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Mind Hacking: Wie Sie mit Beobachtung, Menschenkenntnis und Intuition die Gedanken Ihrer Geschäftspartner entschlüsseln (German Edition)

Mind Hacking: Wie Sie mit Beobachtung, Menschenkenntnis und Intuition die Gedanken Ihrer Geschäftspartner entschlüsseln (German Edition)

Titel: Mind Hacking: Wie Sie mit Beobachtung, Menschenkenntnis und Intuition die Gedanken Ihrer Geschäftspartner entschlüsseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Alexander
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sich meist nur an den für ihn zutreffenden Teil der Frage erinnern.
    Um die Frage noch weiter in den Hintergrund treten zu lassen und die Mehrdeutigkeit zu verschleiern, würde ein Mentalist Folgendes tun: Er würde seine eigenen Worte verstärken, indem er weitere, zur Aussage passende Behauptungen anfügt. Dazu nochmals obiges Beispiel:
Frage: »Sie sind nicht selbstständig, sind Sie?«
    Möglichkeit 1: »Nein, ich bin nicht selbstständig.«
    Reaktion:  »Genau wie ich vermutet habe.«
    Bestärkung:  »Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass Sie sich gerne mit dem Stress und dem Ärger eines Unternehmers befassen möchten. Ihnen ist es wichtiger, einen sicheren Job mit festem Gehalt zu haben.«
    Möglichkeit 2: »Ja, ich bin selbstständig.«
    Reaktion:  »Ja, das habe ich mir schon gedacht.«
    Bestärkung:  »Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass Sie sich gern herumkommandieren lassen würden. Sie wollen gerne Ihr eigener Chef sein und einer Tätigkeit nachgehen, die Sie erfüllt. Sie haben bestimmt viel Geschick und gute Ideen, die Sie verwirklichen wollen.«
    Die Treffer-Frage-Technik ist in der Praxis sehr effektiv. Besonders gut funktioniert sie dann, wenn man kreativ ist und spontan weitere Behauptungen zur Bestärkung liefern kann. Will man diese Fragetechnik häufig im gleichen Kontext einsetzen, ist es hilfreich, sich vorher einige mögliche Bemerkungen bereitzulegen.

Informationsbeschaffung
      In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts sorgte in Berlin ein Hellseher namens Hanussen mit seinen Vorführungen und Weissagungen für große Aufregung. Neben seinen gut bezahlten Auftritten im deutschlandweit bekannten Varieté Scala gab er zahlreiche Privataudienzen, in denen er den Menschen die Zukunft voraussagte. Dafür hatte er sich extra eine luxuriöse Wohnung eingerichtet, die man über einen mysteriös gestalteten Vorraum betrat. Es folgten zwei weitere Vorzimmer, wo geheimnisvoll tuende Sekretäre die Gäste empfingen.
    Erst nach weiterer Wartezeit wurde man zum Hellseher Hanussen persönlich vorgelassen. Tatsächlich wusste dieser fast alles über seine Kunden. Angefangen von den Lebensumständen über besondere Ereignisse bis hin zu persönlichen Wünschen. Übernatürliche Fähigkeiten? Betrug? Menschenkenntnis? Oder eine Mischung aus allem?
    Die Erklärung ist einfach. Die beiden Sekretäre aus den Vorräumen hatten die Aufgabe, den Gast auszufragen. Dabei interessierten sie sich für alles, was für die Weissagungen des Meisters von Bedeutung sein könnte. Während der Gast im zweiten Zimmer warten musste, hatte der Gehilfe im ersten die Aufgabe, telefonisch weitere Informationen zu beschaffen. Das gesamte Material wurde dem Hellseher unbemerkt übergeben, der seine Informationen dann so präsentierte, als würde er sie aus einer anderen Welt empfangen.
    Hanussen ließ sich seine Weissagungen teuer bezahlen. Und wenn er im April 1933 nicht von der SA ermordet worden wäre – die Motive für den Mord sind nicht endgültig geklärt –, dann wäre man seinem Betrug wahrscheinlich bald auf die Schliche gekommen.
    Lässt man Hanussens esoterischen Humbug und seine Betrügereien beiseite und schaut sich nur seine Methoden an, so zeigt sich, dass damals in den Mentalshows der Varietés Ähnliches praktiziert wurde. So setzte man z. B. eine Annonce in die Zeitung, in der man nach Menschen suchte, die sich besonders für Übernatürliches interessierten. Und auch wenn es unglaublich klingen mag, es meldete sich stets eine große Zahl an gläubigen Probanden. Mit jedem Einzelnen führte ein Mittelsmann ein Gespräch, um Informationen zu sammeln. Die Personen wurden dann gebeten, bei einer bestimmten Vorführung des Mentalisten anwesend zu sein. Während der Vorstellung bat dieser dann die ausgewählten Personen auf die Bühne und sorgte für großes Staunen beim Publikum, als er, scheinbar ihre Gedanken lesend, die vorher beschafften Informationen präsentierte. Oftmals war sogar der Proband selbst verblüfft, dass der Mentalist so viel über ihn wusste, da er sich aufgrund der Art und Weise, wie er vorher ausgefragt worden war, nämlich gar nicht gemerkt hatte, was er alles erzählte.
    Eine andere Methode bestand darin, ein Porträt des im Varieté auftretenden Mentalisten neben dem Spiegel in der Damentoilette aufzuhängen. Der Mentalist selbst schloss sich vor seiner Vorstellung in eine der Kabinen ein und belauschte die Gespräche der Frauen. Das Plakat animierte sie dazu, sich

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