Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
Größe dieses Gebäudes, wo sie Nika festhalten. Wir hatten wirklich keine Ahnung, wie groß die Gesellschaft ist. Wir sind wie eine Mücke, die Godzilla zur Strecke bringen will.«
    Stephen nickte. »Ich persönlich bevorzuge die David-gegen-Goliath-Analogie.« Er lächelte Elliot an. »Oder Ewoks gegen das Imperium.«
    Elliot lachte, aber er fing sich schnell wieder. »Das ist das Problem, vor dem wir stehen«, sagte er zu Anna. »Sobald wir versuchen, in das Gebäude zu gelangen, wird unweigerlich der Alarm ausgelöst.«
    »Nika heimlich da rauszuholen, ist also auch keine Option«, mutmaßte Stephen. »Die Analyse berichtet zwar, dass in den Verwahrungsräumen nicht gescannt wird, aber sobald Dr. Bach mit Nikas Körper den Flur betritt – mit den kombinierten Vernetzungsniveaus von beiden – geht der Alarm los.«
    »Aber wenn Joseph sie schützen kann …?«
    »Zu einem gewissen Grad«, sagte Elliot. »Er ist stark, das stimmt, und die Wächter werden nicht auf Nika schießen können, weil Bach sie vor den Kugeln abschirmen kann. Aber wenn es genug sind, könnten sie sie überwältigen. Vergessen Sie nicht: Bach wird sich in ihrem Körper befinden, beschränkt durch ihre physische Kraft.«
    »Sie wird die krasseste, hammermäßigste Dreizehnjährige der Welt«, sagte Stephen zu Anna, »aber nicht mal Dr. Bach kann sie unbesiegbar machen.«
    »Also … müssen wir ihre Med-Scanner außer Betrieb setzen«, schloss Anna.
    »Das hat die Analyse bereits ausgeschlossen«, sagte Elliot. »Die Scanner arbeiten über ein drahtloses, in sich geschlossenes System, das nicht zu hacken ist.«
    »Na ja, wahrscheinlich ist es schon zu hacken«, korrigierte Stephen ihn. »Wir haben nur noch nicht rausgefunden, wie.«
    »Was es de facto vorerst unangreifbar macht«, sagte Elliot. Ich meine, wir suchen einen Weg, Nika so schnell wie möglich da rauszubekommen und nicht erst nach sieben Monaten Forschen und Experimentieren, oder?«
    »Dann ignorieren Sie die Med-Scanner«, schlug Anna vor. »Und den Alarm. Kehren wir zu der Idee zurück, eine Gruppe Groß-Thans reinzuschicken, die groß genug ist und dort auf Bach trifft und Nika beschützt.«
    »Und einfach an denen vorbeistürmt.« Stephen beantwortete seine eigene Frage mit einem Kopfschütteln.
    Elliot schaltete sich ein: »Fünfundzwanzig Groß-Thans, die der Gesellschaft auf die Pelle rücken? Theoretisch wunderbar. Aber das Problem bei dieser Variante ist wiederum der Alarm. Die haben ein gutes Alarmsystem – und alle möglichen Fluchtwege, die nicht auf diesen Plänen zu sehen sind. Klar setzen wir ein paar von ihren Wächtern und Lakaien außer Gefecht und befreien ein paar von ihren Gefangenen. Aber die werden alle Mädchen wie Nika – ihre Quellen – fortschaffen.«
    »Womit wir wieder bei der Deaktivierung ihrer Med-Scanner wären«, beharrte Anna.
    »Was nur von innen geschehen kann«, sagte Elliot und nahm eine Einstellung am Bildschirm vor, um einen labyrinthartigen Plan von Räumen und Fluren anzuzeigen. »Hier ist ihr Scanning-System – mitten in der Haupt-Sicherheitsetage.«
    Einen Moment saßen sie schweigend da, während Anna versuchte, sich nicht von der offensichtlichen Aussichtslosigkeit der Situation überwältigen zu lassen. Sie dachte an Nika, die durch Bachs Anwesenheit wirklich nur unwesentlich sicherer war. Denn, wie Stephen und Elliot deutlich gemacht hatten, seine Fähigkeit, sie zu schützen, hatte ihre Grenzen.
    Sie schloss die Augen, holte einmal tief Luft und dann noch mal. Sie weigerte sich, zu akzeptieren, dass es unmöglich war, ihre Schwester zu retten. Sie dachte an Bachs Ruhe und wandte die Techniken an, die er versucht hatte, Nika beizubringen, damit diese die nötige Kontrolle über ihre geistigen Fähigkeiten erhielt.
    Und Anna konnte seine Wärme und Kraft in ihrem Kopf praktisch wieder fühlen, als ihr blitzartig die Antwort kam.
    »Ich gehe rein«, sagte sie, schlug die Augen auf und blickte die beiden über den Tisch hinweg an. Stephen begriff nicht, aber Elliot schon – sie konnte ihm zunächst seine Überraschung ansehen und dann den Schimmer erregter Hoffnung in seinen Augen, als sie es Stephen erklärte: »Ich bin eine Fraktionierte. Ich kann in das Gebäude gehen, mich scannen lassen, ohne Alarm auszulösen. Joseph kann jegliches Wissen, das ich benötige, direkt in meinen Kopf pflanzen. Auf diese Weise hat er mir schon Selbstverteidigung beigebracht, und genauso kann er mich lehren, ihr Scanning-System zu unterbrechen.

Weitere Kostenlose Bücher