Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
gehen wollen. Doch wir werden uns Schritt für Schritt weiterwagen und dürfen dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren: eine neue Dimension von Glück in unserem Leben. Fangen wir also an.
Die Macht der Metaperspektive
Wie ist es überhaupt möglich, dass wir neu denken lernen können? Sind wir nicht in unserem Denken, in unserem inneren Dialog gefangen? Zum Glück sind wir das nicht. Wir können uns nämlich selbst beim Denken beobachten.
Stellen Sie sich einfach vor, wie Sie sich aus einer Entfernung von drei Metern dabei beobachten, wie Sie dieses Buch lesen. Ich könnte Sie sogar bitten, sich vorzustellen, Sie säßen auf einer Wolke über Ihnen und beobachteten sich dabei, wie Sie genau in diesem Moment lesen. In unserem Geist können wir viele verschiedene Perspektiven simulieren, also so tun, als seien sie Wirklichkeit. Natürlich sitzen Sie nicht auf einer Wolke, während Sie lesen, aber Ihr Geist kann ein Bild konstruieren, in dem genau das passiert. In diesem Moment haben Sie gedanklich die dritte Position, die sogenannte Metaposition, eingenommen. Sie haben sich selbst über Ihr aktuelles Tun hinaus, nämlich zu lesen, in Ihrem Geist ein Bild von sich gemacht, das Sie zeigt, wie Sie, während Sie gerade lesen, von sich selbst auf einer Wolke sitzend beobachtet werden.
Wenn wir das können, können wir uns natürlich auch beim Denken beobachten. Wir können bewusst die dritte Position, die Metaposition, einnehmen und wahrnehmen, wie und was wir gerade denken. Das ist unsere Natur. Jeder kann es.
Deshalb haben wir jederzeit auch die Möglichkeit, unseren inneren Dialog wahrzunehmen und einzugreifen. Wir können nachvollziehen, was wir im
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-Modus Gemeines zu uns selbst sagen, und wir können spüren, wie sich das für den anderen Teil unseres Selbst anfühlt. Das Grandiose daran ist: Wir verfügen also über eine Instanz, die sich über den Inneren Wächter und uns selbst stellen und ihn sanft, aber bestimmt neu ausrichten kann. Dazu müssen wir aber einen ganz und gar unerlässlichen ersten Schritt tun: Wir müssen eine Entscheidung treffen.
Am Anfang steht eine Entscheidung
In den Jahren, bevor ich als Coach systematisch mit dem Thema
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arbeitete, sagten mir Klienten manchmal:
Ich weiß ja, dass das blöd ist, was ich da denke. Aber ich kann nicht anders.
Das ist etwa so, als ob Sie Englisch lernen und jahrelang ein Auto, das im Englischen »car« heißt, einfach mit »house« (Haus) benennen. Und irgendwann merken Sie: Das richtige Wort für Auto ist »car« und nicht »house«. Was würden Sie daraufhin tun? Weiterhin stur ein Auto »house« nennen, obwohl Sie wissen, dass es falsch ist? Wahrscheinlich nicht. Viel eher würden sie die Erkenntnis sofort umsetzen und nie mehr in der Fremdsprache ein Auto »Haus« nennen.
So geht es sehr vielen Menschen, die die destruktive Wirkung von Selbstsabotage verstanden haben. Sie hören damit auf. Sobald sie wissen, was
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ist, ist ihr Geist darauf ausgerichtet,
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wahrzunehmen und von selbst abzuschalten.
Doch es gibt auch Menschen, die anders reagieren. Sie würden auch weiterhin ein Auto als »house« bezeichnen. Nämlich dann, wenn es ihnen eigentlich egal ist, was »Auto« auf Englisch wirklich heißt. Wenn sie davon ausgehen, dass man sie trotzdem versteht, was macht es dann schon, das falsche Wort zu nutzen?
Genauso ist es, wenn wir wissen, dass wir uns mit bestimmten Gedanken und Überzeugungen selbst sabotieren und trotzdem damit weitermachen. Zwar ist es unsinnig, dass wir die destruktive Wirkung, die diese auf das eigene Leben haben, nicht ernst nehmen und denken, man könnte schon irgendwie weiterwursteln. Dennoch ist es natürlich möglich. Selbstverständlich kann uns niemand auf dieser Welt dazu zwingen, unser Leben und unser Potenzial ernst zu nehmen und etwas wirklich Schönes und Einzigartiges aus unserer Zeit auf diesem Planeten zu machen. Wir haben die Freiheit zur Veränderung – und auch die zum Verbleib in der Komfortzone, die wir gewohnt sind und die uns zugleich begrenzt und vermeintlich »sicher« fühlen lässt. Wir können weiter versuchen, kleine Verbesserungen in unserer streng bewachten Glückszone zu unternehmen, können uns immer wieder ablenken oder neu motivieren, weiterzumachen wie bisher. In diesem Fall haben wir uns entschieden, eine unserer drei Hauptfähigkeiten nicht zu nutzen: Wir übernehmen keine Verantwortung für unser Leben und unsere Möglichkeiten. Sehr häufig
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