Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
Vom Netzwerk:
Team. Nach Wayne besaß sie die größte Fangemeinde unter den Zuschauern. »Ich hätte nicht gedacht, dass sie wirklich so gut aussieht.«
    »Er«, grunzte Firestone. »Manuel ist eine Transe, nur weiß das niemand. Aber nicht weitersagen.« Ungerührt führte er ihn am Modell eines rostigen TransMatt-Portals vorbei in den Garten. »Wir drehen hier drei Folgen gleichzeitig.
    Darunter eine Vergangenheitsszene, in der Green einen Industriellen hier auf At Lantis kennenlernt, was für eine spätere Folge wichtig wird. Deswegen bin ich Bruno auch so dankbar, dass er uns sein Anwesen zur Verfügung gestellt hat.«
    »Sie meinen Bruno Müller?«
    »O/ course!« Firestone zwinkerte ihm zu. »Bruno ist ein großer Fan von Damn Collie, die! Der hält mir mit Hilfe seines Bruders auch die verdammte Gewerkschaft vom Leib. Wir können hier also Tag und Nacht drehen. Bruno und ich haben uns vor ein paar Jahren bei einer Kur auf Proxima Centauri kennengelernt. Aber wir drehen hier auch noch ein paar Szenen, die auf Greens umkämpftem Planeten stattfinden. Da kommt Ihre Spinne gerade recht!« Firestone wollte weiter ausholen, als sie ein Ruf aufschreckte.
    »Mister Firestone! Mister Firestone.« Hinter einem Ständer mit einer beeindruckenden schwarzen Collector-Rüstung tauchte ein Typ in Jeans, T-Shirt und Brille auf, der einen Stapel Filmskripte im Arm hielt. Das blonde Haar trug er so kurz, dass sich auf seinem Halbglatzenansatz die Sonne spiegelte. Der Kerl wirkte übermüdet, die Finger waren gelb von Nikotin, doch auf seinem Gesicht zeichnete sich die Freude eines kleinen Jungen ab, der soeben seinen Schulaufsatz beendet hatte.
    »Ah, Huck? Ihre Freunde nennen Sie doch Huck, right?« Firestone blieb stehen und sah den Kerl genervt an.
    »Äh, nein, eigentlich Huckelberry. Wegen meines Nachna… «
    »Was gibt es denn, Huck?« Der Produzent rollte nur für Nikolaj sichtbar mit den Augen und flüsterte: »Einer unserer Autoren… «
    »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich das Skript fertig umgeschrieben habe.« Eifrig drückte Huck dem Produzenten ein Drehbuch in die Hand, auf dem in fetten Lettern »Mind Control« stand. Darunter: Fassung 23.
    Nikolaj nutzte die Gelegenheit, um das unscheinbare Kästchen aus der Spinnenbox in eine Hecke nahe des Bungalows zu werfen. »Ich hab die Szene mit Lunds altem Freund im Collectors-Gefängnis noch einmal mit dessen Auftritten in anderen Folgen verglichen, und mir sind da ein paar Inkonsistenzen aufgefallen.« Unter seinem Arm klemmte ein Stapel weiterer Drehbücher, deren Seiten auf altmodische Weise mit gelben Klebezetteln markiert waren. Nikolaj entdeckte Titel wie »Missing in Action«, »Undercover«, »Zero Gravity«, »Sabotage« und
    »Outcast«.
    »Wenn Sie da mal reinlesen würden … «
    »Ja, ja, ja!« Der Produzent schnitt dem Kerl das Wort ab und blätterte das Drehbuch gelangweilt durch. »Die Fassung ist noch immer scheiße.« Er gab das Buch zurück. »Komm wieder, wenn du an der Charakterführung gearbeitet hast.«
    »Aber… «
    »Kein >aber<. Los, an die Arbeit!«
    Wie ein geprügelter Hund trottete der Autor mit dem Stapel Skripte zum Haus zurück.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Nikolaj erstaunt. »Sie haben das Skript doch nur überflogen.«
    »Ach, glauben Sie mir, Nick … « Firestone blies einen Rauchkringel in die Luft. »Was wir heute angeboten bekommen, ist alles Dreck. Die arme Sau, die Sie gerade kennengelernt haben, schreibt eigentlich für Desperate Housewives in Space. Den reichen sie bei uns im Haus bloß durch.« Firestone nestelte in seiner Hemdtasche und präsentierte eine holografische Autogrammkarte, auf der ein Inder im schwarzen Ledermantel abgebildet war. Die beringte Rechte hielt er kämpferisch nach vorn gestreckt, und es entstand der Eindruck, als würden Laserstrahlen aus den Ringen hervorschießen. Im Hintergrund tauchte ein angriffslustiger Schwärm Wyver-Jäger der Collectors aus dem All auf. Unterzeichnet war die Karte mit »Für meinen guten Freund Moses, Mahet Hawa«.
    »An den Meister reicht eben niemand ran.«

    »Wer ist das?«
    »Meine Güte, Nick. Sie kennen den Schöpfer von Damn Collie, die! nicht?« Firestone schüttelte den Kopf und zog ihn weiter. »Mahet hat die komplette erste Staffel geschrieben. Absolut brillant. Ich werde mir nie verzeihen, dass ich ihm damals geraten habe, sich zu Recherchezwecken einer Collector-Expedition der VHR als Beobachter anzuschließen. Er und das komplette Schiff sind seitdem verschollen.

Weitere Kostenlose Bücher