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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hatte ihn mehr gesehen seit der Nacht, in der die PSP gestürzt war. Er flüchtete aus der Wache, nur Minuten, ehe der vom tödlichen Duft der Freiheit und Rache berauschte Mob eintraf. Nicht alle Volkspolizisten hatten so viel Glück gehabt.
    »Ich wußte gar nicht, daß er ein echter Detective war«, sagte Greg.
    »Doch, Sir, er begann als regulärer Polizist. Erst später stieg er ab.«
    »Wieviel später?«
    »Sir?«
    »Sie sagten, er wäre aufgebracht über den Befehl gewesen, den Fall des ertrunkenen Mädchens zu schließen. War er da schon Parteimitglied?«
    »Ich denke schon. Er war damals aber noch nicht fanatisch. Er sah im Beitritt zur Partei eine Möglichkeit, Karriere zu machen. Erst in den drei letzten Jahren begannen die richtigen Schwierigkeiten, als man ihn zum Politbeamten der Wache ernannte.«
    »Okay, fein. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.«
    »Sir.« Willet verließ das Kripobüro sichtlich erleichtert.
    »Nun?« fragte Langley.
    Die Detectives betrachteten ihn immer noch und warteten auf das Urteil. Die Verkündung des Übersinnlichen.
    »Wieso in aller Welt wollte die PSP den Tod einer Studentin vertuschen? Kitchener war ja nicht gerade einer der Ihren.«
    »Denken Sie, Kitchener hat sie getötet?« fragte Langley.
    Greg stellte sich diesen weißhaarigen Alten dabei vor, wie er Isabel beim Ausziehen zusah. Dachte an das Bild, das er sich auf Grundlage der Äußerungen aller Studenten und Ranasfaris gemacht hatte, die Verehrung, die alle Kitchener entgegengebracht hatten. Ein überlebensgroßer Charakter, fähig sowohl zu skandalösen Schurkenstücken wie zu selbstloser Wohltätigkeit. »Nein, das glaube ich nicht. Sehen wir uns mal den Bericht des Gerichtsmediziners an. Ich schätze, er diente nur der Vertuschung, aber vielleicht finden wir ja doch etwas.«
    Langley rieb sich verlegen das Kinn. Alle Detectives waren ganz plötzlich wieder in ihre Arbeit vertieft.
    »Tut mir leid, Greg, aber das geht leider nicht.«
    »Ich dachte, meine Vollmacht durch das Innenministerium wäre nach wie vor gültig.«
    »Ist sie auch«, versetzte Langley trocken. »Aber das gerichtsmedizinische Büro der Stadt hat das gleiche Problem wie wir. Die Netzjockeys haben den Speicherkern dort zum Absturz gebracht, als Armstrong gestürzt wurde. Über die PSP-Zeit liegen keine Unterlagen mehr vor.«
    »Sie haben die Gerichtsmedizin zum Absturz gebracht? Weshalb, zum Teufel? Gerichtsmediziner hatten doch nichts mit der PSP zu tun!«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht waren alle Bürokraten für sie das gleiche.«
    Dieses altbekannte elektrische Prasseln lief ihm wieder den Rücken hinunter; dabei war die Drüse kaum aktiv. Er mußte fast lächeln, ungeachtet seiner Besorgnis. »Nein, das denke ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Intuition.« Er drehte sich zur Gruppe der Detectives um. »Amanda, würden Sie für mich eine Anfrage ans Innenministerium durchgeben? Ich möchte wissen, wie viele weitere gerichtsmedizinische Dienststellen unter Aktionen der Netzjockeys zu leiden hatten, als die PSP stürzte.« Sie nickte, setzte sich an einen der Schreibtische und schaltete dessen Terminal ein.
    »Sehen Sie, Greg …« Langley bemühte sich, den vernünftigen Ansatz hinzubekommen. »Ich weiß Ihre Hilfe bei der Auffindung des Messers wirklich zu schätzen, aber der Tod von Clarissa Wynne ist wohl kaum relevant.«
    »Zwei Todesfälle in derselben Gemeinschaft, der erste fragwürdig, der zweite bizarr. Da besteht eine Verbindung, kein Vertun.«
    »Wie? Es lagen zehn Jahre dazwischen.«
    »Falls ich mehr über Clarissa Wynne wüßte, könnte ich es Ihnen vielleicht sagen.«
    »Ich kann den Fall Kitchener wohl kaum so weit ausdehnen, daß wir auch noch ihren Tod untersuchen. Zunächst ist ja nicht mal ein einziges Byte an Informationen über sie übriggeblieben. Wir wissen nicht mal, wie sie ausgesehen hat.«
    »Yeah.« Greg überließ sich der Führung durch seinen Instinkt. Der Tod des Mädchens war auf jeden Fall wichtig. »Ich sage Ihnen, wir werden dem abhelfen müssen.«
    »Nicht nach zehn Jahren; einfach unmöglich! Der einzige Mensch, der Ihnen irgend etwas hätte erzählen können, war Kitchener.«
    »Falsch. Wir haben außer Kitchener noch die übrigen fünf Studenten, die zusammen mit Clarissa Wynne auf Launde waren, sowie Maurice Knebel. Und von ihnen weiß der gute alte Maurice alles über den Fall. Ich muß es in Erfahrung bringen.«
    »Knebel? Das meinen Sie doch nicht ernst! Um Himmels willen, wir wissen ja nicht

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