Mind Control
schaffen. Erfolglos.
»Der Code, schnell!« Bürstenschnitt starrte mit trüben Blick zu ihr auf und nannte ihr eine Ziffernkombination. Die Tür glitt auf, und sie brachten sich in einem Raum in Sicherheit, in dem mehrere technische Geräte an den Wänden hingen. Weitere Detonationen erschütterten den Boden.
»Warum helfen Sie mir?«, keuchte der Augie.
»Ich sagte es Ihnen schon.« Jiang riss einen Erste-Hilfe-Kasten an der Wand auf und versorgte die Wunden des Mannes oberflächlich mit K-Spray. »Wir sind keine Hikma-Spione! Es waren Zulus Leute, die für die Zerstörung von Raumschiff und Station verantwortlich waren. Wenn Ihr Kommandant den Hikma-Angriff überlebt, dann bringen Sie ihn dazu, die Knowledge Alliance zu warnen.« Eine nahe Explosion ließ die Wände vibrieren.
Nikolaj suchte Bürstenschnitts Brusttasche ab. Neben einer Packung Elektrozigaretten fand er dort seine Multibrille. »Wir brauchen Strontium-90, um von diesem Planeten wegzukommen.«
»Es tut mir leid, aber eine solche Information wäre Geheimnisverrat.«
Nikolaj fluchte innerlich, aktivierte das Kom seiner Multibrille und suchte die Frequenz, die sie mit den Betas vereinbart hatten. »Beta Two, hier Katharina. Meldet euch!«
»Hier Beta Two!«, quäkte Fratts Stimme wie vereinbart aus dem Kom. »Wir haben Package One gefunden und Package Two lokalisiert. Und wir haben noch eine weitere Überraschung für euch.« Es knisterte. »Leider ist hier gerade die Hölle ausgebrochen.«
»Beta Two, wir befinden uns ebenfalls im Hexenkessel.« Auch den Betas war klar, dass ihre Funksprüche womöglich abgehört wurden. »Hier Beta Two. Katharina, wiederholen?«
Draußen war ein Heulen zu hören, das in einer weiteren Detonation mündete.
»Hier Katharina. Ihr hört richtig. Wir sind ebenfalls unten.«
Es rauschte. Offenbar musste Fratt seine Verblüffung abschütteln. »Wo seid ihr?«, kam es zurück.
»Käseglocke.« Nikolaj fiel im Moment keine bessere Verschlüsselung für die zentrale Kuppel der Basis ein, und er kam sich fast ein wenig albern vor. Es war viel zu lange her, dass er sich dieses Militär-Sprechs befleißigt hatte.
»Unsere Position ist Obstschale«, kam es kurz darauf zurück.
Obstschale? »Ich glaube, die beiden befinden sich bei diesem Radioteleskop«, meinte er an Jiang gewandt. »Beta Two, bleibt, wo ihr seid. Wir schlagen uns zu euch durch. Katharina out.«
»Noch einmal, Sie müssen bei nächster Gelegenheit die Knowledge Alliance informieren!«, beschwor Jiang den Augie.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu ihr auf.
»Richten Sie den verantwortlichen Stellen aus, dass Kairo hochgradig gefährdet ist! Wir werden uns im Gegenzug um Sanitäter für Sie bemühen.«
Der Verletzte nickte schwach.
Jiang drückte auf einen Notknopf neben dem Erste-Hilfe-Kasten und rannte mit Nikolaj zum rückwärtigen Teil des Arbeitsblocks. Durch die schmalen Fenster hindurch versuchten sie den Standort des Radioteleskops auszumachen.
Die große Schüssel befand sich etwa 150 Meter von ihnen entfernt in der Nähe einiger Hangars. Außerhalb ihres Moduls konnten sie aufgeregte Stimmen und Kommandos hören, und erstmals fiel Nikolaj auf, dass es im Tal seltsam still geworden war. Offenbar hatten die Japaner auch die letzte der beiden Laserkanonen ausgeschaltet.
Was würde jetzt folgen? Gardeure brachten da draußen gerade einen Mörser in Stellung, und weiter hinten, vor einem der Hangars, stapelten weitere Bewaffnete hastig aufgeschüttete Sandsäcke zu einem Wall auf. Erwarteten die SE-Leute Kampfhandlungen am Boden?
Nikolaj stöhnte innerlich. »Versuchen wir es einfach«, schlug er vor. »Wir tragen noch immer KA-Raumanzüge.
Man wird uns da draußen also nicht gleich umlegen. Hoffe ich.«
Jiang nickte und übergab ihm Prawda und Allrounder. Anschließend rückten sie ihre Respiratoren zurecht, öffneten eine Schiebetür und rannten nach draußen. Einer der Gardeure ruckte zu ihnen herum. »Teufel, was suchen Sie hier draußen?«, schrie er sie an. »Alle Zivilisten sollen… «
Seine Worte erstarben in einem dröhnenden Rauschen, das vom Himmel kam. Dort, in wenigen Kilometern Höhe, schälten sich jetzt die stählernen Leiber dreier schwer gepanzerter Landing Craft Vehicles aus dem ewigen Grau der Wolken. Rasch näherten sich die Shuttles der Basis an. Die vertikal aufgerichteten Pulsatorentriebwerke links und rechts der Schiffe glühten, und selbst auf die Entfernung erinnerten Nikolaj die LCVs mit ihren vage
Weitere Kostenlose Bücher