Mindstar 03 - Die Nano-Blume
ein. Juliet, du mußt dieses Fieldermädchen kriegen! Sie ist nichts, was er zweimal verkaufen könnte. Falls sie weiß, woher die Blume stammt, dann weiß sie auch, wo der Außerirdische steckt, und es ist durchaus möglich, daß sie auch weiß, wo man an diese ganze Technologie der atomaren Strukturierung kommt. Jason wird eine groteske Summe verlangen, aber zahle sie. Du kannst dir nicht leisten, es nicht zu tun.
Vielleicht, Opa, aber da können wir sicherlich etwas Druck ausüben.
Jason Whitehurst betrachtete sie höflich und erwartungsvoll.
»Ich würde mich freuen, wenn du meinen Vertreter empfängst«, sagte sie. »Er kann die Colonel Maitland in einer Stunde oder so erreichen. Und er hat alle Vollmachten, um für mich zu verhandeln.«
»Ich hatte nicht mit persönlichen Begegnungen gerechnet, Julia. Meine Absicht ist es, eine Auktion zu veranstalten. Wie sonst könnte ich Charlotte Fielders wirklichen Wert feststellen?«
»Vielleicht schätzt du nicht richtig ein, wie hoch in diesem Fall die Einsätze sind, Jason. Ich denke nicht, daß eine offene Auktion zu deinem Vorteil wäre. Einzugestehen, daß du Fielder festhältst, könnte sich als gefährlich erweisen. Es war unvermeidlich, daß jemand den Standort der Colonel Maitland herausfand. Zumindest die Mühe, die ich mir gemacht habe, dich zu finden, sollte dir zeigen, wie tief du drinsteckst. Wie du weißt, kannst du dich natürlich darauf verlassen, daß ich dieses Wissen nicht ausnutze. Es sind jedoch einige Gruppen in die Sache verwickelt, denen deine physische Sicherheit nicht so viel bedeutet.«
Jason Whitehurst zupfte an seinem Bart. »Nur den einen Mann?«
»Absolut. Er heißt Greg Mandel und hat eine Assistentin bei sich. Sie werden mit einer normalen, zivilen Pegasusmaschine eintreffen. Dein Landeplatz reicht dafür.«
»Sehr schön, Julia. Ich empfange ihn.« Er hob warnend den Finger. »Nichts weiter! Falls sich dein finanzielles Angebot als akzeptabel erweist, kann er Fielder mitnehmen, wenn er wieder abfliegt. Falls nicht, wirst du dich mit deinen Konkurrenten auf gleichem Niveau auseinandersetzen müssen.«
Julia beugte sich vor und machte ein ernstes Gesicht. »Danke, Jason. Aber sei bitte vorsichtig, setze wenigstens die Verhandlungen mit allen anderen aus, bis Greg Mandel eintrifft. Ich möchte nicht, daß dich noch jemand findet; du bist im Moment zu wertvoll für mich.«
»Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, Julia. Mach dir keine Sorgen um mich.« Sein Bild verschwand.
Julia atmete schwer aus und blickte sich im Arbeitszimmer um, ohne richtig hinzusehen. Immer, wenn sie auf Wilholm zu arbeiten hatte, tat sie es in diesem Raum. Mit seiner dunklen Holzvertäfelung, dem kühlen, gemauerten Kamin und den düsteren Büchern hinter ihren Glastüren verbreitete er die richtige nüchterne Atmosphäre. Die hier gefällten Entscheidungen …
Mein Mädchen! sagte Philip Evans. Sobald Greg und Suzi die Colonel Maitland erreicht haben, wird der alte Jason feststellen, daß seine Optionen rasch weniger werden. Du hast genau das Richtige getan.
Danke, Opa. Er schien immer zu spüren, wenn sie niedergeschlagen war, obwohl ihm diesmal die Mischung aus Spannung und Depressionen, die an ihren Muskeln zerrte, einen deutlichen Hinweis gegeben haben mußte.
Sie gab den Code für eine abhörsichere Verbindung zu Gregs Cybofax ins Tischterminal ein. Als sein Gesicht auftauchte, entdeckte sie einige kleine Schnitte in den Wangen und einen blauen Spritzer Hautverband neben einem Auge. Er versuchte, einen unmutigen Gesichtsausdruck abzumildern.
Sie saugte an der Unterlippe. So hätte es nicht kommen sollen. Nicht wieder ein Hardlinereinsatz für Greg. Sie hatte das Eleanor und sich selbst versprochen. Alles, was sie wollte, war Royan. »Allmächtiger, alles okay mit dir?« Victor hatte Schwierigkeiten in der Prezda und einen Teksöldner namens Reiger erwähnt, aber nicht, daß Greg verletzt worden war.
»Yeah, mehr oder weniger. Ich weiß nicht, was für Auszeichnungen Victor vergibt, aber Malcolm Ramkartra hat sich heute eine verdient.«
Sie nickte nur gedrückt.
Greg schien weicher zu werden. »Ich schätze, wir hatten Glück. Ist nichts passiert, was ein Erste-Hilfe-Koffer nicht wieder flicken könnte.« Er wurde leiser. »Aber du hast Suzi direkt in eine blutige Vendetta bugsiert. Dieser Reiger ist ein verdammter Irrer, kein Vertun! Zwei seiner Leute sind umgekommen, und er gibt Suzi die Schuld für die ganze Schießerei. Das ist ein
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