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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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frühstückst wenigstens.«
    Nika konnte Anna nicht sehen, trotzdem wusste sie durch Joseph, dass ihre Schwester lächelte. Aber es war ein gezwungenes Lächeln und ließ sie nur noch erschöpfter wirken, und Nika spürte seine Sorge und seine …
    Er spürte … etwas, das sie nicht identifizieren konnte. Es war … nicht direkt Zuneigung. Sondern …
    »Gibt es denn nichts, was ich tun kann?«, fragte Anna. »Irgendwas, womit ich helfen kann?«
    »Doch, schon. Erinnere Diaz und Elliot daran, dass sie auch was essen müssen«, sagte Joseph zu ihr. »Sag ihnen, dass ich dir aufgetragen habe, mit ihnen in die Lounge zu gehen und etwas zu frühstücken, und beim Essen sollen sie dir erklären – so, dass du es genau verstehst –, was für Problemen und Herausforderungen wir gegenüberstehen, wenn wir versuchen, dieses spezielle Gebäude zu knacken. Manchmal hilft uns das, Lösungen zu finden.«
    »Es für unbedarfte Fraktionierte in eine simple Sprache umzumünzen«, sagte sie.
    »So denke ich nicht von dir.«
    »Sorry, ich bin nur müde. Soll ich dir irgendwas mitbringen?«
    »Nein«, sagte er. »Ich brauche nichts. Aber danke. Vielmals.«
    Seine Worte waren superhöflich, aber es war auch eine Spur vorsichtiger Zurückhaltung darin, als wäre er einen Schritt zurückgewichen oder versuchte durch seine Worte Abstand zu halten. Nika wurde klar: Oh, mein Gott! Sie stehen auf meine Schwester!
    Sie spürte Joseph seufzen.
    Tatsächlich! Ach, das ist ja … irgendwie unheimlich.
    Es ist nicht unheimlich , sagte er zu ihr und schmunzelte, weil es nicht stimmt. Ja, ich bewundere sie. Aber ich bewundere viele Frauen. Ich bewundere dich.
    Ich bin keine Frau , erinnerte sie ihn.
    Doch, das bist du , sagte er. Nach allem, was du mit solchem Mut durchlitten hast? Du bist eine.
    Doch dann fuhr Nika mit einem Schrei hoch und konnte ein Aufwallen der Angst nicht unterdrücken, denn mit einem knallenden Geräusch gingen die Deckenleuchten an, und die Tür öffnete sich.
    Oh Gott, sagte sie zu Bach. Da kommt er. Es ist der Mann mit der Narbe, und, Gott, nein, er hat dieses Messer in der Hand …
    Ich bin hier, sagte Joseph, ruhig und warm und stark. Ich bin bei dir.
    Aber er war nicht wirklich bei ihr. Er konnte ihr nicht wirklich helfen.
    Bitte , flehte Nika ihn an, Ich weiß, du willst keinen Mist von wegen negativer Energie, aber wenn ich nicht hier rauskomme, wenn ihr mich nicht retten könnt –
    Nika, das werden wir.
    Ich weiß, aber wenn nicht, fragte sie , versprichst du mir, dass du dich um Anna kümmerst? Dass du dafür sorgst, dass sie in Sicherheit ist?
    Ich versprech’s dir, sagte er, als alle anderen Mädchen im Raum zu schreien anfingen, weil der Mann mit der Narbe auf Nika zukam und lächelte.
    Anna nahm einen Bissen von ihrem Omelette, auch wenn ihr Magen rebellierte. Wie von Bach befohlen erklärten ihr Elliot und Diaz, was die Analyse über das Gebäude, in dem Nika festgehalten wurde, herausgefunden hatte.
    Zunächst einmal war es gewaltig. Und es stand mitten in der Stadt. Es ähnelte offensichtlich nicht im Geringsten den kleinen, heruntergekommenen, halb ländlichen Häusern, aus denen Bachs Team vom OI in der Vergangenheit Mädchen gerettet oder Ausrüstung zur Herstellung von Destiny sichergestellt hatte. So etwas war ihnen bisher noch nie untergekommen.
    Dass sich eine illegale und im Untergrund operierende Gruppierung wie die Gesellschaft ein solch auffälliges, für jedermann sichtbares Gebäude ausgesucht hatte, war verstörend. Anna wollte gar nicht darüber nachdenken, was das über die Stadtverwaltung oder die Polizei aussagte. Vielleicht standen die ja sogar auf der Gehaltsliste der Verbrecher.
    Zudem war ein Teil des Gebäudes an nichtsahnende Zivilisten vermietet. Tausende von Mietern wohnten sowohl in den unteren als auch den oberen Stockwerken, außerdem hatte eine Reihe gemeinnütziger Einrichtungen Räume angemietet, darunter zu allem Überfluss auch noch Women Now, eine internationale Organisation, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen einsetzte .
    Vielleicht war ihre Anwesenheit dort auch gar kein Zufall. Die Analyse hatte herausgefunden, dass die Eigentümer des Gebäudes, ein Unternehmen namens The Brite Group, eine Sachspende von zehn Jahren Miete an Women Now geleistet hatte. Womöglich nach dem Motto Halte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher. Natürlich konnte es auch eine gezielte Strategie sein, sowohl die Mitarbeiter der Organisationen als auch die anderen

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