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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gesprochen, bei einigen Rekruten die Fähigkeit zur Teleportation zu entwickeln. Um rings um die Welt zu springen, von einem Land zum nächsten, über Ozeane hinweg, ohne jeden Zeitverlust; einfach an den Zielort denken, und schwupps, schon dort sein. Wie bei den übrigen Prospektverheißungen von Mindstar war nichts daraus geworden. Wirklich schade, denn in diesem Augenblick wäre Greg am liebsten irgendwo anders auf dem Planeten gewesen – in einem Verlies in Teheran, der Polizeizelle in einer afrikanischen Republik.
    »Wir sind wegen unseres Jungen hier, Mr. Mandel«, sagte Derek. Seine Stimme klang richtig angespannt. Derek Beswick war ein stolzer Mann und nicht daran gewöhnt, Fremde um etwas zu bitten.
    »Es tut mir leid«, antwortete Greg kläglich. »Das liegt jetzt nicht mehr in unserer Hand.« Scheiße, und er hatte Nicholas als Schwächling betrachtet.
    »Er hat es nicht getan, Mr. Mandel«, sagte Maria. »Nicht mein Sohn. Doch nicht diese schrecklichen Dinge, wie sie es im Fernsehen sagen. Mir ist egal, wie sehr er wegen eines Mädchens außer Fassung war. Nicholas hätte nie etwas so Furchtbares getan.«
    Greg hätte am liebsten geschrien: Ich habe es gesehen, ich habe ihn beobachtet, wie er es tat! Aber er brachte es nicht hervor, nicht gegenüber einer Frau wie Maria Beswick.
    »Ich verstehe all die Sachen nicht, von denen Nicholas spricht, Mr. Mandel«, sagte Derek. »Die Physik und diese kosmischen Phänomene tief im All. Er versucht es uns immer zu erklären, wenn er nach Hause kommt, aber es geht einfach über unsere Begriffe. Wir sind Schafzüchter, mehr nicht. Aber ich war so stolz auf diesen Jungen, meinen Jungen, als er auf die Universität ging, ein Stipendium erhielt … Er würde es mal besser haben, nicht jeden Morgen um fünf Uhr aufstehen müssen wie ich. Er stand im Begriff, was aus seinem Leben zu machen. Und als er von zu Hause wegging, war es so ziemlich das schlimmste Jahr, das man sich nur denken konnte, um die Universität zu besuchen, bei den ganzen Schwierigkeiten und allem. Aber er hat sich durchgekämpft. Dann erhielt er die Einladung auf Launde Abbey. Mensch, sogar ich hatte von Dr. Kitchener gehört! Nicholas hat den alten Mann verehrt. Er hat ihn nicht umgebracht.«
    »Eine Menge Beweise liegen vor.«
    »Nicholas hat uns erzählt, Sie wären Detektiv«, sagte Maria. »Sie wären der beste Detektiv in England. Er hat gesagt, zu Anfang hätten sie ihn nicht für schuldig gehalten. Stimmt das?«
    »Es …« Es ist nicht so einfach! »Yeah.«
    Die Beswicks wechselten mitleiderregend hoffnungsvolle Blicke.
    »Bitte, Mr. Mandel«, fuhr Derek fort. »Wir sehen ja, daß Sie sich um den Hof kümmern müssen und alles, und wir sind nicht annähernd so wichtig wie Julia Evans, aber könnten Sie nicht doch den Fall für uns untersuchen? Schon ein weiterer Tag würde helfen; irgendwas könnte sich herausstellen, etwas, was ihn vielleicht entlastet. Das Gefängnis würde Nicholas so sicher umbringen wie die Todesstrafe. Er ist ein sanfter Junge.«
    Ihr sanfter Sohn hat einem siebenundsechzig Jahre alten Mann ein Messer in den Bauch gesteckt und ihn entzweigeschnitten.
    »Wir kümmern uns für Sie darum«, sagte Eleanor. Greg gaffte sie an.
    »Meinen Sie es ernst?« fragte Emma, die zu Eleanor aufblickte, das rundliche Gesicht voller Besorgnis. »Machen Sie es wirklich?«
    »Ja, wir meinen es ernst. Da gibt es ohnehin ein oder zwei unklare Punkte, die geklärt werden müssen.«
    Derek und Maria konsultierten einander schweigend.
    »Alles«, meinte Derek. »Alles, was Sie ausgraben können, würde helfen. Diese Anwältin, Collier – sie scheint Nicholas für schuldig zu halten.«
    »Bislang hatten wir ein gutes Jahr«, sagte Maria. »Wirklich, ein sehr gutes. Viele unserer Mutterschafe sind trächtig, und die Lämmer müßten im Frühjahr einen guten Preis erzielen. Könnten wir Sie dann bitte in Raten bezahlen?«
    Greg wollte sich nur noch zusammenrollen und sterben. »Wir verlangen keine Gebühr«, brachte er hervor.
    Marias Gesicht wurde hart. »Wir bitten nicht um Almosen, Mr. Mandel.«
    »Das ist kein Almosen«, warf Eleanor rasch ein. »Wir dürfen schon aus rechtlichen Gründen keine Gebühr erheben. Sehen Sie, wir stehen für den Fall Kitchener noch auf der Gehaltsliste des Innenministeriums und bleiben dort auch, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Wie wir unsere Ermittlungen betreiben, ist unsere Sache; so steht es in dem Vertrag, den wir unterschrieben haben.«
    Maria machte

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