Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
ihrem Gesicht. »Wir sehen uns bald«, versprach er, und mit einem Lichtschimmer verschwand er.
    Das schwangere Mädchen lachte bloß über Anna, und Mac wusste ohne jeden Zweifel, dass jeder Versuch, an die Menschlichkeit des Mädchens zu appellieren, fehlschlagen würde.
    Und als das Mädchen sich wieder an Mac wandte und sagte: »Anna oder Nika?«, und hinzufügte: »Und wenn du wieder beide sagst, mache ich die Tür auf, und Cristopher kommt rein und bringt die hier auf der Stelle um.« Sie lächelte verkniffen. »Wenn du natürlich Nika sagst, tut er dasselbe. Und wenn du Anna sagst, geht jemand in Nikas Zimmer und –«
    Anna war bereit zu sterben. Mac konnte die intensive Emotion spüren, die sie ausstrahlte, zusammen mit der Liebe zu ihrer kleinen Schwester.
    Kleine Schwester …
    »Was, wenn ich weder beide sage noch Anna oder Nika auswähle?«, sagte Mac. »Was, wenn ich dir stattdessen etwas über meine angeblich wertlose Freundin hier erzähle? Was, wenn ich dir sage, dass Nika gar nicht Annas Schwester ist.« Sie machte eine dramatisch wirkungsvolle Pause. »Nika ist Annas Tochter.«
    Anna gab einen Laut der Überraschung von sich, doch sie war eine kluge junge Frau und verstand, warum Mac diese Lüge erzählte – dass sie damit mindestens neun Monate rausschinden konnten. Sie fügte hinzu: »Das stimmt. Ich wurde … vergewaltigt, als ich, ähm, zwölf war, und meine Mutter hat Nika als ihre Tochter ausgegeben.«
    Mac übersetzte es für das schwangere Mädchen, für den Fall, dass sie trotz ihrer eigenen Lage zwei und zwei nicht zusammenzählen konnte. »Wenn Anna ein Kind bekommen hat, das so besonders ist wie Nika, ist es wahrscheinlich, dass sie noch eins bekommt, auch wenn sie selbst keine Quelle ist.« Sie bemühte sich, sich bei diesem widerwärtigen Wort nicht zu verschlucken.
    Aber das Mädchen kapierte. In ihrem Gesicht standen pures Entsetzen und Abscheu geschrieben. »Du willst eine Gebärmaschine werden? Ich wäre lieber tot!«
    Sie ging mit einem solchen lodernden Hass auf Anna los, dass diese sagte: »Mac?«
    Doch die Tür ging auf, und eine Stimme rief scharf: »Rayonna!«
    Das Mädchen hielt an, stand aber eine Weile da und starrte Anna an, wobei ihre Brust sich mit jedem unsteten Atemzug hob und senkte. Und jetzt war der Schmerz, den sie verströmte, so intensiv, dass Mac sich ans Bett klammern musste, um sich selbst davon abzuhalten, an ihren Fesseln und den Haken in ihrem Fleisch zu zerren.
    »Rayonna.«
    »Du armes Ding«, flüsterte diese Anna zu, bevor sie sich umdrehte und aus dem Raum rannte.
    Erst dann, als der Mann die Tür hinter ihr schloss, drehte Mac den Kopf und blickte ihm ins Gesicht.
    »Sie!«, flüsterte Anna. Sie drehte sich zu Mac. »Das ist der Mann aus Nikas Traum!«
    Er war abscheulich vernarbt, aber was noch schlimmer war, sein emotionales Muster glich dem von Devon Caine. Mit einer Ausnahme. Er wusste ganz genau, was er tat. Er war das personifizierte Böse. Mac liefen Schauer über die Haut.
    »Du willst also eine unserer Gebärmaschinen werden?«, fragte er Anna mit seinem seltsam schleppenden Tonfall. »Das lässt sich sicher arrangieren – ist schon so gut wie geschehen.«
    Er holte etwas aus der Tasche seines blutbespritzten Kittels, das wie eine Fernbedienung aussah, und drückte auf einen Knopf.
    »He«, schrie Anna erschrocken, als sich ihr Krankenhausbett in Gang setzte, ihre Beine von den Fesseln befreit wurden, dann aber ihre Füße mit etwas, das wie ein Gynäkologen-Bügel aussah, fixiert und ihre Knie hochgedrückt wurden …
    »Moment«, sagte Mac. »Sie müssen sie erst scannen und rausfinden, wann sie ihren Eisprung hat.« Sie sah Anna an. Sie war sicher gewesen, dass die Zeit, die sie sich erkauft hatten, mindestens eine Woche medizinischer Tests betragen würde.
    »So arbeiten wir hier nicht«, sagte der narbengesichtige Mann mit einer Grimasse, die ein Grinsen darstellen sollte.
    Bach schlug die Augen auf und fand sich im Laderaum eines OI-Transporters wieder, der gleich am Ende der Washington Street parkte, in der sich das Gebäude der Gesellschaft befand.
    Für einen Augenblick war er verwirrt. Er hatte einen unglaublich lebhaften Traum gehabt, in dem die schöne Anna Taylor ihn lachend und nackt auf das Bett in dem Zimmer gezogen hatte, wo er den Großteil seiner Kindheit geschlafen hatte. Sie hatte ihn geküsst und …
    Okay. Es war ziemlich realistisch gewesen, aber es war trotz allem bloß ein Traum, hervorgerufen durch die äußerst

Weitere Kostenlose Bücher