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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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das Display. »Ein Sondereinsatzkommando ist unterwegs zum Schacht. Die Prezda-Sicherheit denkt, daß da ein einsamer Psycho wütet.«
    »Können Sie sich einschalten und ihnen sagen, daß es ein Team von Teksöldnern ist?«
    »Ja.«
    »Tun Sie das; falls die Polizei dort unvorbereitet eintrifft, werden Leol und seine Irren alle niederknallen.«
    Malcolm sprach ins Cybofax.
    »Wie sehr haßt dich dieser Reiger?« fragte Greg.
    »Schlimm genug. Und beruht verdammt noch mal auf Gegenseitigkeit.«
    »Läßt er wohl Baronski in Ruhe, um lieber dich zu verfolgen?«
    »Das bezweifle ich. Er ist total verrückt, aber nicht blöd. Er weiß, daß er sich Baronski jetzt schnappen muß, oder er setzt seinen Auftrag in den Sand. Ich bin noch lange da. Wir halten unser kleines Schwätzchen später.«
    Greg stand auf und half auch Malcolm auf die Beine. Suzi blickte zurück; der Schacht war außer Sicht. Sie stand auf und schrie gellend, als sie den scharfen, unerwarteten Schmerz im linken Bein spürte. Als sie hinabblickte, stellte sie fest, daß der Anzug ums Knie herum aufgerissen war. Ein Haufen Glasnadeln steckte dort im Fleisch, und das Blut strömte ungehindert. Jetzt, wo sich ihre Sinne wieder beruhigten, spürte sie noch weitere Fleischwunden an Armen, Rücken und Hintern. Kleine prickelnde Punkte, heiß und klebrig.
    »Ach du liebe Güte«, brummte sie.
    Sie erreichten das Ende des Laufbands. Einige Menschen liefen dort benommen durcheinander, weiße Gesichter wie Zombies. Einige hatten Schnitte von den Glassplittern. Sie warfen Suzi böse Blicke zu. Sie bemerkte, daß sie die Browning immer noch in der Hand hielt; die rote LED-Ladeanzeige blinkte gleichmäßig.
    »Zu den nächsten Fahrstühlen«, sagte Greg gelassen. Malcolm lehnte schwer auf ihm und humpelte mit. Die Rückseite der Jacke war naß von Blut.
    Suzi folgte den beiden durch die schweigende Gruppe zum nächsten Laufband. Sie haßte die anklagenden Blicke. Hätte am liebsten erklärt: Ich war es nicht! Gebt Leol Reiger die Schuld! Zwecklos.
    »Was jetzt?« fragte sie. Die Alarmsirene war inzwischen auf ein fernes Pfeifen reduziert.
    Gregs Blick ging ins Leere. Er hatte Blut auf dem Gesicht, das aus kleinen Schnitten an den Wangen sickerte; ein besonders tiefer war direkt neben dem Auge. Sie hatten Glück gehabt, soviel war Suzi klar. Hätte Leol erst nachgedacht und sein Vorgehen richtig geplant, anstatt seinen Instinkten zu folgen …
    »Taktischer Rückzug«, sagte Greg. »Keiner von uns ist mehr fit genug, um etwas zu unternehmen. Ich habe den Überwachungsmann verloren. Und seinem Kollegen im Schacht nachzujagen ist definitiv keine Option. Außerdem, solltest du recht haben, was Reiger angeht, verringert sich unser Vorsprung in Sachen Fielder von Sekunde zu Sekunde. Scheiße, ich hätte zu gern gewußt, mit wem wir es sonst noch zu tun haben.«
     
    Am Ende des Laufbands nahmen sie einen Fahrstuhl zum nächsten Stockwerk hinauf und wechselten ihn dort. Malcolm sackte an die stahlgetäfelte Wand und atmete flach. Suzi machte sich allmählich Sorgen über die Menge an Blut, die er verlor. Es tropfte gleichmäßig aus der Jacke auf den Boden. Er murmelte undeutlich vor sich hin.
    Greg zog sein Cybofax, als sich die Lifttüren geschlossen hatten. »Rachel, wir sind im Schacht A17, Fahrstuhl fünf. Bring die Pegasus so dicht heran, wie du kannst, und hol uns dann heraus. Die Kacke dampft, okay?«
    »Sind unterwegs, Greg«, drang Rachels Stimme aus dem Mikroplättchen.
    Suzis Cybofax piepte. Sie zog es mit steifen Fingern aus der Brusttasche, wußte schon, wer dran war.
    Leol Reigers Gesicht füllte den kleinen Bildschirm aus. Sein leichenhaftes Gesicht hatte inzwischen tatsächlich Farbe. Sie sah hinter ihm an der Wand eines von Baronskis Pornogemälden.
    »Zwei Leute aus meinem Team, Miststück Suzi. Du hast sie abgeknallt!«
    Eine Frau schrie im Hintergrund auf. Suzi dachte, daß es vielleicht Iol war. Leol Reiger kümmerte sich überhaupt nicht darum.
    »Du hast sie verdammt noch mal hergebracht, Leol. Du hast ihnen befohlen, mitten unter Zivilisten das Feuer zu eröffnen, du paranoider Rattenarsch! Und dabei boten deine Leute im Fahrstuhl unbewegliche Ziele. Deine Pfuschtaktik, deine Schuld.«
    »Ich muß jetzt erst einen Auftrag zu Ende bringen, Suzi. Aber danach werden du und ich uns mal hallo sagen. Zuerst stauche ich dir den Verstand zurecht, zeige dir etwas, wobei du laut schreien mußt; danach zerbreche ich dir den kleinen Kiddykörper. Hast du mich

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