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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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und Jacke wieder anziehen. Es gab eine Bank, also setzte Shane sich so hin, dass er durch die großen Glastüren blicken konnte. Tatsächlich. Er hörte es, noch ehe er sie sah – das Geräusch nicht nur von einem, sondern von zwei Motorrädern, die gestartet wurden. Sie fuhren vom Parkplatz, und er konnte ihre Rücklichter Seite an Seite sehen – rot und hell in der Dämmerung kurz vor Sonnenaufgang, verschwanden sie hinter dem Hügel.
    Mac und ihr Freund hatten jeder sein Motorrad – war das nicht süß?
    Shane achtete darauf, dass seine Stimme ganz ruhig blieb, als er den Wächter, der mit ihm hereingekommen war, fragte: »Wer waren die beiden, die gerade gegangen sind?«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte er. »Ich bin nicht befugt, Ihnen das zu sagen.«
    Natürlich nicht.
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen …« Der Wachmann wies in den Flur, in die entgegengesetzte Richtung, aus der Mac aufgetaucht war.
    Shane griff nach seiner Tasche, die noch ein zweites Mal gründlich durchsucht worden war, und folgte dem Mann. Er hatte ein ungutes Gefühl, fühlte Enttäuschung und überraschend auch Eifersucht – viel mehr, als ihm zustand.
    Wäre es nicht so schwer gewesen, einen Job zu ergattern, er hätte auf der Stelle kehrtgemacht. Außerdem hatte Mac gesagt, es sei wichtig, hier zu erscheinen.
    Obwohl irgendwie deutlich gewesen war, dass sie ihn nicht ganz so bald erwartet hatte.

9
    Die Autowerkstatt in Boston war verlassen, als sie dort ankamen. Das Gelände war die reinste Geisterstadt – Rickie Littleton hatte eindeutig gewusst, dass jemand hinter ihm her sein würde.
    Mac stand mitten in dem leeren Raum, ließ ihre mentalen Schilde herunter und schloss die Augen, um ein besseres Gespür zu bekommen für …
    Die Angst, die ihr entgegenschlug, war stark, aber etwas verschwommen – offensichtlich ein Überbleibsel der Vergangenheit. Trotzdem fuhr sie erschrocken zusammen und errichtete hastig wieder ihre Schilde. Hier war jemand umgebracht worden. Erst vergewaltigt und dann umgebracht.
    Gott.
    Aber nicht vor Kurzem – was bedeutete, dass es nicht Nika gewesen war.
    Mac spürte nichts von dem Mädchen, was entweder gut war oder schlecht, je nachdem, wie man es betrachtete. Gut daran war, dass Nika, solange sie hier war, noch nicht aufgewacht war, um festzustellen, dass sie sich in der Gewalt zweier ziemlich übler Typen befand. Und schlecht war, dass es nahelegte, dass Nika nicht lange genug hier gewesen war, um sich von dem Beruhigungsmittel zu erholen, das sie ihr bei ihrer Entführung verabreicht hatten.
    Und das bedeutete, dass ihre Spur kalt war und mit jeder Minute, die verstrich, kälter wurde.
    Diaz telefonierte bereits mit dem OI, berichtete, was sie vorgefunden hatten und fragte wegen SAT-Bildern der Werkstatt vom gesamten Nachmittag und Abend an. Die Analyse musste jedes Auto und jeden Lieferwagen verfolgen, die diesen Ort verlassen hatten – auch wenn hier Platz für mindestens zwanzig Fahrzeuge war. Und noch mehr, wenn sie eng geparkt waren. Es würde Zeit kosten, sie alle bis zu ihrem Zielort zu verfolgen, und selbst dann bedeutete das nicht, dass Nika seitdem nicht noch mal bewegt worden war. Und noch mal.
    Mac holte tief Luft, wappnete sich gegen den Schrecken und ließ ihre mentalen Schilde wieder herunter. Sie musste die Angst und den Schmerz des nun toten Mädchens ignorieren und sich auf die anderen Emotionen im Raum konzentrieren, in der Hoffnung auf einen Hinweis, der sie zu Rickie und seinen Kumpanen führte.
    Der Vergewaltiger hatte sein Opfer immer und immer wieder gebissen, während er seinen Körper in den ihren rammte, und – Gott, das ermordete Mädchen war noch ein Kind gewesen, es hatte geschluchzt und ihn angefleht aufzuhören. Die Stimme rief Erinnerungen wach, die Mac längst tief vergraben hatte: Nein, Daddy, bitte nicht …
    Die Wucht des Schreckens und des Schmerzes zwang Mac auf dem kalten Beton auf alle viere. Sie kämpfte die eigenen hässlichen Erinnerungen nieder, um jenseits davon Zugang zu den Emotionen der Menschen zu erlangen, die heute hier gewesen waren.
    Und da war es alles – vor nicht allzu langer Zeit waren viele Leute hier in dieser Werkstatt gewesen. Dutzende, wenn nicht noch mehr. Wieder kein gutes Zeichen – wahrscheinlich waren es die Fahrer gewesen, die man angeheuert hatte, um Autos wegzufahren, sodass es unmöglich wurde, Nika zu verfolgen.
    Mac suchte nach den stärksten Emotionen darunter und fand ein Gefühl von Triumph und Fröhlichkeit. Er

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