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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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letztlich nur verletzt zurückbleiben. Vielleicht hätte ich sie am Ende noch umstimmen können. Trotzdem … Ich war recht glücklich darüber, den großen Bruder für sie zu spielen. Sie hatte nicht viele andere, an die sie sich hätte wenden können. Ich meine diesen ganzen New-Age-Scheiß über die Befreiung des Bewußtseins, den Kitchener vom Stapel gelassen hat. Himmel! Die längste Anmachroutine, die je einer geschrieben hat. Er hat alles gesagt, was die Mädchen in sein Bett lockte, und sie sind darauf eingegangen, zu zweit. Das hat Isabel verwirrt. Also haben wir miteinander geredet, mehr nicht. Nick wäre in Tränen ausgebrochen, falls sie ihm erzählt hätte, was sie mit Kitchener trieb. Was Liz und Uri angeht, verdammt, es grenzt schon an ein Wunder, wenn sie auch nur zum Essen aus dem Bett kommen! Und Rosette, na ja, sie war mit Kitchener zusammen.«
    »War Isabel an diesem Abend bei Ihnen und hat sich mit Ihnen unterhalten?«
    »Nein.«
    »Sie haben Syntho genommen. Warum?«
    Cecil trommelte mit den Kinaware-Fingern auf dem Tisch herum; die schwarzen Fingernägel erzeugten ein leises Klicken auf der glatten Fläche. »Weil es greifbar war. Ich habe nie viel genommen.«
    »Sie haben sich am fraglichen Abend eine Dosis verabreicht.« Greg ertappte sich dabei, wie er die silbrige Hand anstarrte. Stark genug, um ihm sogar die Metzelei leicht zu machen?
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Rosette hat etwas mitgebracht. Ich hatte Langeweile, war den ganzen Tag lang nur in der Abtei gewesen. Wir sind nicht mal zum Schwimmen rausgekommen.«
    »Zum Schwimmen?«
    »Normalerweise springen wir nachmittags mal kurz in den obersten See. Auch morgens, wenn das Wetter gut ist. Wir sind alle brauchbare Schwimmer, sogar Nick.«
    Greg zögerte; bei Erwähnung des Sees war diese mehrdeutige Vorstellung wieder aufgetaucht. Was war nur los mit diesen drei Seen? Er hatte keine Erklärung dafür gefunden, nicht mal Eleanor gegenüber. Es war mehr als Intuition; auch Erinnerungen spielten dabei eine Rolle. Etwas war auf Launde passiert, und es lag eine ganze Weile zurück. Er konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, was das gewesen war. Verdammt ärgerlich. »Ist mal irgendwas Ungewöhnliches passiert, was mit diesen Seen zu tun hatte?« fragte er.
    »Nein, soweit ich weiß, nicht.« Cecil warf Lisa Collier einen weiteren mißtrauischen Blick zu. Sie behielt ihren mürrischen Ausdruck bei und ließ Greg keinen Augenblick aus den Augen.
    »Okay.« Greg gab auf. Er drückte eine Taste auf dem Cybofax, rief damit eine weitere Seite mit Fragen auf. »Haben Sie jemals mit Isabel zusammen Syntho genommen?«
    »Ein- oder zweimal, ja. Sie war immer schüchtern, was Rauschgift anging. Ihre Herkunft ist satte Mittelklasse.«
    »Konnte sich irgend jemand Zugriff auf Kitcheners Vorrat verschaffen?«
    »Das Zeug war nicht weggeschlossen. Ich habe immer ihn oder Rosette gefragt. Er hätte es bemerkt, wenn jemand davon genommen hätte. Das einzige, worum er sich Sorgen machte, war, daß wir bloß keine Überdosis nahmen.«
    »Erzählen Sie mir, was passierte, als die Leiche entdeckt wurde.«
    »Jesus! Die Schreie haben mich geweckt. Das war Rosette. Als ich auf den Flur hinauskam, waren Nick und Uri bereits an Ort und Stelle. Ich … bin in Kitcheners Schlafzimmer gegangen … Gott, ich wünschte, ich hätte es nicht getan! Wer das getan hat, ist echt ein krankes Arschloch, Mr. Mandel. Ich meine, er hat einen ernsthaften Schuß.«
    »Ich weiß.«
    »Ja. Na ja. Nick hat sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Uri hatte einen Schock, stand einfach nur da, als würde er es gar nicht sehen. Wie nennt man das noch gleich? Den Tausend-Meter-Blick. Ich denke, Rosette war zu diesem Zeitpunkt schon ohnmächtig geworden. Ohne Bewußtsein, weggetreten, irgendwas. Jedenfalls hatte sie aufgehört zu schreien. Ich warf nur einen Blick ins Zimmer und versuchte dann Liz und Isabel am Eintreten zu hindern.«
    »Wann sind sie aufgetaucht?«
    »Gleich nach mir.«
    »Beide zusammen?«
    »Himmel, das weiß ich nicht mehr! Ja, mehr oder weniger.«
    »Haben Sie auf dem Flur irgendwelche Bewegungen gesehen, ehe Sie Kitchener erreichten?«
    »Den Mörder, meinen Sie? Nein, hätte ich ihn gesehen, hätte ich ihn umgebracht.«
    Lisa Collier hüstelte strafend.
    Cecil drehte sich um und sah sie an. »Ich hätte ihn getötet«, wiederholte er nachdrücklich.
    »Wann haben Sie sich am fraglichen Abend gewaschen?« fragte Greg.
    »Wann ich mich gewaschen habe?«
    »Yeah.«
    »Etwa

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