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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Frau, mit der er letzte Nacht mehrmals Sex gehabt hatte, selbst am OI.
    Vielleicht gehörte sie sogar zur Abteilung Sicherheit, in der anzuheuern er sich ausgemalt hatte, wenn seine Zeit als Forschungsobjekt vorbei war. Was aber ein Rätsel blieb: Warum war sie so nervös dabei, warum so fest entschlossen, ihn nie wiederzusehen?
    Ein Rätsel, bis er schließlich beim OI eintraf und eingelassen wurde.
    Er hatte seinen Seesack aus dem Schließfach geholt, wo er ihn verstaut hatte, und war dann, weil die U-Bahn ihren Betrieb für die Nacht eingestellt hatte, teils getrampt und teils zu Fuß zum Gelände gelangt.
    Alles sah noch immer genau wie ein Uni-Campus aus. Schöne Sandsteingebäude, an einem grasbewachsenen Hügel gelegen, mit Gärten und schattenspendenden Bäumen – allerdings umgeben von einem Elektrozaun mit High-Tech-Sicherheitssystem, und obendrein bemannten Wachtürmen entlang der Eingrenzung.
    Shane musste vor dem Torhaus warten, selbst nachdem die Wachleute schon seinen Namen aufgenommen, seine Tasche durchsucht, ihn durch einen Metalldetektor geschickt und dann abgetastet hatten – und, wo sie schon dabei waren, zweifellos auch sondiert. Die medizinische Scan-Technologie entwickelte sich rasend schnell, und ein Quick-Scan, auch bekannt als Teil-Scan, konnte ohne das Wissen und die Einwilligung einer Person durchgeführt werden, da man die Kleidung anließ und nicht stillzuhalten brauchte. An öffentlichen Plätzen war es illegal, daher der Spitzname »Sondierung«. Sie verletzte das Persönlichkeitsrecht, und das nicht zu knapp. Im Kongress tobte derzeit eine Debatte, in der Lobbyisten versuchten, alle Arbeitsplätze als »privat« zu definieren. Doch die Wahrheit war, dass Jobs so rar gesät waren, dass selbst, wenn das Gesetz nicht durchkam, niemand sich groß beschweren würde, ob sein Arbeitgeber ihn tagtäglich sondierte oder nicht. Es war zwar eine hässliche Sache, aber die meisten Menschen nahmen es mit Freiheit und Privatsphäre nicht mehr so genau, wenn sie ihre Kinder nicht ernähren konnten.
    Nach etwa zwanzig Minuten öffnete sich endlich das Tor, Shane wurde in ein Fahrzeug des Sicherheitsdienstes geschoben und von einem unkommunikativen Wächter den Hügel hinauf zu einem prächtigen alten Gebäude mit Bogenfenstern gefahren. Es musste Anfang des neunzehnten Jahrhunderts gebaut worden sein – das Gebäude aus der Diashow auf der OI-Website, das Old Main genannt wurde. Verdammt beeindruckend.
    An der Seite gab es einen kleinen Bereich, wo verschiedene Fahrzeuge parkten – darunter auch ein paar Motorräder. Von Weitem und im Dämmerlicht der Außenbeleuchtung konnte Shane nicht sagen, ob auch Harleys dabei waren, geschweige denn, ob eines davon das von Mac war.
    Aber immerhin ließ es Hoffnung in ihm aufkeimen, als der Wachmann seinen Wagen draußen an der Straßenseite stehen ließ und mit Shane hineinging.
    Am Eingang gab es einen besetzten Empfang und noch einen Metalldetektor – was Shane unglaublich beeindruckte. Die meisten Unternehmen verließen sich allein auf ihr Sicherheitssystem im Außenbereich, was bedeutete, dass ein Eindringling, wenn er erst mal drin war, freie Hand hatte. Aber nicht hier.
    Das Obermeyer-Institut wurde offensichtlich von jemandem geleitet, der Grips hatte.
    Und dann, als Shane gerade alle viere von sich gestreckt dastand, um sich noch gründlicher von dem Wachmann abtasten zu lassen, tauchte Mac auf und lief auf die Tür zu.
    Sein Herz machte einen Satz, als er sie sah, genauer gesagt, es schlug einen Salto – doch dann erstarrte er, beim Anblick des Typen, der neben ihr herlief. Groß, dunkel, der Inbegriff eines gut aussehenden Mannes. Er ging in dieselbe Richtung wie sie – und wer immer das war, er war auch ein Krieger. Und wo immer sie hingingen, es sah sehr zielstrebig aus. Der dunkelhaarige Mann sagte etwas zu ihr, sie lachte, und dieser Blick, den sie austauschten …
    Sagte alles.
    Intimität und Vertrauen lagen in diesem Blick. Wer immer dieser Mann war, er war Macs Partner – wahrscheinlich in jedem Sinne des Wortes.
    Und dann erblickte sie Shane. Ganz kurz sah man ihre Überraschung, ihre Augen weiteten sich leicht, ehe sich ihr Gesicht in eine ausdruckslose Maske verwandelte. Sie sah weder ihren Hünen von einem Freund an noch zu Shane zurück – sondern verließ einfach an der Seite des Mannes das Gebäude.
    Ein kalter Luftzug von der offenen Tür traf Shane, als der Wachmann, der ihn abgetastet hatte, ihm zunickte. Er konnte Schuhe

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