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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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besonders, nein. Aber wenigstens wissen wir jetzt: Es ist theoretisch möglich, daß Beswick den Mord an Kitchener vergessen hat. Das würde erklären, warum mein Gespräch mit ihm ein solcher Blindgänger war.«
    »Das trägt vielleicht dazu bei, dein Vertrauen in die Psifähigkeit zurückzugewinnen, aber es ist auch ein phantastischer Bonus für die Anklage«, stellte sie entrüstet fest.
    »Heh, du warst es schließlich, die seinen Eltern gesagt hat, wir würden die Ermittlungen weiterführen!«
    »Ja, ich weiß.« Sie verschränkte die Arme wie ein gescholtenes Kind und starrte verdrossen auf den Teppich. Greg überspielte dem Flachbildschirm eine weitere Nummer. Amanda Paterson meldete sich, und erneut kam die Autorisierung durch das Innenministerium als Schlagstock zum Einsatz.
    »Ich weiß, was ich dir daraufhin sagen würde«, murmelte Eleanor lässig und blickte jetzt zur Decke hinauf.
    Der Flachbildschirm zeigte ein leicht unscharfes Bild des Büros der Kripo Oakham; ein paar Detectives arbeiteten an ihren Schreibtischen, und der Lagebildschirm an der Rückwand zeigte nach wie vor eine Karte der Stadt und der Umgebung. Vernon Langleys Gesicht schob sich ins Bild, als er sich gegenüber der Kamera setzte. »Ich war gerade dabei, Nicholas Beswick zu verhören«, erklärte der Detective mahnend.
    »Wie läuft es?« fragte Greg.
    »Können Sie sich vorstellen, daß der kleine Kretin immer noch behauptet, er wäre es nicht gewesen? Wir haben ihm die Untersuchungsergebnisse über das Messer vorgelegt, die bestätigen, daß seine Fingerabdrücke am Griff sind. Er behauptet, man habe ihm die Sache angehängt. Himmel, und dabei haben alle gesagt, er wäre der gescheiteste in dem ganzen Haufen! Da frag’ ich mich doch, von welchem Schlag wohl der Dümmste ist.«
    »Yeah, das ist schon eine harte Nuß, was?« Greg hatte sich schon einmal so gefühlt wie jetzt – in seiner Freude über die Entlassung aus der Armee. Als es keine Rolle mehr spielte, was er zu den hohen Tieren sagte, weil sie ohnehin nichts mehr dagegen unternehmen konnten. Diesmal war es die schiere Kühnheit, sich gegen regelrecht groteske Chancen aufzubäumen, die Autoritäten zu verblüffen, was ihn mit so anarchistischer Schadenfreude erfüllte.
    »Was möchten Sie?« fragte Vernon argwöhnisch.
    »Mehreres. Zunächst mal möchte ich wegen des Suchprogramms Dampf machen. Sie haben die Ergebnisse noch nicht übermittelt.«
    »Welches Suchprogramm?«
    »Nach früheren Vorfällen auf Launde Abbey.«
    »Aber die Ermittlungen sind abgeschlossen.«
    Eleanor zog mit den Händen eine imaginäre Wölbung ihres Leibes nach und grinste dabei breit.
    »Sie sind nicht abgeschlossen, ehe das Kind geboren ist«, versetzte Greg fröhlich.
    »Verdammt, Greg, wir sind beschäftigt!«
    »Haben Sie das Suchprogramm gefahren?«
    »Ich denke schon. Warten Sie.« Vernon tippte mit ärgerlicher Miene auf einer Tastatur.
    Wie in den alten Zeiten, dachte Greg.
    »Wir haben es gefahren; es liegen keine Unterlagen über einen früheren Notruf aus Launde Abbey an die Polizei vor. Zufrieden?«
    Greg schloß die Augen und dachte über die verschiedenen Möglichkeiten nach. »Wie weit reichen diese Unterlagen zurück?«
    »Vier Jahre. Die Ware unserer Wache wurde beim Sturz der PSP mit einem Virus infiziert, und die Speicher wurden gelöscht. Eine Menge Polizeiwachen hatten das gleiche Problem; sie waren alle mit dem Mainframe des Ministeriums für Öffentliche Ordnung verbunden, als die Netzjockeys des Rings diesen zum Absturz brachten. Der Fallout war ganz schön heftig und hat eine Menge Schaden verursacht. Und natürlich waren die Volkspolizisten keine strengen Anhänger der Verfahrensregeln. Es lagen kaum Sicherheitskopien vor. Einer der Gründe, warum die Neokonservativen den Inquisitorendienst gebildet haben, besteht darin, daß so viele Aufzeichnungen aus dieser Zeit verlorengingen.«
    »Und Sie wurden nach dem Sturz der PSP nach Oakham versetzt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Okay, ich möchte, daß Sie alle, die während des PSP-Jahrzehnts in Oakham stationiert waren, fragen, ob sie sich an irgend etwas bezüglich Launde Abbeys erinnern.«
    »Ich verstehe«, sagte Vernon in übertrieben höflichem Tonfall.
    »Gut. Ich fahre heute nachmittag wieder in die Stadt, um noch einmal mit Nicholas Beswick zu reden. Dann können Sie mir ja sagen, was Sie herausgefunden haben.« Er konsultierte sein Cybofax. »Und dann haben wir da noch Beswicks Blutprobe.«
    »Was ist

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