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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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mit, »aber er geht rasch zurück. Ich frage mich, wann Sie das letzte Mal einen Schlag ins Gesicht bekommen haben?«
    Gute Frage. »Lange her.«
    »Das glaube ich. Es ist alarmierend, dass dieser Kerl in der Lage war, so zuzuschlagen«, sagte Elliot. »Und wenn wir schon von alarmierenden Fakten sprechen, der Witz bei unserem aktuellen Joker ist: Er war kein gewohnheitsmäßiger Konsument. Das heute Abend war seine erste Injektion.«
    Bach blickte den anderen Doktor scharf an.
    »Jaah«, sagte Elliot und zog das Wort in die Länge.
    »Er hat den Joker gemacht«, musste Bach sich vergewissern. »Er ist total durchgedreht – bei seiner allerersten Destiny-Injektion? Da sind Sie ganz sicher?«
    »Wir werden ihn noch mal testen«, sagte Elliot. »Aber auch nach dem dritten Mal lautet die Antwort: ja .«
    »Das ist … nicht gut.«
    »Meine Worte«, sagte Elliot mit der gleichen Bitterkeit. »Ach, und noch was Neues, das Sie hassen werden. Ich meine, wenn Sie sich das erlauben würden. Zu hassen, meine ich. Und, ja, ich merke selbst, dass ich um den heißen Brei herumrede …«
    Das hieß nichts Gutes. Bach holte tief Luft. »Sagen Sie’s mir einfach.«
    »Versprechen Sie, dass Sie mich nicht mit einer Mauer aus Schmerz bombardieren und mein Hirn braten?«
    »Sehr witzig«, sagte Bach.
    »Ja, irgendwie schon«, erläuterte Elliot. »Ich meine, dass Sie einfach willkürlich das bis dato uneingestandene Dunkle Ihres Inneren auf die Welt loslassen würden und –«
    »Habe ich Hempfords Hirn denn gebraten? «, musste Bach fragen. »Denn Mac wurde ja auch davon getroffen.«
    »Sie nehmen immer alles so wörtlich«, sagte Elliot. »Und nein, die Drogen haben sein Hirn gebraten. Aber Sie haben definitiv die Jalapeño-Garnitur dazu geliefert. Ich bezweifle aber, dass das etwas war, womit Mac nicht umgehen kann. Obwohl es schön wäre, wenn sie vorbeikäme, damit wir sie durchchecken können.«
    Bach wartete einfach ab.
    Und endlich sagte Elliot: »Nika Taylor, dreizehn Jahre. Die Zwanzig, die ganz oben auf Ihre Liste der zu rekrutierenden Potenziellen gerutscht ist. Ihre Schwester hat gerade eine Vermisstenanzeige bei der Bostoner Polizei aufgegeben. Das Mädchen ist heute auf dem Heimweg von der Schule verschwunden.« Er bewegte sich auf die Wandstation zu. »Wenn Sie wollen, kann ich …«
    Aber Bach schüttelte den Kopf. Er brauchte erst gar nicht die Akte aufrufen. Er wusste genau, von welchem Mädchen Elliot sprach. Unter den Dutzenden kürzlich identifizierter Kandidaten für das Ausbildungsprogramm für Dreizehn- bis Fünfzehnjährige des OI war Nika Taylor ein unglaubliches Naturtalent, mit dem bei Weitem größten Ausgangspotenzial. Sie war erst eine Stunde bevor die Polizei angerufen und um Hilfe bei der Sache mit Nathan Hempford gebeten hatte, auf Bachs Liste aufgetaucht.
    Von allen schlechten Nachrichten, die diese Nacht gebracht hatte, war das die schlechteste.
    Nika Taylors Entführung – und es war eine Entführung, daran hatte Bach keinerlei Zweifel – bedeutete, dass jene Verbrecher, die Destiny herstellten, die Droge unter die Leute brachten und sie an unglückselige Menschen wie Hempford verkauften, Zugriff zu denselben Informationen hatten wie Bach und das Obermeyer-Institut.
    Und nicht nur das, jetzt bekamen sie die Informationen offenbar schon Stunden vor dem Analyseteam des OI.
    Bach rammte die Arme in seinen Mantel, denn drohender Migräneanfall hin oder her – er würde wieder raus in die Nacht gehen. »Schicken Sie die Adresse des Mädchens auf das Navi in meinem Auto.«
    »Schon passiert«, sagte Elliot und hob die Stimme, als Bach zur Tür hinausging. »Essen und Trinken, Maestro! Und tun Sie mir einen Gefallen und rufen Sie Mac an? Sie reagiert nicht auf meine Anrufe, aber vielleicht redet Sie ja mit Ihnen. Ich will, dass sie ihren Hintern hierher bewegt, und zwar sofort!«
    »Hallo, Schatz ich bin …« Zu Hause, hätte Mac fast gesagt. Nur, dass Justin nicht da war. Und er war nicht bloß mit ein paar Freunden ausgegangen. Er war weg – und das schon seit mehreren Tagen. Und er war sauer auf sie gewesen, als er gegangen war. Sie konnte seinen Ärger immer noch in der Luft spüren, als sie die Wohnung betrat – so stark waren seine Emotionen gewesen.
    Sie hinkte hinein und schloss die Tür, indem sie sich dagegen lehnte. Auf dem Nachhauseweg hatte sie im Drugstore haltgemacht, warf die Tasche mit ihren Einkäufen aufs Sofa und griff gleichzeitig nach ihrem Telefon, um ihre Nachrichten

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