Mind Hacking: Wie Sie mit Beobachtung, Menschenkenntnis und Intuition die Gedanken Ihrer Geschäftspartner entschlüsseln (German Edition)

Die Bestätigung sollte einfach und verständlich kommuniziert werden.
    Zeigt der Gesprächspartner aber an, dass die Aussage falsch ist, macht man eine 180-Grad-Wende und startet einen neuen Versuch. Indem man seine Reaktion und seine Worte aufgreift, zeigt man Einfühlungsvermögen und erhöht die Trefferquote. Die wird auch dadurch beeinflusst, wie vage die Aussage zuvor formuliert war. Weitere Möglichkeiten, auf einen Flop zu reagieren, werden später noch genauer erklärt.
    Wenn man schnell und unumwunden auf die Reaktion des Gegenübers eingeht, bleiben Flops unauffällig. Gelingt das, ist das Angeln ein wunderbares Werkzeug, mit dem man in vielen verschiedenen Situationen sehr gute Treffer erzielen kann.
    Kehren wir zum vorherigen Beispiel zurück: »Ich habe das Gefühl, dass Sie noch nicht so richtig zufrieden sind.« Darauf könnte der Gesprächspartner antworten: »Ja, zufrieden bin ich eigentlich schon, aber ich weiß nicht, was meine Frau dazu sagen wird.« Das war kein eindeutiger Treffer, ich lag aber auch nicht komplett daneben. Schließlich habe ich erkannt, dass er sich über etwas Gedanken macht. Er hat die Aussage gleich selbst verbessert und mir damit mitgeteilt, dass ihm die Meinung seiner Frau sehr wichtig ist. Diese Information kann ich also sofort für das weitere Gespräch nutzen und sage deshalb: »Das bedeutet, die Meinung Ihrer Frau ist Ihnen wichtig, um hier eine Entscheidung zu treffen.«
    Das Feedback hat noch einen weiteren Nutzen. Man deckt die Unterschiede auf zwischen dem, was man selber sagt, und dem, was das Gegenüber denkt, und erfährt so, wie der Gesprächspartner die Aussage für sich interpretiert hat. Denn oftmals hört das Gegenüber mehr, als man wirklich gesagt hat. Seine Interpretationsweise ist dann wiederum eine wichtige Informationsquelle.
    Die Reaktion des Gegenübers kann aber auch zeigen, dass das, was es sagt, mit Mimik, Gestik und Sprechweise nicht übereinstimmt. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Chef hat das Gefühl, dass seine Mitarbeiter Probleme untereinander haben, und spricht einen seiner Mitarbeiter darauf an. Der will aber nicht darüber sprechen, geschweige denn zugeben, dass überhaupt ein Problem existiert. Er versichert seinem Chef, dass alles in Ordnung sei und er sich keine Sorgen machen müsse. Seine Körpersprache sagt aber etwas anderes und verrät, dass an der Vermutung des Chefs doch etwas dran ist. Wenn der diese Signale erkennt, kann er nachhaken und konkreter werden.

Fragetechniken
      Manche Menschen meinen, dass ein Mentalist niemals Fragen stellen müsse, weil er ja die Gedanken im Kopf seines Gegenübers lesen könne. Jedoch gehören verschiedene Fragetechniken ebenfalls zu den Werkzeugen eines Mentalisten, mit denen er genau diesen Eindruck hinterlässt.
    Einfach nach Informationen fragen, das muss doch offensichtlich sein?
    Nein, es gibt Möglichkeiten, Fragen so zu formulieren, dass der Gesprächspartner sie nicht als Frage, sondern als Aussage interpretiert. Auf diese Weise können Sie dem Gegenüber Informationen präsentieren, die Sie rein logisch gar nicht kennen konnten. Versteckte Fragen geben Ihnen die Möglichkeit, sich vorsichtig an Themen oder Probleme heranzutasten. So kann man herausfinden, was der andere wirklich will und denkt, ohne dass er sich verhört und gelöchert fühlt.
    Auf einem Empfang kam ich einmal mit jemandem ins Gespräch, den ich zuvor nicht kannte. Während des Gesprächs nutzte ich eine der folgenden Fragetechniken. Er war überrascht, weil ich so den Eindruck hinterlassen konnte, zu wissen, dass er selbstständig ist, ohne ihn ausdrücklich gefragt zu haben. Der Mann wollte gleich wissen, woran ich das erkannt habe. Sein Interesse war geweckt, und es entwickelte sich zwischen uns eine angenehme Gesprächssituation, da er sich verstanden fühlte.
    Welche Fragetechniken sind nun hilfreich?
    Die direkte Frage
    Den Gesprächspartner direkt zu fragen, ist die einfachste Möglichkeit, um an Informationen zu gelangen. Will man zum Beispiel wissen, ob das Gegenüber verheiratet ist, würde man fragen:
»Sind Sie verheiratet?«
    Diese Fragetechnik scheint auf den ersten Blick banal und offensichtlich. Direkte Fragen können aber, wenn sie im richtigen Moment gestellt werden, beim Gegenüber in Vergessenheit geraten. Dies passiert meistens dann, wenn zwischen der Frage und der Verwendung der Antwort ein wenig Zeit vergeht und über etwas anderes gesprochen wird.
    In meiner Show frage ich manchmal ganz