Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe
sie auf den Bauch. Beim Anblick der endlos
langen Knopfreihe stöhnte er allerdings leise auf. Er war schon davon
ausgegangen, dass es eine Folter werden würde, sie auszuziehen; dass er es nun
auch noch so langsam tun musste, war mehr als Folter. Es war die Hölle.
Mit jedem Knopf, den
er öffnete, wuchs Mikhails Erregung. Er stellte sich vor, wie seine Hände über
die entblößte Haut glitten, wie er unter sie griff und ihre weichen Brüste umfasste,
die er zuvor kurz gespürt hatte, als sie sich an ihn lehnte. Nach weiteren vier
Knöpfen ging seine Phantasie wieder mit ihm durch. Wie würde sie reagieren,
wenn sie jetzt erwachte, während er sie gerade auszog? Er malte sich aus, wie
sie ihn mit ihren großen Honigaugen ansah und flüsterte: »Liebe mich,
Mikhail!«. Und das würde er. O Gott, das würde er. Seit er sie zum ersten Mal
gesehen hatte, verlangte es ihn nach dieser Frau. Und jetzt hatte er das
Gefühl, es nicht länger ertragen zu können.
Als auch der letzte
Knopf endlich offen war, war Mikhail die Hose unangenehm eng geworden, und er
verwünschte sein Pech. »Muss sie ausgerechnet jetzt schlafen«, schimpfte er
leise. Dann drehte er sie wieder auf den Rücken und schob ihr das Kleid bis zu
den Ellbogen herunter.
Mit weit
aufgerissenen Augen starrte Mikhail sie an, während der Stoff des Kleides nach
unten glitt und zwei perfekte Brüste enthüllte. Wo war ihr Unterhemd? Besaß sie
gar keines? Und warum war ihm das nicht schon aufgefallen, als er die nackte
Haut an ihrem Rücken gesehen hatte? O Gott.
Mikhail schluckte
mühsam und schloss kurz seine Augen, um sich wieder unter Kontrolle zu
bekommen. So schlimm war das gar nicht.
Er würde ihr jetzt einfach das Kleid ausziehen, das Nachthemd überstreifen und
dann gehen; oder genauer gesagt:
davonrennen. Unvermittelt öffnete er wieder die Augen, als ihm plötzlich ein
ande rer Gedanke kam. Wenn
sie nun überhaupt keine Unterwäsche trug?
»Unmöglich, ich kann
das nicht«, stöhnte er.
Aber er musste! Er
konnte sie ja kaum so liegen lassen, halb ausgezogen, mit diesen wunderbaren,
entblößten Brüsten. Und auf keinen Fall würde er sie küssen, diese Brüste, die
kleinen rosa Warzenhöfe, bis sie sich unter seiner Zunge zu harten Knospen
verhärteten ...
Angewidert von sich selbst,
holte Mikhail tief Luft. Dann packte er ihr Kleid an beiden Seiten und zog es
ihr mit einer geschmeidigen Bewegung aus. Nell regte sich nicht, während der
goldene Taft über ihren Bauch, ihre Hüften, ihre Beine glitt. Er trat einen
Schritt zurück und schaute die weiße Unterhose an, die sie immerhin trug. Er
war sich nicht sicher, ob ihm das weiterhalf, oder ob dieses hauchdünne Stück
Stoff sein Verlangen nicht sogar noch steigerte.
Immerhin hatte er es
jetzt fast überstanden. Gott, sie war so schön. Es kostete ihn all seine
Selbstbeherrschung, sich davon abzuhalten, sie zu berühren. Er legte das Kleid
über einem Stuhl ab und nahm dann das Nachthemd zur Hand. Vorsichtig näherte er
sich der Schlafenden, setzte sich auf die Bettkante und überlegte, wie er es am
besten anstellen sollte. Zuerst über den Kopf, entschied er.
Er beugte sich über
Nell, um ihr das Nachthemd wie geplant über den Kopf zu streifen, doch dabei
strichen die kalten Knöpfe seiner Weste über ihre Brüste, und er sah, wie ihre
Brustwarzen hart wurden.
Wie erstarrt, mit
trockenem Mund, starrte er die kleinen Knospen an. Und gerade als er dachte,
dass es garantiert nicht schlimmer kommen könnte, gab Nell ein leises,
lustvolles Stöhnen von sich. Mikhail rührte sich nicht. Er hätte gar nicht gekonnt.
Er war nur ein Mensch! Ein Mann aus Fleisch und Blut! Nell regte sich, und ihm
stockte der Atem, als sie sich dichter an ihn schmiegte. Sie roch so gut, nach
Rosen und Zitronenkuchen.
Langsam hob Mikhail
seine Arme und versuchte erneut, ihr das Nachthemd über den Kopf zu streifen.
Diesmal schaffte er es, merkte aber gleich, dass es so sehr schwer werden
würde, ihre Arme in die Ärmel hineinzubekommen. Also zog er ihr das Nachthemd
wieder aus, um es diesmal mit den Armen zuerst zu probieren.
Was auch funktioniert
hätte, wenn Nell mitgemacht hätte. Aber jedes Mal, wenn er einen ihrer Arme
nahm, entzog sie ihn ihm und kuschelte sich wieder an ihn.
»So wird das nie
etwas ...«, murmelte er frustriert.
In diesem Moment
sagte Nell etwas, und Mikhail fuhr schuldbewusst zusammen. Was hatte sie
gesagt? Ihre Augen waren immer noch geschlossen. Hatte sie im Schlaf geredet?
Er erinnerte
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