Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
überlistet hatten. Aber das hätte sie auf keinen Fall zugegeben.
    »Nika«, sagte sie wieder, freundlich, aber bestimmt. »Jetzt.«
    »Sie ist nicht in diesem Gebäude«, sagte das Mädchen. Eindeutig eine Lüge. »Aber sie haben vor, dich an denselben Ort zu bringen. Nach China, glaube ich – um diese nervigen Wissenschaftstypen vom Oberlügner-Institut zu umgehen.« Sie sah Anna an. »Dich nicht. Deine Reise endet hier. Nervt dich der Spruch in Castingshows auch immer?«, fragte sie Mac. »Nach über vierzig Staffeln sollte man meinen, dass denen mal was Neues einfällt. Aber Annas Reise endet wirklich, und zwar hier. Irgendwie eine Ironie des Schicksals, nachdem die sich so viel Mühe gemacht haben, sie zu kriegen.« Und wieder zu Anna, »Ich kapiere echt nicht, wie du eine Schwester haben kannst, die eine Quelle ist, eine Freundin, die eine Quelle ist, und selbst so was von weit davon entfernt sein kannst. Aber – gute Neuigkeiten! Du wirst bald gehen, genau wie du es wolltest. Keine Angst, es wird schnell gehen. Ich habe gehört, Verbluten kann recht angenehm sein. Im Vergleich zu anderen Todesarten.«
    »Das glaube ich weniger«, sagte Mac. »Ihr werdet mich nie kontrollieren – und meine Kräfte in Schach halten können –, wenn ihr Anna umbringt. Sie ist euer Druckmittel. Aber so funktioniert das nicht.«
    »Natürlich nicht«, sagte das Mädchen. »Und deswegen lassen wir dir auch die Wahl. Wer soll mit dir nach China kommen, Michelle? Anna oder Nika? Das ist hier die Frage.«

27
    Was, wenn er den Joker machte?
    Das gehörte zu Elliots größten Sorgen, also hatte er sich ein Gerät über die Brust gebunden, das ihm automatisch eine tödliche Dosis eines Zyanid-Derivats injizieren würde, sollte er die verräterischen Symptome entwickeln. Er stellte den Computer so ein, dass er ununterbrochen Quick-Scans durchführte, nicht nur von ihm, sondern auch von Stephen.
    Dann setzte er sich auf Stephens Bettkante – etwas, weswegen er Familienmitglieder von Patienten immer ermahnt hatte. Ziehen Sie sich einen Stuhl heran, halten Sie seine Hand, aber rücken Sie dem Patienten nicht auf die Pelle , hatte er immer gesagt.
    Wenn er das hier überlebte, würde er das nie wieder zu irgendwem sagen.
    Als er Stephens Arm berührte, seine Schulter, seine Brust, konnte er ein leichtes Summen spüren, aber nichts, was auch nur entfernt ihrer gewohnten Verbindung ähnelte.
    Gewohnt. Hm. Seltsam, wie man ein Leben lang ohne etwas auskommen und sich innerhalb von ein paar Tagen plötzlich daran gewöhnen konnte.
    Er beugte sich vor und sah, dass Stephens Lippen trocken waren, zu trocken, daher durchwühlte Elliot die Schublade nach dem Balsam, den er Robert vom Service hatte aus Stephens Wohnung holen lassen, weil er sich dachte, dass der Groß-Than sich mit seinen eigenen Kosmetika und in seinen eigenen Socken am wohlsten fühlen würde. Auch wenn er bewusstlos war und im Sterben lag.
    Aber mit diesen Gedanken schob er das Unausweichliche nur hinaus. Trockene Lippen würden Stephen nicht jucken, wenn er tot war – und das würde er bald sein, wenn Elliot nichts unternahm.
    Also los.
    Er nahm die schon vorbereitete Spritze und wickelte den elastischen Schlauch, den er sich aus dem Bestand genommen hatte, um seinen rechten Bizeps.
    Sanft küsste er Stephen auf die Lippen. »Werd dich immer lieben«, flüsterte er.
    Dann injizierte Elliot das Oxyclepta-di-estraphen direkt in seine eigene Vene.
    »Wer soll mit dir nach China kommen, Michelle? Anna oder Nika …?«
    »Nika«, sagte Anna. »Nika soll gehen.«
    Mac warf ihr einen scharfen Blick zu, der eine fast greifbare Warnung enthielt. »Nummer zwei, dich hat keiner gefragt«, sagte sie ziemlich unfreundlich zu Anna, dann wandte sie sich dem Mädchen, Rayonna, zu. Irgendwie wusste Anna, dass das schwangere Mädchen Rayonna hieß. »Nummer eins, nenn mich nicht Michelle, Mädel. Du kannst mich mit Dr. Mackenzie anreden.«
    »Ganz wie du willst«, sagte Rayonna. »Dr. Mackenzie.« Ihr Ton war spöttisch, aber Mac hatte eine Art psychologischen Teilsieg errungen.
    »Ich habe beide ausgewählt«, sagte Mac. »Sie kommen beide mit.«
    »Anna ist nicht mal den Treibstoff für das Flugzeug wert«, sagte Rayonna. »Wenn du auf beiden bestehst, werden sie beide sterben.«
    »Werden sie nicht«, sagte Mac. »Dazu ist Nika zu wertvoll.«
    »Sie hat enorme Kräfte, und das macht sie gefährlich«, sagte Rayonna. »Die arbeiten im Moment an einer Möglichkeit, sie in eine Stasis zu

Weitere Kostenlose Bücher