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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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okay, Greg, erspare mir das Gesülze. Die Sache ist die: Schaffst du es noch, die Gedanken des Beobachters aufzubohren?«
    »Yeah. Mach dir keine Sorgen. Ich finde heraus, wer ihn geschickt hat.«
    Sie hatten den halben Weg zum Überwachungsmann zurückgelegt und gingen gerade an den Fenstertischen vorbei. Die Alpen da draußen wirkten wie faltige Zähne mit kleinen körniggrauen Schneekappen. Suzi behielt den rotbärtigen Überwachungsmann vor ihnen verstohlen im Auge. Er schlenderte jetzt bedächtig zum Eingang des Korridors hinüber.
    Sie schaltete ihr Cybofax ein. »Malcolm?«
    »Verstehe dich deutlich«, antwortete der Hardliner.
    »Okay, wollte ich nur kontrollieren.«
    »Himmel!« platzte Greg hervor. Er trat mit zwei raschen Schritten ans Balkongeländer und beugte sich hinüber.
    Als Suzi sich zu ihm gesellte, stellte sie fest, daß er einen der sanft nach oben fahrenden Glasfahrstühle betrachtete. Die Kabine fuhr auf der gegenüberliegenden Schachtseite und war noch ein paar Stockwerke tiefer. Eine Rolltreppe blockierte Suzis Blick. »Ist es Leol?«
    »Jap. Und sechs weitere Leute in seiner Begleitung. Stark feindselig eingestellt.«
    Der Lift kam hinter der Rolltreppe zum Vorschein. Suzi blickte Leol Reiger direkt an, der sie zum gleichen Zeitpunkt entdeckte. Seine Arme bewegten sich.
    »Scheiße!« Greg rammte Suzis Schulter. Im Stürzen sah sie ein weißes Spinnennetz aus Rissen, das sich in der Glaswand des Fahrstuhls ausbreitete. Das unverkennbare Trällern eines elektromagnetischen Gewehrs durchschnitt das geschäftige Treiben im Schacht. Suzi landete schmerzhaft auf der Schulter, und die Puma-Reisetasche prallte ihr auf die Seite. Und ohne Pause rollte Suzi sich weiter ab.
    Ein Tupfenteppich aus orangenen Flammen eruptierte über der Fassade des Feinkostladens hinter ihr. Verdammte Explosivgeschosse! Eine Hitzewoge spülte ihr übers Genick. Die aus verstärktem Glas bestehenden Scheiben des Feinkostgeschäfts lösten sich einfach auf, und ein Regen aus langen tödlichen Kristallscherben ging über den Lebensmittelauslagen und dem Fußboden nieder. Menschen schrien überall auf dem Balkon, ein Lärm, der durchsetzt war vom Crescendo berstenden Glases. Rings um Suzi duckten sich entsetzte Menschen in Deckung.
    Kalte Wut stieg in ihr hoch. Leol Scheißreiger reagierte wie eine dressierte Laborratte; sie sehen und schießen war eins, ohne Rücksicht darauf, daß Hunderte von Zivilisten herumstanden.
    Ein schriller Alarm ging los. Ein Mann kniete vor dem verwüsteten Feinkostladen, die Hände vor dem Gesicht, und eine der Scherben hatte sein Handgelenk festgenagelt. Blut spritzte aus der Wunde. Zwei junge Frauen in identischen Stewardessen-Uniformen klammerten sich aneinander; der Stoff der Uniformen war wie von Rehposten durchlöchert, jedes Loch das Zentrum eines sich ausbreitenden roten Fleckens.
    Suzi drehte sich weiter, bis sie auf dem Bauch lag, und zog die Beine hoch, bemühte sich, mit den Turnschuhen auf den glatten Fliesen Halt zu finden.
    »Zum Korridor!« brüllte Greg über den Tumult hinweg. Eine weitere Salve elektromagnetischen Gewehrfeuers peitschte durch die Luft. Das Plastikschild an der Oberseite des Feinkostschaufensters leuchtete orangefarben auf, zerbrach und überschüttete den anschließenden Balkonabschnitt mit Plastikfragmenten und kleinen Brocken rauchenden Betons. Neues Geschrei brach aus.
    »Sag Malcolm Bescheid!« rief Greg. Dann lief er schon in geduckter Haltung los, hielt den Kopf unter dem Geländer. Bewegte sich dabei erstaunlich schnell.
    »Malcolm!« schrie Suzi ins Cybofax. »Zum Korridor, ab in den Korridor!«
    Das Rennen fiel ihr leichter; sie brauchte sich nicht so tief zu bücken wie Greg. Sie holte allmählich zu ihm auf. Eine Rolltreppe beförderte mit geistloser Routine hingestreckte menschliche Gestalten auf den Balkon, entsetzte Männer, Frauen und Kinder, die schluchzten und sich die Hände über den Kopf hielten. Als ob ihnen das was nützen würde. Suzi lief um den Haufen erstarrter menschlicher Körper herum und stürzte beinahe über ein ausgestrecktes Bein.
    Erneutes elektromagnetisches Feuer jagte aus dem Fahrstuhl hervor. Die Schützen stellten Vermutungen an, wo Suzi und Greg jetzt waren. Geschosse prallten winselnd vom Beton und den Metallflächen der Rolltreppen ab und detonierten zu aufleuchtenden Blumenornamenten.
    Zwanzig Meter vor sich sah Suzi den rotbärtigen Beobachter, wie er in den Korridor rannte. Hinter ihm drückte sich Malcolm ans

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