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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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es probiert. Einmal, okay? Wie ich Ihnen schon sagte, ist das nicht meine Welt. Ich mag diese Art von Kontrollverlust nicht, weder bei mir noch bei anderen Leuten. Die Einnahme hat diesen Standpunkt nur bestätigt. So was ist dumm und selbstzerstörerisch.«
    »Wissen Sie, wo es hergestellt wurde?«
    »Ja. Im Labor. Jeder wußte das.«
    »Danke. Haben Sie am fraglichen Abend den Bendix benutzt?«
    »Nein.«
    »Kennen Sie die Codes der Steuerungsprogramme?«
    »Nein, nicht auswendig, aber sie sind komplett in der Betriebsdatei gespeichert. Wir alle haben Zugriff darauf. Kitchener hat darauf vertraut, daß wir keine Dummheiten machen; alle von uns kennen sich mit Ware aus.«
    »Was war mit dem Datennetz? Haben Sie es am Donnerstag benutzt? Hatten Sie eine Verbindung mit einem Ware- System außerhalb der Abtei?«
    »Nein.«
     
    Liz Foxton war, entschied Greg, die Art Mädchen, die ständig ein offenes Ohr für anderer Menschen Probleme hatte. Sie als mütterlich zu bezeichnen wäre unfair gewesen; sie zeichnete sich durch eine stählerne Zurückhaltung aus, eine hemdsärmelig praktische Einstellung, aber dazu kam eine unübersehbar beruhigende Aura. Sogar Greg war gleich weniger angespannt, was das Gespräch anging.
    »Ich habe gehört, daß Sie nicht gut mit Rosette Harding-Clarke auskommen; trifft das zu?« fragte er.
    »Es ist nicht so, daß ich sie nicht leiden könnte«, antwortete Liz abwehrend. »Man kann keine Ressentiments in Prozenten angeben, nicht, wenn man ein ganzes Jahr zusammen im selben Haus verbringen muß. Ich verstehe sie vollkommen; ich bin nur unglücklich in ihrer Gegenwart, mehr nicht.«
    »Wieso?«
    »Sie hat sich einmal an Uri rangemacht. Eigentlich mehr als einmal. Er hat sie jedesmal abgewiesen.«
    »Ich verstehe. Um wieviel Uhr sind Sie vergangenen Donnerstagabend schlafen gegangen?«
    »So um zwei Uhr. Bis dahin hatte ich mir den Globecast-Nachrichtenkanal angesehen. Ich war so glücklich über Schottland. Und jetzt das.«
    »Ich habe gehört, daß Sie am Freitagmorgen um drei Uhr, ähm, aktiv waren. Haben Sie zu diesem Zeitpunkt irgend etwas Ungewöhnliches gehört oder gesehen?«
    »Nein. Da waren nur wir.«
    »Zeigte der Flachbildschirm weiterhin die Nachrichten?«
    »Ja. Ich war beim Zuschauen eingeschlafen.«
    »Was war nach drei Uhr? Blieb er eingeschaltet?«
    »Ja. Ich habe wieder eine Zeitlang zugesehen. Ich weiß nicht, wie lange; ich bin erneut eingenickt.«
    »Und Sie wurden von Rosettes Schreien geweckt?«
    »Ja«, sagte sie leise.
    »Sind Sie dann direkt zu Kitcheners Schlafzimmer gegangen?«
    »Ja.«
    »War Uri im Zimmer, als sie aufwachten?«
    »Ja! Er war vor mir zur Tür hinaus, aber nur ein paar Sekunden.«
    »Wissen Sie noch, ob Sie vor oder nach Isabel Spalvas in Kitcheners Schlafzimmer angekommen sind?«
    »Vor ihr, denke ich. Sie stand hinter mir. Sie hat mich aufgefangen. Meine Knie wurden weich, verstehen Sie?« Ihre Augen wurden naß. Sie blinzelte heftig und tupfte sie mit einem Taschentuch ab.
    »Ich verstehe«, sagte Greg. »Nur noch ein paar weitere Fragen.« Er warf Lancaster einen mahnenden Blick zu. »Haben Sie in der Abtei jemals Syntho genommen?«
    Sie zog die Nase hoch. »Ja, ein paarmal. Dreimal, denke ich. Das war letztes Jahr, etwa einen Monat nach meiner Ankunft. Nur, um es mal zu probieren. Edward war ja dabei und hat darauf geachtet, daß ich zurechtkam. Aber danach nicht mehr; Uri ist schwer dagegen.«
    »Und Sie hatten Einwände gegen seine Haltung?«
    »Ja. Das war so albern.« Sie verzog wehmütig das Gesicht. »Erinnern Sie sich noch an den alten Song? Das beste am Streiten ist die Aussöhnung. Paßt genau auf uns.«
    »Klar. Sie haben also gewußt, daß in der Abtei Syntho gekocht wurde, daß das Labor dafür ausgestattet war?«
    »Ja.«
    »Haben Sie am Donnerstag den Bendix benutzt?«
    »Nein. Ich hatte eigentlich daran zu arbeiten, aber Schottland kam mir so viel wichtiger vor. Ich habe für den größten Teil des Tages Nachrichten gesehen.«
    »Also haben Sie auch das Datennetz nicht benutzt?«
    »Nein.«
    »Haben Sie je mit Edward Kitchener geschlafen?«
    Er konnte die Antwort ihren Gedanken entnehmen, mitten aus dem Tumult von Schuldgefühlen, Bewunderung, Reue und Trauer heraus. Sie brauchte lange, um wieder den Mund aufzubekommen. In ihren früheren Aussagen gegenüber der Polizei war die Antwort ein resolutes Nein gewesen.
    »Ja, einmal«, sagte sie. »Als ich noch neu auf Launde war. Ich fühlte mich einsam. Er war freundlich,

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