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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wie Zufall gibt es nicht.« Greg bat mit einem Lächeln um Entschuldigung. »Okay, es war nicht Bursken. Sie sagen, Sie haben noch keinen Verdächtigen? Sicher haben Sie doch irgendeine Idee.«
    »Überhaupt keine.« Der Detective lehnte sich weiter zurück. »Wirklich peinlich für uns, wenn man bedenkt, daß nur sechs Personen als Täter in Frage kommen. Eine saubere Lösung, jemand, den wir rasch vor Gericht bringen können, wäre für uns das beste gewesen. Wir sind nicht die beliebtesten Söhne der Stadt.« Er schnipste mit dem Finger Richtung Amanda Paterson. »Und natürlich Töchter. Wie die Lage aussieht, kann ich nicht mal hinaus zu diesem Rudel Schakale gehen und sagen, daß ich hoffe, in nächster Zukunft eine Verhaftung vornehmen zu können.«
    »Wer sind die sechs Personen, die in Frage kommen?«
    »Kitcheners Studenten. Und einen größeren Haufen Volltrottel hat man noch nie gesehen. Gescheite Kids, aber sie leben ständig in einem anderen Universum. Typische Studenten, naiv und modisch rebellisch. Sie waren die einzigen Personen, die sich zur Tatzeit auf Launde Abbey aufhielten. Der Speicher des Sicherheitssystems der Abtei zeigt, daß sich niemand sonst eingeschlichen hat, und es ist eine Spitzenanlage. Aber ich verlasse mich nicht nur auf diesen Beweis. An dem Abend, als Kitchener ermordet wurde, tobte ein furchtbarer Sturm, wissen Sie noch?«
    »Yeah«, sagte Greg. Er konnte sich an den Tag erinnern, an dem Roy Collisters Lynchmob auftrat.
    Langley raffte sich vom Stuhl auf und ging hinüber zu dem großen Flachbildschirm an der Rückwand. »Jon Nevin zeigt Ihnen, was ich meine. Er hat alle denkbaren Zugangswege zur Abtei überprüft.«
    Einer der anderen Detectives stand auf; er war in den späten Zwanzigern, trug das dünner werdende schwarze Haar kurzgeschnitten und hatte ein schmales Gesicht mit einer langen Nase, die einmal gebrochen gewesen war. Er bemühte sich, seine Feindseligkeit im Zaum zu halten, als Greg und Eleanor Langley folgten.
    Die Karte war um Launde Park zentriert, letzteres ein unregelmäßiger Flecken, in phosphoreszierendem Rosa gefärbt. Eine lange Spalte siebenstelliger Zahlen war daneben eingeblendet. Auf Grundlage des Maßstabs schätzte Greg den Park auf einen Quadratkilometer; ihm fiel jetzt erst auf, wie abgelegen der Ort war, auf halber Höhe an einer Seite des Chatertales. Eine einsame Straße, die das Tal in zwei Hälften teilte, bildete die einzige Verbindung zur Außenwelt.
    Nevin tippte mit dem Finger auf das kleine schwarze Rechteck, das die Abtei darstellte. Sein Gesicht zeigte völliges Desinteresse. Wäre er noch in der Armee gewesen, hätte Greg es als äußerste Unverschämtheit bezeichnet.
    »Aufgrund der isolierten Lage von Launde Abbey glauben wir nicht, daß vergangenen Donnerstagabend nach sechs Uhr noch jemand zu irgendeinem Zeitpunkt in der Lage gewesen ist, dorthinzukommen«, rezitierte Nevin lahm.
    »Wann wurde Kitchener umgebracht?« fragte Greg.
    »Am Freitagmorgen ungefähr um vier Uhr dreißig«, antwortete Langley. »Plus oder minus fünfzehn Minuten. Sicherlich nicht vor vier.«
    »Der Sturm erreichte Launde Abbey am Donnerstag gegen siebzehn Uhr«, sagte Nevin. Er fuhr mit der Hand an der Straße vor der Abtei entlang nach Norden. »Wir schätzen, daß die Brücke über den Chater bis sechs Uhr überspült und damit völlig unpassierbar war. Der Regen war in dieser Gegend sehr stark, nach dem meteorologischen Dienst der Luftwaffe in Cottesmore fünfzehn Zentimeter. Im Grunde handelt es sich bei der Brücke nur um ein paar große Betonröhrenteile, auf die man ein bißchen Erde und Gestein geschippt hat; es ist eine ziemlich bedeutungslose Straße, selbst nach den Maßstäben des letzten Jahrhunderts. Damit bleibt nur der Weg im Süden übrig. Die Straße führt dort über die Bergkuppe nach Loddington; direkt vor Loddington führt jedoch eine Abzweigung nach Belton. Um also auf die Straße nach Launde zu kommen, müßte man entweder durch Loddington oder durch Belton fahren.«
    Greg sah sich die Dörfer an; sie waren winzig, kleiner noch als Hambleton. Lange Kolonnen von Codezahlen waren neben ihnen aufgelistet. Er erkannte, worauf Nevin hinauswollte. Es waren kleine, isolierte Landgemeinden, und alles, was vom normalen Trott abwich – Fremde, unbekannte Fahrzeuge –, würde für Wochen Gesprächsstoff bleiben. Er deutete auf die dünnen Straßen, die zum Launde Park führten. »In welchem Zustand sind diese Straßen?« fragte er.
    »Die

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