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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Firmenhubschrauber erhalten hatte … wäre das gar nicht gut.
    »Reine Vorsichtsmaßnahme«, sagte Shane zu Mac. »Nach allem, was wir über Caine wissen, bezweifle ich, dass er türmt.«
    »Allzeit bereit«, sagte Mac, und als sein Lächeln sich trübte, beeilte sie sich hinzuzufügen: »Ich meine das positiv. Oder dachtest du, ich will dich mal wieder aufziehen, dich einen Pfadfinder nennen? Du bist vielleicht empfindlich, was das angeht, Matrose.«
    Er blickte auf ihre immer noch miteinander verschränkten Hände hinab, bevor er wieder ihrem Blick begegnete. »Ich würde es sehr begrüßen, wenn du mich ernst nimmst.«
    »Du glaubst, ich nehme dich nicht ernst?«
    »Meine Fähigkeit zur Empathie ist zwar nur durchschnittlich.« Er warf einen Blick auf Charlie, der auf den Parkplatz eines CoffeeBoy gefahren war und Nachrichten auf seinem Handy abhörte. Der Fahrer benutzte dabei einen Ohrhörer, um sie nicht zu stören. Trotzdem senkte Shane die Stimme noch ein bisschen. »Aber jetzt im Moment kann ich deine Angst förmlich riechen.«
    »Ach, bitte«, sagte sie und entzog sich seinem Griff. »Nicht das schon wieder.«
    »Hey«, sagte er. »Ich bin nicht derjenige, der das schon wieder auf den Tisch bringt, sondern du. Wo ist das Problem, es einfach zuzulassen? Die Sache mit dir und mir. Entspann dich. Mal sehen, wo es uns hinführt …?«
    »Ich habe keine Zeit, mich zu entspannen«, erinnerte sie ihn.
    »Dann solltest du dir Zeit nehmen. Wann hast du denn das letzte Mal Urlaub genommen?«
    Sie sah ihn an.
    »Noch nie?«, fragte er. »Oder absolut überhaupt noch nie?«
    Sie weigerte sich zu lachen. »Du hast ja gar keine Ahnung«, setzte sie an.
    Shane unterbrach sie. »Doch, habe ich, Mac. Denn ich war einmal du. Als ich bei den Truppen war. Es ging immer um Leben und Tod, jetzt oder nie, kämpfen oder noch härter kämpfen. Und es hat mich ausgebrannt. Eigentlich hätte ich diese Lose-lose -Situation kommen sehen müssen, von der ich dir erzählt habe. Ich hätte meine Hausaufgaben vorher machen und meine Leute in den Bergen abhängen oder beim Helikopter eine Fehlfunktion auslösen sollen – das ist ständig passiert, niemand hätte auch nur mit der Wimper gezuckt. Stattdessen habe ich mich so tief in die Scheiße geritten, was ich hätte vermeiden können, wenn ich mich nicht jahrelang selbst so angetrieben hätte. Ich habe da draußen viel Gutes getan und viele üble Leute außer Gefecht gesetzt. Aber jetzt bin ich nicht mehr wie du, sondern … ich bin nirgendwo. Auf der schwarzen Liste.«
    »Tja, ich bin nicht in einem Team, das mich rausschmeißen wird«, sagte sie. »Und selbst wenn – scheiß auf die. Dann arbeite ich auf eigene Faust.«
    »Bis du vor Erschöpfung durchdrehst und einen fatalen Fehler begehst. Du willst diese Mädchen retten? Dazu musst du am Leben sein, Michelle.«
    »Leck mich!« Shane sagte es gleichzeitig mit ihr – er hatte es eindeutig kommen sehen.
    »Warum hasst du deinen Namen?«, fragte er sie.
    Sie gab einen wütenden Ton von sich und funkelte ihn an. »Ich dachte, du sollst mir helfen, mein Vernetzungsniveau aufrechtzuerhalten, und nicht, mich auf die Palme bringen.«
    »Ich weiß, dass ich nicht bekomme, was ich will, wenn ich ruhig auf der Rückbank sitze« – er machte eine Handbewegung, die ihre Umgebung einschloss – »und darauf warte, dass du mich brauchst. Stattdessen tu ich das, was ich am besten kann. Und dazu gehört definitiv, die Probleme zu identifizieren, die ich sehe.«
    »Und meine Entscheidung, den Namen, den irgendein Arschloch mir gegeben hat, als ich ein Baby war, nicht zu benutzen, ist ein Problem? «
    »Ja, ist es«, sagte er. »Weil du denkst, du wärst nicht mehr Michelle.«
    »Bin ich auch nicht«, stimmte sie zu. »Ich habe sie vor langer Zeit zurückgelassen.«
    »Aber so funktioniert das nicht«, sagte Shane. »Wir schleppen alles, was wir getan und gesagt haben und was wir mal waren, mit uns herum, ständig und für immer, Mac. Michelle ist nicht verschwunden, sie ist bloß hinter dem gigantischen Vorhang versteckt, den du vorgibst, nicht zu sehen. Du solltest sie da besser rausholen und dich mit ihr anfreunden, denn sie wird immer da sein. Wenn du aufhören würdest, vor ihr wegzurennen, würdest du vielleicht inneren Frieden finden. Und ich sage das nicht, weil ich dich ändern will. Zufälligerweise mag ich dich, sogar sehr, so wie du bist. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass inneres Gleichgewicht dich stärker machen würde. Ich

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