Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
weiß, dass du das, was du tust, ernst nimmst, und diese Sache könnte dir helfen, als Kriegerin auf eine höhere Stufe zu gelangen. Das weiß ich einfach.«
Er saß da mit seinem Cocktail aus Überzeugung, Verehrung, Verlangen und Zuneigung für sie – sie weigerte sich, es Liebe zu nennen. Wie hatte er sie gerade genannt?
Eine Kriegerin. Und er meinte es auch so.
Mac konnte nicht anders. Sie packte Shane am T-Shirt und küsste ihn.
Und natürlich nahm genau in diesem Moment Charlie seinen Ohrhörer heraus und drehte sich um. »Hey, Dr. M, ich habe gerade eine SMS von Brian bekommen – huch, ’tschuldigung, Ma’am, Sir!«
Sie fuhren sofort auseinander, und Mac war es unheimlich peinlich, aber Shane blieb cool, wie immer, und schaltete übergangslos in einen anderen Modus. »Der Brian, der Dr. Diaz’ Transporter fährt?«, fragte er.
»Ja, Sir«, sagte Charlie und spähte vorsichtig im Rückspiegel nach ihnen. »Er berichtet, dass sie Devon Caine erfolgreich ergriffen und unter Kontrolle haben. Sie bringen ihn jetzt ins OI.«
»Das ist super.« Mac fand ihre Stimme wieder, während ihr Handy summte. Es war Diaz. Sie nahm ab. »Hab’s grade gehört. Gute Arbeit.«
Er sagte weder Hallo, noch antwortete er in irgendeiner Form. Mit abgehackter, knapper Stimme fragte er nur: »Habt ihr mit Elliot gesprochen, seit wir das OI verlassen haben?«
»Nein«, sagte sie. »Warum?«
»Ich kann nicht –«, begann er und unterbrach sich dann. »Bitte, wenn ihr was von ihm hört, sagt ihm, er soll mich anrufen.«
Mac richtete sich auf. »D, was ist los? Sollen wir ins OI zurückkommen?« Sie sah Charlie an, der sie verhalten im Rückspiegel beobachtete. Sie nickte ihm zu und formte Fahren Sie mit den Lippen, und er legte den Gang ein. Auch Shane war alarmiert und beobachtete sie.
»Nein«, sagte Diaz. »Ich bin nur … Michelle, ich hatte – ich weiß nicht, was es war – eine Vision? Und es war … schrecklich. Und jetzt kann ich El nicht erreichen, um ihn … keine Ahnung, zu warnen.« Er machte einen unsteten Atemzug. »Obwohl das typisch für ihn ist, weißt du? Er vertieft sich in irgendwas und stellt das Telefon ab. Ich weiß, dass er in Sicherheit ist – er ist im OI. Er muss in Sicherheit sein. Tut einfach, was ihr vorhattet. Versuch Nikas Muster aufzunehmen. Ich rufe an, wenn ich euch brauche.« Und damit beendete er das Gespräch.
Mac klappte ihr Telefon zu, verstörter, als sie es sich Shane und Charlie gegenüber anmerken lassen wollte. »Diaz hatte irgendwie eine völlig durchgeknallte Vision«, berichtete sie, »aber er will trotzdem, dass wir zum Tatort fahren.«
Charlie nickte und machte augenblicklich mitten auf der Straße einen U-Turn, um wieder Richtung Cambridge zu fahren.
Shane beobachtete sie, während sie ihr Telefon wieder aufklappte, zu Elliots Nummer scrollte und ihn anrief. Aber es ging sofort die Mailbox an, also hinterließ sie eine Nachricht. »El«, sagte sie, »D will dich zum Abschlussball einladen, also krieg deinen Arsch hoch und ruf ihn zurück, du Vollidiot.«
Sie klappte das Handy zu und steckte es in die Tasche. Und warf Shane, der sie immer noch beobachtete, einen Blick zu.
»Diaz tickt normalerweise nicht so aus«, sagte sie ihm, versuchte aber wieder, es harmlos klingen zu lassen. »Andererseits war er auch noch nie verliebt.«
Shane nickte. Und was er auch immer dachte, dieses Mal behielt er es für sich. Was Mac Zeit gab, sich im Moment des Schweigens, während das Auto auf die linke Spur wechselte, zu fragen, warum sie überhaupt kein Problem damit hatte, wenn Diaz sie Michelle nannte.
Als Elliot erwachte, war er von Sicherheitsleuten umgeben.
»Wir haben ihn, Chef«, sagte eine ernsthafte junge Frau namens Patricia Gilbert gerade in ihr Funkgerät. »Er ist in der Eingangshalle. Er hat da in der Südwest-Ecke auf der Bank geschlafen.«
Louise hatte ihm seine Suppe und ein Sandwich gebracht, und jetzt stand das Essen vor ihm auf dem Tisch. Als Elliot sich aufsetzte, steckte er den Finger in die Suppe und, ja, sie war kalt. Was bedeutete, dass sein Fünf-Minuten-Nickerchen ein bisschen länger gedauert hatte, als geplant. Er sah sich den Menschenauflauf an. Wesentlich länger. »Was ist denn los?«, fragte er.
»Sie waren vermisst, Sir. Dr. Diaz hat sich ziemliche Sorgen gemacht.«
»Mist.« Elliot wollte aufstehen, setzte sich aber schnell wieder hin. Er hatte einen wunderbaren Traum gehabt – diesmal einen eigenen, aber nicht weniger erotisch als die von
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