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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Wahrheitsfinder? Wirklich? Ich habe gehört, daß Sie lange in Peterborough waren, nachdem man Mindstar demobilisiert hatte.«
    »Yeah.«
    »Es heißt, Sie hätten fünfzig Volkspolizisten getötet.«
    »O nein!«
    Langley kniff argwöhnisch die Augen zusammen.
    Greg konnte nicht widerstehen. »Eher achtzig.«
    Der Detective grunzte. »Sie haben eine Menge Erfahrung damit, Mordfälle zu lösen, wie, Mr. Mandel?«
    »Nein. Überhaupt keine.«
    »Ich bin jetzt seit dreiundzwanzig Jahren bei der Truppe. Ich habe sogar während der PSP-Jahre durchgehalten.« Er winkte lässig ab, als sich Eleanor unruhig auf ihrem Stuhl bewegte. »Oh, machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Mandel, die Inquisitoren haben mich von jeder Komplizenschaft mit der Partei freigesprochen. Deshalb hat man mich auch aus Grantham hierher versetzt; eine Menge Beamte aus Oakham haben diese Prüfung nicht bestanden. Politisch unsolide, verstehen Sie? Na ja, jedenfalls soweit es die gegenwärtige Regierung anbetrifft.«
    »Ich frage mich, ob Edward Kitchener sich etwas aus der politischen Färbung der Ermittlungsbeamten macht«, sagte Eleanor.
    Langley musterte sie ausgiebig und seufzte dann geschlagen. »Sie haben natürlich völlig recht, Mrs. Mandel. Bitte verzeihen Sie mir. Ich habe die letzten vier Tage und Nächte damit zugebracht, diesen Verrückten zu finden. Und all meine Bemühungen haben exakt nichts ergeben. Also sind wir heute morgen in diesem Büro nervlich ein wenig zu Fuß. Ich entschuldige mich bereits im voraus für alle scharfen Antworten, die Sie vielleicht erhalten. Sind nicht persönlich gemeint.«
    »Ich wußte nicht, daß das Innenministerium Ihnen gesagt hat, ich sollte die Verantwortung übernehmen«, sagte Greg. »Soweit es mich angeht, sind es nach wie vor Ihre Ermittlungen. Ich bin wirklich nur ein Spezialist.«
    »Sicher, danke«, sagte Langley.
    Greg entschied, gleich zur Sache zu kommen. Er konnte erkennen, daß es hier nicht zur üblichen Plauderei kommen würde, der Lernen-wir-uns-mal-kennen-Sitzung. Er mußte einfach sein Bestes tun. »Den Presseberichten zufolge wurde Kitchener regelrecht abgeschlachtet. Stimmt das?«
    »Ja. Wenn ich es nicht besser wüßte, hielte ich es für einen Ritualmord. Satanismus, ein heidnisches Opfer oder so was. Es war absolut barbarisch. Man hat ihm die Brust geöffnet und die Lungen beiderseits des Kopfes verteilt. Wir haben Hologramme, falls Sie einen Tatort-Überblick wünschen.«
    »Im Augenblick nicht«, sagte Greg. »Wieso hat sich jemand diese Mühe gemacht?«
    Langley machte eine hilflose Geste. »Wer weiß? In meinem Beruf begegnet man schon einigen üblen Schweinehunden. Aber Kitcheners Mörder übersteigt selbst mein Vorstellungsvermögen; ein solches Denken fällt unter eine ganz eigene Kategorie. Niemand weiß, was in so jemandem vorgeht. Um ehrlich zu sein, macht es mir angst, daß diese Leute für neunundneunzig Prozent der Zeit herumspazieren und sich als menschlich ausgeben können. Ich schätze, Sie erkennen so jemanden gleich?«
    »Vielleicht«, antwortete Greg. »Wenn ich weiß, wonach ich suche.«
    »Wer immer es ist, er ist nicht ganz originell. Er hat die Methode nachgeahmt.«
    »Nachgeahmt?«
    »Diesen Gag mit den Lungen; Liam Bursken ist so vorgegangen.«
    Greg runzelte die Stirn; der Name kam ihm bekannt vor.
    »Er war ein Serienmörder, nicht wahr?« fragte Eleanor.
    »Das ist richtig. Er hat sich in Newark herumgetrieben, aufs Geratewohl Leute von der Straße aufgelesen und sie abgeschlachtet. Die Presse nannte ihn den Wikinger. Er ermordete elf Menschen in fünf Monaten. Aber das war vor sechs Jahren. Er war nun wirklich ein Psychopath, ein absoluter Irrer. Newark glich einer belagerten Stadt, bis man ihn schnappte. Die Leute sind nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus gegangen. Bürgerwehren haben die Straßen patrouilliert und sich mit der Volkspolizei geprügelt. Scheußliche Sache.«
    »Wo ist er jetzt?« wollte Greg wissen.
    »Im HMP Stocken Hall, dem Gefängniskrankenhaus, wo sie die wirklich gefährlichen Fälle unterbringen. Für den Rest seines Lebens im Hochsicherheitstrakt.«
    »Das ist nahe«, murmelte Greg. Er rief sich eine Karte der Umgebung ins Gedächtnis. Stocken Hall lag Luftlinie nur etwa fünfzehn Kilometer von Launde Abbey.
    »Trauen Sie mir ruhig etwas zu. Ich habe nachgesehen, Mandel. Bursken war vor vier Nächten brav im Knast. Sie bringen ihn nicht mal weg, wenn er krank ist; die Ärzte müssen ihn aufsuchen.«
    »So etwas

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