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Milner Donna

Milner Donna

Titel: Milner Donna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: River
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stürzte davon. Nach ein paar Schritten hatte er mich eingeholt und warf mich mit dem Gesicht nach unten auf die Motorhaube. Starke Finger krallten sich in mein Haar. Ich wurde von seinem Körper nach unten gedrückt, während mein rechter Arm unter meinem Bauch festklemmte. Mein linker fuchtelte in der Luft herum.
    »Möchtest wohl härter angefasst werden, wie?« Seine freie Hand packte meinen Arm und drehte ihn mir auf den Rücken. Er zog meinen Kopf von der Haube hoch. Ich spürte seine Lippen an meinem Ohr. »Wir werden dies einfach Belohnung dafür nennen, dass ich das Geheimnis deines Bruders für mich behalte, nicht wahr, Natalie?«, flüsterte er.
    Während ich weiter kämpfte, zerrte er stärker an meinem Haar und schob mir gleichzeitig meinen verdrehten Arm höher den Rücken hinauf. »Nicht wahr?«, wiederholte er barsch.
    »Ja«, antwortete ich mit erstickter Stimme.
    »So ist es schon besser«, sagte er, schwer atmend. »Jetzt werden wir also unser eigenes kleines Geheimnis haben.« Und obwohl er immer noch mein Haar festhielt, ließ er meinen Arm los. Ich fühlte, wie er an seiner Hose herumnestelte. Ein Knie drängte sich zwischen meine Schenkel und schob gewaltsam meine Beine auseinander. Eine grob wühlende Hand zerrte an meinem Schlüpfer.
    Ich konzentrierte mich auf den brennenden Schmerz an den Haarwurzeln und versuchte, die Vergewaltigung meines Körpers zu ignorieren. Die von Ächzen begleiteten Stöße schienen nicht enden zu wollen, aber als er endlich fertig war, sackte er stöhnend auf meinem Rücken zusammen. Erst in diesem Augenblick lockerte seine Hand den Griff in meinem Haar.
    Ich bewegte mich schnell. Jäh drehte ich mich um und hob, mit jenem Rest an Energie, über den ich noch verfügte, mein Knie und stieß es ihm in seinen entblößten Unterleib. Mit einem Grunzen rutschte er zu Boden, während seine Hände zu spät versuchten, sich zu schützen.
    Bevor ich loslief, riss ich seine Trainingshose, die neben dem gekrümmten Körper lag, mit einem seiner Mokassins an mich.
    Hinter mir hörte ich, wie sein Stöhnen in Flüche überging, während er vergebens versuchte, sich aufzurappeln. Ich rannte aus der Kiesgrube heraus, zwischen den Bäumen hindurch, und wagte nicht, mich umzusehen, weil ich jeden Moment damit rechnete, eingeholt zu werden.
    Wütend gebrüllte Worte folgten mir, während ich durch das Unterholz stolperte. Als ich mir sicher war, dass er nicht hinter mir herkam, verlangsamte ich meine Schritte. Ich ging um einen am Boden liegenden moosbewachsenen Baumstamm herum. Im Mondschein beugte ich mich vor und stopfte seine Hose und den Schuh in das hohle Ende des Stamms. Die Autoschlüssel fielen aus seiner Tasche. Ich las sie auf, hob meinen schmerzenden Arm und warf sie in die Dunkelheit hinein. Ich hörte, wie sie gegen Äste prallten und dann auf dem Waldboden landeten.
    Ich eilte zwischen den Bäumen hindurch am Rand des Highways entlang. Das Scheinwerferlicht vorbeifahrender Autos fiel auf die Straße und verschwand wieder und ließ den Trost der Dunkelheit zurück. Ich konnte nicht mehr rennen, nicht mehr weinen. Nach einer Weile gelangte ich zur South Valley Road. Ich hielt mich im Gebüsch und ging die Straße nach Hause entlang, ohne Angst vor der Dunkelheit. Das Schlimmste, was in der Finsternis der Nacht geschehen konnte, war geschehen.
    Irgendwo in der Ferne ertönte der Pfiff eines fahrenden Zuges. Er wurde durch die Berge getragen und erinnerte mich daran, dass andere Menschen sich unbekümmert durch die Nacht bewegten, ohne dass sich ihr Leben änderte, während mein Leben völlig aus den Fugen geraten war.

34
     
    I CH WUSSTE ES, bevor ich zu Hause ankam, bevor ich durch das hintere Feld stolperte, mich zwischen den schlafenden Kühen hindurchschlängelte, deren schwarzweißes Fell das Licht des Vollmonds reflektierte. Bevor mein geschundener Körper über den Scherengitterzaun auf die Straße kletterte, bevor ich unsere Verandalampe brennen sah. Und ich wusste es, bevor ich mich in unser dunkles, leeres Haus schlich und mich im Badezimmer einschloss. Mr. Ryan hatte recht. Darüber würde ich niemals reden.
    Ich war durch unser gemeinsames Geheimnis für immer an ihn gebunden. Ich würde es niemandem sagen, weder meiner Mutter noch meinem Vater, nicht meinen Brüdern oder der Polizei. Ich würde nie die Erleichterung der Rache spüren. Ich würde niemals in der Dunkelheit eines Beichtstuhls Worte in die Ohren eines Priesters flüstern, der mir die

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