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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Worten schnellte ihr Kopf hoch. »Wie Sie sehen, sind Sie diejenige, die in falsche Gesellschaft geraten ist. Sie könnten Schwierigkeiten bekommen, schon allein, weil Sie mit mir reden.«
    Sie sah ihn jetzt an – sah ihn wirklich an. »Was genau haben Sie getan?«
    Shane sah zurück, direkt in diese Augen, während er an sein Team dachte, an Rick und Owen, an Slinger und Johnny und, ja, auch an Magic … »Ich habe einen direkten Befehl missachtet – etwas, was ich draußen, als befehlshabender Offizier, andauernd gemacht habe. Aber dieses Mal war es offenbar unverzeihlich. Und dann kam noch mein Bedürfnis dazu, die Wahrheit zu sagen, selbst gegenüber den hohen Tieren, und meine Unfähigkeit, in anderer Leute Ärsche zu kriechen … Es war nicht schön. Am Ende musste jemand gehen, also …« Er zuckte die Achseln, nach all den Monaten immer noch überzeugt, richtig gehandelt zu haben. »Wurden mir Rang und Kommando entzogen – und ich unehrenhaft entlassen.«
    Sie saß da und starrte ihn an. Seine Antwort war ziemlich vage, sogar kryptisch gewesen, trotzdem war es mehr, als er seither irgendjemandem erzählt hatte. Also wartete er nur ab und erwiderte ihren Blick, bis sie schließlich fragte: »Und was wollen Sie von mir?«
    Es gab so viele mögliche Antworten auf diese Frage, aber Shane entschied sich für Ehrlichkeit. »Ich habe Sie reinkommen sehen und gedacht … Vielleicht suchen Sie dasselbe wie ich. Und da ich Sie unglaublich attraktiv finde …«
    Das brachte sie zum Lächeln, und obwohl es ein trauriges Lächeln war, war sie dadurch wie verwandelt. »Tja, eigentlich stimmt das gar nicht. Ich meine, Sie denken, sie finden mich … Aber …« Sie schüttelte den Kopf.
    Shane beugte sich vor. »Ich bin ziemlich sicher, dass Sie nicht wissen, was ich denke.« Er versuchte, es ihr durch seinen Blick zu zeigen – dass er daran dachte, wie sich seine Zunge in ihrem Mund anfühlen würde, ihre Hände in seinem Haar, ihre Beine um ihn geschlungen, während er zustieß.
    Er streckte die Hand aus, um sie zu berühren – nicht zu forsch oder aufdringlich –, nur mit der Rückseite eines Fingers die schlanke Eleganz ihres Handgelenks.
    Aber unversehens wurde das undeutlich verschwommene Bild in seinem Kopf sehr scharf, und sie lag nackt in seinen Armen, bewegte sich rhythmisch gegen ihn, und, Himmel, er war kurz vor dem Kommen, als er in ihre unglaublichen Augen sah …
    Shane wich so plötzlich zurück, dass er seine Bierflasche umwarf. Er griff danach, erwischte sie noch, und da sie fast voll gewesen war, stieg der Schaum oben heraus wie Lava aus einem Vulkan. Er stülpte seinen Mund darüber, nahm einen langen Zug und war dankbar für die kalte Flüssigkeit.
    Was zum Teufel war los mit ihm? Gerade noch war er nur leicht erregt gewesen und dann derart abgegangen. Zugegeben, das letzte Mal war verdammt lange her, aber dennoch …
    Seine namenlose neue Freundin hatte ihren Hocker leicht von der Theke – von ihm – weggeschoben und blickte nun mit gerunzelter Stirn auf ihren verletzten Fuß hinunter und ließ das Fußgelenk kreisen. Dann blickte sie zu ihm auf, und die Welt um ihn schien zu kippen. Denn auch ihre Augen versprühten nun Hitze. Hitze und Überraschung und Spekulation und …
    Plötzlich schien alles möglich …
    »Ich bin Mac«, sagte sie, während sie den Rest ihres letzten Drinks leerte. »Und normalerweise tu ich so was nicht, aber … ich wohne gleich hier um die Ecke.«
    Sie war schon dabei, ihre Jacke, Halstuch und Mütze anzuziehen.
    Als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass er mitging. Als bestünde nicht die geringste Möglichkeit, dass er sie abblitzen ließ.
    Shane war bereits vom Hocker gerutscht und griff nach seiner Jacke, als Mac durch die Tür ging. Ihr Hinken war weniger deutlich – offenbar hatte der Whiskey seine Wirkung nicht verfehlt. Sie bewegte sich sogar ziemlich schnell. Er musste sich beeilen, um hinterherzukommen.
    »Hey«, sagte er, als sie auf die Straße traten und sich die Tür zur Kneipe hinter ihnen schloss. »Ähm, Mac? Vielleicht sollten wir, du weißt schon, einen Dealer suchen? Ich habe keine, ähm … Also, es sei denn, du, also …« Er räusperte sich.
    Sie blieb stehen und blickte zu ihm auf. Als sie so auf dem Bürgersteig standen, wurde ihm bewusst, wie viel größer und breiter er war. Sie war winzig – und wesentlich jünger, als er gedacht hatte. Sie ging nicht auf die Dreißig zu, wie er in der Kneipe geschätzt hätte, sondern war eher um

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