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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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war, er war so gut wie tot.
    »Greg. Er sagte, es wäre dringend.«
     
    Sie setzte sich an das Kopfende des Arbeitstisches und drückte mit dem Zeigefinger die Telefontaste. Der Anruf war verschlüsselt, stellte sie fest, denn er kam über die konzerneigene abhörsichere Satellitenverbindung herein. Greg und Eleanor erschienen auf dem Flachbildschirm. Sie saßen auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer, Eleanor im rechten Winkel zu Greg und an ihn gelehnt, während er den Arm um sie gelegt hatte. Vollkommen zufrieden miteinander. Der Anblick vertiefte Julias finstere Miene nur. Sie erlebte niemals mit einem ihrer Jungs eine so häusliche Szene. Nicht, daß sie den Wunsch gehabt hätte, für ganze Abende langweilig zu sein, sagte sie sich selbst rasch.
    »Es sollte lieber wirklich enorm wichtig sein«, erklärte sie den beiden hochnäsig. »Ich bin sehr beschäftigt.«
    Sie sahen einander an, schnitten Gesichter und wandten sich wieder der Kamera zu. »Womit?«
    Sie harmonierten so miteinander, dachte Julia verzweifelt; das war einfach nicht fair! »Finanzberichte«, erklärte sie mit ernstem Gesicht.
    »Sicher«, entgegnete Eleanor sanft.
    »Was wollt ihr?«
    »Ein paar Dinge«, sagte Greg. »Zunächst möchte ich, daß meine Vollmacht durch das Innenministerium bestätigt wird.«
    »Was? Wieso?«
    Er schnitt eine verlegene Grimasse, womit er ihre ganze Aufmerksamkeit gewann. Etwas, was Greg aus der Fassung brachte, erwies sich immer als interessant.
    »Der Fall Kitchener weist einige Aspekte auf, die ich noch einmal unter die Lupe nehmen muß, und was ich dabei in diesem Augenblick nicht gebrauchen kann, ist eine volle Ladung Sperrfeuer durch die Kripo Oakham.«
    »Was für Aspekte? Nicholas Beswick hat es getan.«
    »Es hat ganz den Anschein.«
    »Du hast ihn gesehen. Ihr beide habt es. Ihr seid in der Zeit zurückgegangen und habt ihn gesehen!«
    »Yeah. Na ja. Ich sage dir, meine Intuition dreht richtig auf, was das angeht.«
    »Oh.« Greg legte großes Gewicht auf seine Intuition. Eine Voraussicht, die ihn so schlau machte, wie es alle anderen Leute rückblickend waren, sagte er immer. Sie hatte nicht vor, das in Zweifel zu ziehen. Greg handelte nicht aus müßigen Launen heraus. Aber … »Nur eine Minute; da war doch auch noch ein Messer.«
    »Yeah. Das macht auch alles so peinlich.«
    »Julia, Beswicks Eltern haben uns heute morgen aufgesucht«, sagte Eleanor.
    »O lieber Gott, das muß schrecklich gewesen sein!«
    »Kein Vertun«, sagte Greg. »Sieh mal, Julia, tu mir einfach den Gefallen.«
    Sie hörte ihm zu, wie er ihr von seiner Ahnung bezüglich eines früheren Vorfalls auf Launde berichtete und von MacLennans Idee, daß eine Form von Amnesie erklären könnte, warum in Nicholas Beswicks Gedanken keinerlei Schuldgefühle auszumachen waren.
    Julia rief aus ihren Netzknoten eine Logikmatrix ab und kondensierte das, was sie hörte, zu diskreten Datenpaketen, um sie anschließend in die Logikmatrix zu laden. Die Matrixparameter waren leicht zu definieren: Weise alle Informationen zum Fall den beiden Annahmen zu: daß Beswick das Verbrechen begangen und vergessen hatte, und daß ein früherer Vorfall dabei eine Rolle spielte. Mal sehen, was paßt, was die eine oder andere Meinung unterstützt.
    »Falls sich herausstellt, daß an meiner Idee mit dem Vorfall nichts dran ist, dann liegt wohl alles an Amnesie«, folgerte Greg mißmutig. »Was uns zu meinem zweiten Anliegen bringt. Ich hätte gern, daß du ein Suchprogramm auf alle nationalen und internationalen Nachrichtenverzeichnisse ansetzt, um festzustellen, ob es irgendwann in den zurückliegenden fünfzehn Jahren einen Hinweis auf Launde Abbey gab.«
    »Oh, mehr nicht?« Womit sie ihn billig davonkommen ließ; sie konnte sich gut vorstellen, was Opa dazu gesagt hätte.
    »Julia Evans, du hast uns beide in diese Ermittlungen hineingezerrt«, stellte Eleanor fest. »Wir haben uns nur dir zuliebe darauf eingelassen. Daß jetzt nicht alles sauber und ordentlich aufgeht, heißt noch lange nicht, daß du ein Recht hättest auszusteigen. Du hast damit angefangen, und du wirst es auch verdammt noch mal bis zum Ende durchziehen!«
    Wieso war auf einmal alles ihre Schuld? Sie wünschte sich, sie hätte nie etwas von dem blöden Dr. Edward Kitchener gehört. »Ich wollte nicht aussteigen«, murmelte sie.
    Eleanor stieß Greg an. »Du solltest Ranasfari fragen, ob er sich nicht an etwas erinnert, was auf Launde geschehen ist.«
    »Gute Idee«, sagte er.
    »Cormac war vor

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