidung wird mir abgenommen, eine Tür fällt ins Schloss, irgendwo links von mir, dort, wohin der Schatten abgebogen ist. Ich verfolge den Schatten, der vor mir läuft, ein ganzes Stück vor mir, ich komme ihm nicht näher, aber jetzt ist der Gang zu Ende, Rütteln an einer Tür, ich renne hin, ich weiß, wer es ist: Lena Sanders, sie ist in ein totes Eck gelaufen, sie schreit auf, als sie mich sieht. Sie war es, die auch im Studio geschrien hat. Bühnenreif. Blödsinn, sie ist ja auf einer Bühne. Und ich? Ich drehe mich gehetzt um, will dem Zweiten hinterher, dem Schatten, der in den Seitengang geflohen ist, aber längst ist niemand mehr zu sehen, der Gang endet in eine Türe, ich reiße sie auf. Nachtlicht auf dem Parkplatz. Mein Auto, noch drei Autos. Niemand zu sehen. Wer hat Lena Sanders verfolgt? Oder hat doch sie jemanden verfolgt, und als ich dann gekommen bin … Ich gehe wieder nach drinnen und zittere.
    „Wo sind Sie?“, ruft Lena Sanders. „Was … haben Sie vor?“
    „Machen Sie Licht“, sage ich so ruhig wie möglich. Ich bin unfähig, mich noch einen Millimeter in dieser Dunkelheit zu bewegen.
    Das Licht geht an. „Was ist los?“, sagt eine Männerstimme.
    Ich kenne die Stimme. Aber ich weiß nicht, wem sie gehört. Ich gehe auf die Stimme zu. Bert Seinitz.
    „Was machen Sie hier?“, frage ich.
    „Sie haben mich doch herbestellt.“
    „Ich Sie?“
    „Sie haben mir eine SMS geschickt, ich sollte nach der Show herkommen, es gäbe eine Chance, wieder anzutreten.“
    Ich schüttle den Kopf. „Lassen Sie sehen!“
    Er sucht nach seinem Mobiltelefon, drückt ein paar Knöpfe, hält es mir hin.
    „Das ist nicht meine Nummer“, sage ich.
    Lena Sanders kommt auf uns zu. Sie ist kreideweiß im Gesicht. Und das macht nicht nur die Gangbeleuchtung. Ob man so etwas im Schauspielunterricht lernen kann?
    „Man muss die Polizei holen“, sagt sie, „man hat versucht, mich zu erstechen.“
    „Wann? Wo?“ Ich rufe es viel zu laut.
    „Im Studio. Ich hab doch auf Sie gewartet.“
    „Warum haben Sie mich herbestellt?“, frage ich, meine Stimme hallt im Gang und es klingt noch immer wie in einem Film.
    „Ich? Sie haben mich herbestellt. Sie haben geschrieben, dass Sie … einiges herausgefunden haben, dringend mit mir reden müssen.“
    Ich schüttle den Kopf und bemühe mich um klare Gedanken. „Lassen Sie sehen.“
    „Das Telefon … es muss mir hinuntergefallen sein“, sagt sie.
    Ich gehe zurück ins Studio, die beiden hinter mir drein. Ich überlege fieberhaft, wem ich glauben kann.
    Auf dem Boden in der Kulisse, gleich unter der Küchenarbeitsfläche, liegt ein langes Messer. Ein Mobiltelefon ist nicht zu sehen.
    „Es muss hier irgendwo sein“, flüstert Lena Sanders. Ihre Stimme würde im Moment nicht einmal eine Duschkabine füllen, geschweige denn die Metropolitan Opera.
    „He, was ist denn da los?“
    Noch jemand, er kommt aus einem anderen Seitengang.
    „Frau Sanders“, sagt er verblüfft, „alles in Ordnung?“
    „Und wer sind Sie?“, frage ich.
    „Ich bin vom Sicherheitsdienst. Ich habe meine Runde gemacht. Und dann ist mir vorgekommen, als wäre hier in Halle 3 irgendetwas los.“
    „Haben Sie jemanden fliehen gesehen? Haben Sie ein Auto wegfahren gehört?“, frage ich mit möglichst ruhiger Stimme.
    „Jemanden fliehen? Was ist hier los?“ Er kratzt sich die Stirn. „Nein, sicher nicht. Ich habe auch niemand wegfahren gehört.“
    Es kann also gut sein, dass der Täter noch da ist. Vielleicht sogar jetzt mit mir in dieser Kulisse steht.
    „Man hat versucht, mich zu erstechen“, sagt Lena Sanders noch einmal und bricht in Tränen aus.
    Es dauert gut eine Stunde, bis Zuckerbrot da ist. Bert Seinitz wollte heimfahren, aber er hat sich auch nicht widersetzt, als wir ihn aufgefordert haben, zu bleiben. Vielleicht hat es dazu beigetragen, dass der Typ vom Wachtrupp einen halben Kopf größer ist als er und höchstwahrscheinlich eine Waffe besitzt. Inzwischen weiß ich, dass in der Nacht auf dem Sendegelände an Personal gespart wird. Es gibt eine Überwachungsanlage und es gibt zwei diensthabende Männer eines privaten Wachdienstes. Üblicherweise. Dem einen sei heute so schlecht geworden, dass er heimgegangen sei. Und rechtzeitig Ersatz zu beschaffen sei nicht möglich gewesen. Es sei auch die ganzen Monate über noch nie etwas vorgefallen, erzählt der Wachmann.
    Lena Sanders hat ihr Mobiltelefon nicht mehr gefunden.
    Kein Blaulicht, bloß drei Autos, die auf dem

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