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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sah ihn bloß an, während der Drucker surrend zum Leben erwachte und das von ihr verlangte Dokument ausspuckte.
    »Oje«, sagte er. »Kein Lachen. Nicht mal ein Augenrollen.« Er durchquerte den Raum, um das Blatt aus dem Drucker zu nehmen. Er warf einen Blick darauf und sah dann zu Mac. »Ist ein Kuli okay, oder willst du, dass ich mit Blut unterschreibe?« Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern nahm es mit zur Küchenplatte und hob den Kugelschreiber auf, der auf einem Block neben dem Telefon lag. Die Mine kratzte über das Papier, bis er den Deckel wieder auf den Stift setzte und ihn mit einem endgültig klingenden Knall hinlegte. Und sich wieder zu Mac drehte. »Es ist offiziell. Ich gehöre ganz dir.«
    Das Blöde war, dass er es auch so meinte. Jedenfalls war er davon überzeugt. Er stand da, mit seinen schönen, vor Leidenschaft glühenden Augen, seinem viel zu gut aussehenden Gesicht, dem schlanken, muskulösen Körper und seinem Marineoffziersgehabe, und Mac hätte am liebsten geheult oder auf irgendwas eingeschlagen – sie wollte nicht noch ein unpersönliches sexuelles Abenteuer mit diesem Mann.
    Sie wollte etwas, das sie nie haben konnte.
    Aber Shane war genauso wie Justin und Robby und all die anderen Typen, die sie benutzt hatte und die im Gegenzug sie benutzt hatten, ihr ganzes Leben lang …
    Seit Tim.
    Der so hübsch, lustig, klug und nett gewesen war, als sie mit ihrem Vater und Janice eingezogen war, nachdem ihre Mutter und ihr kleiner Bruder gestorben waren. Er war der Einzige gewesen, der ihr Trost gespendet hatte – wenn man das, was er ihr gegeben hatte, so nennen konnte.
    Und Shane …? Er machte dasselbe, reagierte in derselben Weise. Nicht auf sie, sondern auf ihre speziellen Fähigkeiten. Gott, Mac hasste ihre eigenen Kräfte.
    Sie wünschte, sie wäre telepathisch anstatt empathisch. Damit wäre viel leichter umzugehen. Es war wesentlich ehrlicher als ihre dämlichen Fähigkeiten, und das war nicht fair.
    Natürlich hatte das nichts mit Fairness zu tun. Kräfte und Begabungen waren nicht fair. Und Groß-Thans waren nicht gleich, sondern individuell. Man wurde mit seinen ganz eigenen, speziellen Kräften geboren – genauso wie Shane mit diesem hübschen Rotton seines Haars auf die Welt gekommen war. Mac konnte nur hoffen, dass diese Individualität auch bestehen blieb, wenn es um die Steigerung dieser Fähigkeiten ging. Auch wenn Diaz’ Steigerung von der intimen Beziehung zu Elliot verursacht worden war, so genügte bei Mac doch hoffentlich heißer, leidenschaftlicher Sex. Denn die Vorstellung, dass sie wegen ihrer Gefühle für Shane auf sechzig hinaufschoss …
    Schon der Gedanke war unerträglich.
    Doch dann, als Shane so vor ihr stand, sie beobachtete und abwartete, was sie als Nächstes tun würde, jetzt, wo er ganz ihr gehörte, kniff er plötzlich die Augen zusammen. »Scheiße.«
    An Stelle der blinden Leidenschaft war etwas anderes in seine Augen getreten. Da war immer noch Wärme, doch es ging mit einem Mal weniger um Sex als um …
    »Himmel«, sagte Shane, »Ich kann nicht glauben, dass ich das sage, aber …« Er atmete schwer aus und schüttelte den Kopf. »Lass uns das nicht tun, Michelle. Nicht so.«
    Sie konnte auch nicht glauben, dass er das sagte. Und sie war so überrascht, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte, also stauchte sie ihn dafür zusammen, dass er ihren richtigen Namen benutzt hatte. »Für dich immer noch Mac«, sagte sie scharf. »Oder Dr. Mackenzie. Oder nur Mackenzie.«
    »Michelle gefällt mir irgendwie«, sagte er. »Es passt zu dir.«
    »Leck mich.«
    »Ja, bitte«, sagte Shane. »In meinen wildesten Träumen. Aber jetzt? Nein. Ich halte das ehrlich gesagt nicht für klug. Ich glaube nicht … Hör mal, ich weiß nicht, warum ich dir eine solche Angst einjage, aber –«
    » Leck mich! «
    »Nicht doch, Grrrr«, sagte er und formte seine Hände zu Bärenklauen. »Davon rede ich nicht, also geh nicht gleich in die Defensive. Das meine ich nicht, wenn ich Angst einjagen sage. Ich glaube, du könntest mir wahrscheinlich ganz schön in den Hintern treten, wenn du wolltest.«
    »Nicht nur wahrscheinlich . Ich könnte es.«
    Er schien nicht ganz überzeugt. »Ich habe schon zuvor Kampfsituationen erlebt«, sagte er. »Ich habe die psychologischen Auswirkungen von Angst studiert, und ich weiß, dass sie sich in Wut äußert, und seit wir Dr. Bachs Büro verlassen haben, bist du stinkwütend auf mich und –«
    Sie wollte loslegen. »Wenn du

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