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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kilometern Entfernung bei Ketton war. »Was mich angeht«, sagte er, ohne den Blick von der Karte zu nehmen, »ich würde einen militärischen Microlight benutzen, um hineinzufliegen. Man könnte irgendwo westlich von Ketton starten, den Fluß hinauffliegen und dabei unter dem Rand des Tals bleiben, damit man nicht vom Radar erfaßt wird.«
    Die Detectives wechselten unsichere Blicke.
    »Einen Microlight?« fragte Langley. Seine Gedanken verrieten ausgeprägte Skepsis.
    »Kein Vertun. Der Westland Ghostwing war das beste Gleitermodell, das je hergestellt wurde, jedenfalls meiner Meinung nach. Er ist extrem zuverlässig, kaum von Radar zu erfassen und traumhaft manövrierfähig. Niemand konnte ihn vom Boden aus hören, sobald man über hundert Meter hoch flog, und zur Landung setzt man im Segelflug an.« Sein Fingernagel machte klick auf dem Bildschirm, als er oberhalb von Launde Park darauftippte. »Die Steigung der Abhänge rings um die Abtei wäre ideal für einen antriebslosen Start danach.«
    Alle starrten ihn jetzt an; Humor und Verachtung waren wie weggeblasen.
    »Die Winde«, unterbrach Eleanors sachlicher Ton die Stille.
    »Yeah. Sie hätten sich als problematisch erweisen können, jedenfalls direkt nach dem Sturm. Wir müßten uns beim Luftwaffenstützpunkt Cottesmore erkundigen, welche Windgeschwindigkeiten in unserer Gegend gemessen wurden.«
    »Das klingt etwas phantastisch, nicht wahr?« fragte Langley sanft.
    »Jemand hat ihn umgebracht, und Sie sagen, es wäre keine der Personen gewesen, die sich dort aufhielten.«
    »Wir haben bislang nicht beweisen können, daß es jemand von ihnen war«, erwiderte Nevin. »Wir verhören sie jedoch weiter.«
    »Selbst wenn jemand hineingeflogen ist, wie Sie es erklärt haben«, meinte Paterson, »mußte er immer noch das Sicherheitssystem der Abtei überwinden.«
    »Falls ein Hardline-Teksöldner unter Vertrag genommen wurde, um Kitchener kaltzumachen, hätte er sich mit genügend Ware vollgepackt, um sich durchs Sicherheitssystem zu brennen, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
    »Ein Teksöldner?« fragte Langley in kraß ungläubigem Ton.
    »Yeah. Habe ich richtig verstanden, daß Sie eine Liste mit Personen erstellt haben, die Kitchener nicht leiden konnten? Soweit ich mich erinnere, war er ein bissiger Typ.«
    »Ein paar Akademiker sind mit ihm öffentlich aneinandergeraten«, sagte Nevin vorsichtig. »Aber ich denke nicht, daß ein Zwist über unterschiedliche physikalische Theorien so weit gehen würde. Alle haben anerkannt, daß er ein Genie war, und Zugeständnisse gemacht, was sein Verhalten anging.«
    Greg betrachtete die steinernen Gesichter um ihn herum. In, wie er jetzt einsah, absurder Arglosigkeit hatte er erwartet, von einem Team willkommen geheißen zu werden, das sich darüber freute, seine Psifähigkeit nutzen zu können. Er hatte zwar nicht damit gerechnet, danach zu Bier und Essen eingeladen zu werden, aber wenigstens hätte er so mit mehr Enthusiasmus an den Fall herangehen können. Langleys entmutigte Truppe hatte jedoch nicht mehr zu bieten als einen langen, mühseligen Weg bergauf.
    »Weiß jemand von Ihnen schon, daß Kitchener an einem Forschungsprojekt für Event Horizon gearbeitet hat?« fragte er.
    Die Reaktion fiel mehr oder weniger so aus, wie er erwartet hatte – Aufblitzen von Empörung, die rasch wieder versteckt wurde, verkniffene Gesichter, harte Blicke. Langley legte den Kopf in die Hände und massierte sich mit den Fingerspitzen die Schläfen.
    »O Scheiße«, sagte er mit belegter Stimme. »Greg und Eleanor Mandel, die Julia Evans als Brautjungfer hatten. Wie dumm von mir. Sie hat Sie hergeschickt. Und ich hatte doch glatt gedacht, nur das Innenministerium wäre in Panik geraten und wünschte eine schnelle Verhaftung.«
    »Wußten Sie von dem Vertrag?« fragte Eleanor gereizt. Unter der Bräune war sie rot geworden.
    »Nein, wußten wir nicht«, antwortete Langley gleichermaßen trotzig.
    Greg legte ihr die Hand auf die Schulter und versuchte, sie zu beruhigen. Sie lächelte ihn dankbar an. »Nun, ich schlage vor, ab jetzt auch eine Konzernrivalität als mögliches Motiv zu betrachten«, sagte er. »Verstärkt das die Verdachtsmomente gegen einen der Studenten?«
    »Nein, natürlich nicht.« Langley rang darum, sich mit der Verwicklung von Event Horizon abzufinden. Greg vermutete, daß der Inspector auch darüber nachdachte, wie sich das auf seine Karriereaussichten auswirkte. Vielleicht würde ein leises Wort, wenn die übrige

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