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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Mondstation schob sich ins Bild, in deren Kuppelblase gewaltige Löcher klafften. Oder waren das Einschüsse? Cross klickte weitere Videos an, und sie entdeckten Aufzeichnungen von mehr oder minder zerstörten Fabrikationshallen, zwischen denen ebenfalls Arbeiter in Raumanzügen zu sehen waren. Ihnen folgten Videos von blinkenden TransMatt-Portalen, Arbeitern bei Schweißarbeiten und eine lunare Außenbasis, neben der ein großes Frachtraumschiff auf der staubigen Oberfläche stand. Zuletzt rückten zwei Leichen in altertümlich wirkenden Raumanzügen ins Bild, deren skelettierte Fratzen sich vage unter den Helmen abzeichneten. Rasputin, was war das? Cross zoomte die Raumanzüge näher heran, bis das blaue Firmenemblem besser zu sehen war. Es zeigte einen Triumphbogen mit zwei Sternen in der Mitte, das von den Buchstaben SLRE umrahmt wurde. Cross hob seine Multibox. »Winslow«, wisperte er. »Schau nach, was du über eine Firma mit dem Namen SLRE herausfinden kannst.«
    Die beiden Männer drängten sich dicht an die Multibox heran und vernahmen kurz darauf die Antwort. »Das war den historischen Aufzeichnungen gemäß eine Firma mit Namen SpaceLab Reverse Engineering. Ein Tochterunternehmen der IJAS, des Indian Japanese Arabian Syndicate. Die sind damals mit dem Versprechen angetreten, TransMatt-Portale für jedermann anzufertigen - und haben die Antwort ein Jahr darauf von TTA bekommen. Du weißt schon, der erste Konzernkrieg, bei dem die TTA alle nichteigenen TransMatt-Fertigungsstätten ausgelöscht hat, nur um dann unter dem Namen TTMS erneut zu firmieren und endgültig das Monopol über die TransMatt-Fertigung an sich zu reißen.«
    Nikolaj musste unwillkürlich wieder an Bruno Müllers Unterlagen denken, die er auf At Lantis entdeckt hatte. »Es geht also gar nicht um irgendwelche Ancients-Funde!«
    »Wie bitte?«, meinte Cross leise.
    »TransMatt!« flüsterte Nikolaj und klickte zurück zu den Aufnahmen der Portale. »Dem KoZ gelang es angeblich, einige wenige Planeten zu kolonisieren. Aber seit der Handelsboykott greift, gehen Zulu die Ersatzteile aus. Die Verbindung zu den afrikanischen Raumkolonien ist seither abgebrochen. Was, wenn Bruno Müller bei seinen interstellaren Suchen auf eine der alten TransMatt-Fertigungsstätten dieser IJAS gestoßen ist? Womöglich mit intakten Portalen?« Er deutete auf die Videos. »Im Vakuum dieses Monds könnten die bis heute erhalten geblieben sein. Die dürften Zulu doch ein Vermögen wert sein.«
    Cross maß ihn mit grimmigem Gesichtsausdruck. »Allerdings!«, wisperte er. »Wenn das rauskommt, dann haben die Brüder auch noch die TTMS am Hals.« Er klappte das Touchpad zu und packte es ebenfalls ein.
    Nikolaj schlich mit gezückter Prawda zur Tür. Hinter ihr erstreckte sich ein mit erdigen Teppichen ausgelegter Gang, von dem weitere Türen abzweigten. Die gedämpften Stimmen weiter hinten klangen nach einem Streit.
    »Sind Sie bereit?«, wollte er von Cross wissen.
    Der hob seine Signum VZ2 und nickte entschlossen. Sie schlüpften in den Korridor und schlichen lautlos auf den hinteren Bereich der Suite zu. Er entpuppte sich als luxuriös ausgestattetes Loft mit künstlichem Kamin, bequemen Sitzgelegenheiten, holografischen Projektionen eines Waldes an den Wänden, Kronleuchter unter der hohen Decke und einem riesigen Multivisions-Fernseher, der aufgrund der Projektionen wirkte, als würde er im Wald schweben.
    »Im Moment bezahle ich deine Scheiß-Anwälte, deine Flüge und deine Securitys«, dröhnte ihnen Bruno Müllers Stimme entgegen. »Also halte dich mit deinen Vorwürfen zurück.«
    »Begreifst du das nicht?«, blaffte eine zweite Stimme zurück, die Nikolaj für die des Gewerkschafters Gerhard Müller hielt. »Da draußen lauert die Presse. Ich kann nicht mal pissen, ohne dass mir diese Wichser auf die Pelle rücken. Und dann kommst du daher und lässt diese Chinesin hier raufschaffen. Bist du wahnsinnig?«
    Nikolaj und Cross konnten sehen, dass sich die beiden Müllerbrüder mit hochroten Köpfen neben einer Bar gegenüberstanden.
    »Glaubst du, ich vernachlässige deinetwegen meine Geschäfte?«, giftete Bruno Müller zurück.
    Unweit von den beiden befand sich eine Couch, auf der Jiang lag. Sie wirkte ähnlich paralysiert wie damals während ihres Konzerts auf Lantis Island und wurde von einem Bodyguard bewacht. Sonst war niemand zu sehen.
    »Geschäfte?«, höhnte der Gewerkschafter. »Deine Leute haben diese Musikerin entführt! Was, wenn sie jemand

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