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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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natürlich hin und wieder erwähnt. Einige der wissenschaftlichen Arbeiten, die er veröffentlichte, wurden von anderen Wissenschaftlern angefochten. Offen gesagt hatten wir damals wichtigere Themen und sind nicht umfassend auf ihn eingegangen. Was für eine Art Vorfall meinen Sie?«
    »Ich weiß nicht.« Sie stand auf, traf Anstalten zu gehen. »Nebenbei: Unsere Abmachung gilt.«
    »Danke.«
    »Würden Sie mir als letzten Gefallen sagen, ob ich mich an jemand anderen wenden könnte, der vielleicht Unterlagen über die fragliche Zeit hat?«
    »Es schmerzt mich, das zu sagen, aber Sie könnten es bei unseren Konkurrenten versuchen, der Rutland Times, der Melton Times oder möglicherweise gar dem Leicester Mercury.«

 
Kapitel zwanzig
     
     
    Jon Nevin hielt seine Karte vors Schloß, und die Bolzen fuhren klickend zurück.
    »Danke«, sagte Greg, als er die Zelle betrat. Nevin reagierte nicht.
    Zurück auf Los, dachte Greg. Er tat so, als würde ihm die Haltung des Detectives nichts ausmachen.
    Nicholas Beswick saß mit gekreuzten Beinen mitten auf dem Bett. Er öffnete die Augen, als Greg eintrat, traf aber keinerlei Anstalten, sich zu bewegen.
    Der junge Mann hatte sich in den zurückliegenden drei Tagen tiefgreifend verändert; man sah keine Spur mehr von dem von Ängsten geplagten Studenten, den Greg zu Beginn der Ermittlungen vernommen hatte. Greg leitete eine Sekretion der Drüse ein und betrachtete sich den glatten Rhythmus von Nicholas’ Gedankenströmen. Auch dort fand er praktisch keine Spur des alten nervösen Bewußtseins. Vielleicht war das auch gut so; den alten Nicholas hätte der Staatsanwalt beim Kreuzverhör in der Luft zerrissen. Aber Greg wurde den Gedanken nicht los, daß, wenn der Junge sich einmal so drastisch verändert hatte …
    »Ich weiß nicht, wer zur Zeit auf der Wache am unbeliebtesten ist«, sagte er, »Sie oder ich.«
    Nicholas lächelte ihn verschmitzt an, ein Gruß von einem Verschwörer an den anderen. »Ich bin es. Über Sie ärgern sie sich nur. Ich kotze sie an.«
    »Yeah. Was Sie heute morgen getan haben, war ein bißchen zuviel des Guten, oder? Ihre Schwester mit den Eltern zu schicken. Sie haben Eleanor beunruhigt, wissen Sie?«
    »Exakt wie viele Skrupel sollte sich ein Verdammter leisten? Ich brauche Sie dringend. Es gibt nichts, was ich nicht täte, um zu Ihnen vorzudringen.«
    »Jesus!«
    »Ich weiß, was Sie denken. Er hat sich so stark verändert, was seine Haltung angeht. Wenn er es einmal gemacht hat, konnte es dann nicht auch zweimal passiert sein? Das stimmt doch, oder?«
    Greg grinste, zog den einsamen Holzstuhl in die Mitte der Zelle, setzte sich rittlings darauf wie in einem Westernsaloon und stützte die Ellbogen auf die Rückenlehne. »Sie haben wirklich Grips im Kopf, was?«
    »Nicht gut genug, um mir einen Ausweg auszudenken.«
    »Das stimmt, kein Vertun.«
    »Aber Sie nehmen den Fall doch wieder auf, oder? Mum sagte, Sie würden es tun. Sie war heute mittag da, sie und Emma. Ich wußte nicht, daß meine Eltern Emma mitbringen würden. Sie ist ein reizendes Mädchen, und wir kommen wirklich gut miteinander aus. Können Sie sich vorstellen, wie man sie nach dieser Geschichte auf der Schule behandeln wird? Gott!«
    Nur für einen Augenblick schimmerte der alte Nicholas wieder durch, unsicher und verzweifelt.
    »Yeah. Ich arbeite weiterhin an dem Fall. Ein paar Unklarheiten machen mir Kummer. Aber eins will ich Ihnen sagen, Nicholas: Wenn ich diese Punkte klären kann und Sie immer noch schuldig erscheinen, wird mich auch eine Armee weinender Verwandter nicht mehr zurückholen!«
    »Ich verstehe. Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar. Sie sind die einzige Hoffnung, die ich noch habe. Lisa Collier spult nur ihre Routine ab.«
    »Okay. Ich sage Ihnen, so, wie die Sache aussieht, werden Vernon Langley und der Staatsanwalt Sie mit dem Messer festnageln, das wir gefunden haben. Alles andere ist nebensächlich, und ich bin überzeugt, daß Lisa Collier alles geben wird, um jede Aussage zu entkräften, die Eleanor und ich als Zeugen der Anklage machen werden. Aber dieses Messer … Ich bin immer noch nicht ganz überzeugt, daß Sie es nicht getan haben. Ich habe Sie gesehen.«
    Nicholas’ Miene hellte sich auf. »Ich habe da eine Idee: Ein Doppelgänger, ein Teksöldner, der sich einer umfassenden kosmetischen Operation unterzogen hat, um wie ich auszusehen. Falls einer der anderen ihn in dieser Gestalt hätte herumlaufen sehen, hätte er sich nichts dabei gedacht.

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