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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Wassertropfen, der in –
    Und einfach so, indem er sich von außen näherte, anstatt zu versuchen, sie von innen zu entsperren, war Bach drinnen.
    »Wow!« Und er hatte gedacht, Annas Kopf wäre chaotisch … Ungehindert in Nikas Gedanken einzutauchen, war, als erlebte man einen Tornado in einem Farbengeschäft.
    Es traf ihn völlig unvorbereitet, und er wusste gar nicht, wo er zuerst hinsehen sollte; für einen Moment wirbelte er bloß herum.
    Aus dem Augenwinkel – auch wenn es eigentlich nicht sein wirkliches Auge war, sondern eher die Perspektive seines eigenen Gehirns – erblickte er den Umriss einer Frau, nur ein Schatten, und sie machte einen Satz und verschwand. Er konnte sich kaum bremsen, ihr zu folgen, sicher war es eine Erinnerung an Annas und Nikas lange verstorbene Mutter. Aber er musste sich auf diese Mission konzentrieren, was ohnehin schon schwierig genug war.
    Denn Nika war die personifizierte Emotion. Sie war ein dreizehnjähriges Mädchen, und ihre Gedanken, Beobachtungen und Erinnerungen wirbelten und hüpften und sprühten und tanzten mit altersgemäßer Verrücktheit um ihn herum. Er hielt einen Moment inne, um sich zu orientieren.
    Dann sagte er laut, sodass jeder einschließlich Nika es hören konnte: »Ich bin drin.«
    Jetzt sah Bach alles – ihre lebhafte Erinnerung an alles, was sie in den letzten paar Tagen durchlebt hatte: die Entführung, das Erwachen in dem Raum mit den anderen Mädchen, der Besuch des narbengesichtigen Mannes, die sterbenden Mädchen, der Port in Nikas Arm, ihr Erwachen im sicheren Raum, das Steak und die Pommes, der Blick aus dem Fenster …
    Das Fenster.
    Das Fenster!
    »Nika hat versucht, mit Ketchup SOS an die Fensterscheibe zu schreiben«, sagte Bach.
    »Ja, aber vergeblich«, sagte sie. »Ich bin nur bis S und O gekommen, bevor Rayonna hereinkam und es weggewischt hat.«
    »Aber es war mindestens fünf Minuten zu sehen«, bestätigte Bach, während er seine Erinnerung ablaufen ließ. »Rayonna ist das schwangere Mädchen«, fügte er für Anna und Diaz hinzu.
    Er machte einen Zeitsprung zurück zu Nikas Erinnerung an den Blick aus jenem Fenster und wie sie nachgesehen hatte, in welcher Art von Gebäude sie sich befand, an das Glas und den Stahl. Als sie zum Boden hinuntersah, ließ er die Erinnerung ganz langsam ablaufen und zählte vierzig Stockwerke unter ihnen. Dann hatte sie nach oben geblickt – wieder nur ganz flüchtig –, und er zählte, so gut es ging, fünfzehn darüber.
    »Sie ist in einem Gebäude mit über fünfundfünfzig Stockwerken«, berichtete er, »an einer Straße, gegenüber von einem CoffeeBoy, einem Burger Deluxe und einer ehemaligen Burlington Coat Factory, die neben einem jetzt offenbar geschlossenen Blumengeschäft namens Maxie’s Best liegt.«
    Obwohl Nika davon zu dem Zeitpunkt keine Notiz genommen hatte, achtete Bach jetzt auf den Winkel, in dem die Sonne am Himmel stand. Es war entweder Morgen oder Nachmittag, was bedeutete, dass das Fenster entweder nach Südost oder nach Nordwest zeigte, und … Er richtete die Aufmerksamkeit auf den Horizont, wo er etwas schimmern sah – Wasser. Es war Morgen und Südost, denn das war der Hafen.
    »Auf der Washington Street gab es mal einen Maxie’s Best«, berichtete Diaz von der Computerstation aus. »Und … bis vor etwa vier Jahren eine Burlington Coat Factory.«
    »Lassen Sie das Satelliten-Filmmaterial von der Analyse untersuchen«, wies Bach an, »von den letzten paar Tagen zwischen sechs und zehn Uhr morgens. Die sollen das Gebäude ausfindig machen, bei dem in einem der Fenster irgendwo um den vierzigsten Stock herum ein S und ein O auftaucht.«
    »Ich habe die Anfrage schon abgeschickt«, sagte Elliot, nachdem er den Lautsprecher aus dem Beobachtungsraum eingeschaltet hatte, von dem aus er zusah.
    Bach wandte sich an Anna, die große Augen machte und vor lauter Hoffnung ganz außer Atem war.
    »Wir haben sie gefunden«, sagte er, und sie warf sich in seine Arme.
    Oder vielleicht war es auch Nika, die sie umarmte.
    Du musst dich nur noch ein kleines bisschen gedulden, sagte er zu Nika, als er spürte, dass das Mädchen seine Arme benutzte, um die Umarmung ihrer Schwester enthusiastisch zu erwidern. Sobald wir deinen Aufenthaltsort verifiziert haben, holen wir dich da raus.

25
    Shane erwachte allein im Bett. Mac war nicht nur nicht im Zimmer – sie hatte die Wohnung verlassen.
    Es war möglich, dass er vom beinahe lautlosen Klicken der sich schließenden Tür geweckt worden

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