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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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und eines, um ihr die angenehmen Extras zu demonstrieren, die es geben würde, wenn Nika an dem Programm hier teilnehmen durfte.
    Wenn , nicht falls. Auf keinen Fall konnte Anna sich draußen in der realen Welt eine Wohnung mit drei Schlafzimmern leisten. Völlig unmöglich.
    Bach parkte und verschloss sein Auto mit der Fernbedienung, während er schon auf das moderne Gebäude zurannte, das man liebevoll die »Kaserne« getauft hatte. Auf den Spitznamen musste jemand gekommen sein, der noch nie in seinem Leben in einer militärischen Behausung gewohnt hatte. Dennoch hatte er sich eingebürgert.
    Die wachhabende Frau an der Tür tastete Bach mit ihrem Sicherheitsstab ab – das Sicherheitspersonal hatte längst gelernt, dass ihn durchzuwinken ein todsicherer Weg war, gefeuert zu werden. Sie machte ihren Job gründlich, und obwohl er die Zeit nutzte, um sich einmal gründlich zu strecken und ein paar Infos von der Analyse abzurufen – sie hatten Infos über einen Devon Caine gefunden und versuchten, ein aktuelles Bild aufzutreiben –, klopfte er ungeduldig mit dem Fuß, bis sie endlich fertig war. Als sie ihm sagte, er könne reingehen, dankte er ihr für ihre Gründlichkeit, rannte dann aber eilig auf die Fahrstühle zu. Die Fahrt zum sechsten Stock dauerte viel zu lang, und oben angekommen, schoss er sofort den Flur entlang. Wohnung 605 lag ganz am Ende – das wusste er genau, da er direkt darüber im obersten Stock wohnte. Er konnte Annas Gegenwart spüren; sie war wach, also drückte er auf den Summer. Fast augenblicklich meldete sie sich über die Sprechanlage.
    »Haben Sie Nika gefunden?«, fragte Anna, die ihn zweifellos durch den Türspion erkannt hatte, und fügte dann hinzu: »Ich kann die Tür nicht aufmachen. Ich glaube, ich bin eingeschlossen.«
    Das war richtig. Bach öffnete das Türschloss durch mentale Kraft, und da stand sie, das Haar leicht zerzaust, und sah ihn mit einer solchen Hoffnung in ihren Augen und ihrem hübschen Gesicht an.
    »Wir haben sie noch nicht gefunden«, sagte er, »aber wir haben vielleicht eine neue Spur. Kann ich reinkommen?«
    »Natürlich.« Sie ging einen Schritt zurück, und als er eintrat, sah er, dass sie auf ihn gehört und ausgepackt hatte. Die leeren Kartons, in denen ihre Habseligkeiten gewesen waren, hatte sie flach zusammengefaltet und in einem säuberlichen Stapel an die Theke gelehnt, die die große Küche vom Rest des Hauptwohnbereichs trennte. »Was für eine Spur? Wissen Sie, wo sie sie hingebracht haben?«
    »Das hört sich jetzt ein bisschen verrückt an«, wurde Bach klar, während er seinen Mantel auszog und über die Lehne eines der Hocker an der Theke legte, »aber ich hatte gerade einen ungewöhnlich lebhaften … Traum.«
    »Einen Traum?«, wiederholte sie und runzelte leicht die Stirn.
    »Ja, ich weiß, es klingt nicht nur ein bisschen verrückt. Zumindest in der Welt, die Sie kennen.« Ein gerahmtes Foto stand auf dem Couchtisch, und er nahm es in die Hand, nachdem er sich gesetzt hatte. Auf dem Bild war Nika noch ein Kleinkind, was bedeutete, dass Anna etwa in Nikas jetzigem Alter gewesen war, als es aufgenommen wurde. Eine Frau, die ihre Mutter sein musste, mit etwas dunklerer Haut, aber demselben breiten Lächeln, hatte das kleinere Mädchen auf ihrem Schoß, während Anna die beiden umarmte. Tatsächlich sahen sich die beiden Schwestern sehr ähnlich, aber in Annas braunen Augen lag eine Düsterkeit und ein Ernst, die Bach auf den SAT-Bildern von Nika nicht entdeckt hatte. Er blickte von dem Foto zu der realen Anna auf, die nun mit fest vor der Brust verschränkten Armen vor ihm stand und ihn mit unverhohlener Entrüstung anstarrte.
    »Tut mir leid«, sagte sie, »aber wollen Sie damit allen Ernstes sagen, dass Ihre Spur aus einem Traum stammt, den Sie hatten …?«
    »Zu möglichen telepathischen Kräften gehört auch etwas, das man Gedankenprojektion nennt«, erklärte Bach. »Es ist eine sehr fortgeschrittene Fähigkeit, und wir haben bisher nur Fälle dokumentiert, bei denen in unmittelbarer Nähe gesendet und empfangen wurde – nur über wenige Meter. Die visuellen Eindrücke können dabei bemerkenswert realistisch wirken. Und detailliert. Und ja, ich glaube, dass die Projektion, die ich vor Kurzem empfangen habe, von Nika stammt.«
    An Annas Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass sie es nicht begreifen wollte oder konnte. Also erzählte er ihr ruhig von dem Albtraum, den er auf dem Parkplatz des Supermarktes gehabt hatte – über den

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