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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dachte sie; die aktuellen Fernsehmagazine hatten in jüngster Zeit von einem Kampf um die Führung gesprochen. Die neokonservativen Hinterbänkler waren nicht glücklich darüber, wie Joshua Wheaton mit dem Walesproblem umging. Michael Harcourt gehörte zu den führenden Konkurrenten um seine Nachfolge. Noch etwas, worüber sich Julia hätte informiert halten sollen; die NN-Kerne wußten bestimmt Bescheid.
    »Mein Büro hat Ihren Anruf als wichtig codiert«, sagte Julia.
    »Wir finden das auch, absolut. Die Sache ist die, Julia: Heute morgen erhielt die Regierung Informationen über eine ziemlich wertvolle neue Technologie, die überall auf dem Markt feilgeboten wird.«
    »Ja, die atomare Strukturierung.«
    »Ah.« Michael Harcourts Augenbrauen stiegen ein klein wenig in die Höhe. »Sie wissen also davon. Ausgezeichnet! Sowohl die Großeuropäische Verteidigungsallianz als auch das Unternehmen Globecast sind ans Verteidigungsministerium herangetreten und berichteten, diese atomare Strukturierung würde angeboten, damit sie jemand entwickelt. Unserer Analyse zufolge – und ich habe absolute Spitzenleute damit beauftragt, Julia! – wird diese Technik doch für ein paar Umwälzungen sorgen. Tatsächlich kursiert sogar das Wort revolutionär, und das nicht nur im Scherz.«
    »Meine Leute sagen das gleiche«, entgegnete sie.
    »Gut, es freut mich, das von unabhängiger Seite bestätigt zu bekommen; so etwas ist stets eine Erleichterung. Verstehe ich es dann richtig, daß Event Horizon ein starkes Angebot für eine Partnerschaft mit Clifford Jepson unterbreiten wird?«
    »Natürlich werden wir ein Angebot vorlegen.«
    Michael Harcourts Nachrichtenlächeln wurde ein wenig schwächer. »Ah, na ja, darüber gibt es im Kabinett einigen Streit, Julia. Sehen Sie, Event Horizon hat eine so herausragende Position in der englischen Industrie, daß wir finden, es wäre von entscheidender Bedeutung, daß Sie das Siegergebot unterbreiten.«
    »Falls Sie eine Möglichkeit kennen zu garantieren, daß mein Angebot den Zuschlag erhält, Minister, wäre ich erfreut, davon zu erfahren.«
    »Nun, Julia, ich würde ganz klar alles tun, was in meiner Macht steht, um sicherzustellen, daß Event Horizon gewinnt. Wir können uns wirklich nicht leisten, daß Sie in dieser Sache den Kürzeren ziehen.«
    »Wir?«
    »Die Nation, Julia. Wie Sie wissen, haben die Neokonservativen Sie immer unterstützt. Event Horizon ist eine Inspiration und ein Beispiel für Industrielle überall. Sie, Julia, verkörpern unsere Politik und den Erfolg, der zu erringen ist, wenn man ihr folgt. Wir möchten sicherstellen, daß das so weiter geht.«
    »Herr Minister?«
    »Ja, Julia?«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, das QP auszulassen und auf den Punkt zu kommen?«
    Michael Harcourt runzelte die Stirn. »QP?«
    »Das Quatschpensum.«
    Das ist mein Mädchen, weist Politikern immer wieder den ihnen zustehenden Platz zu. Und dieser Platz ist unten.
    Entweder du leistest einen konstruktiven Beitrag, oder du bist still, Opa!
    »Ah, na ja, um ganz offen zu sein, Julia: Ich möchte meine Dienste als Unterhändler zwischen Event Horizon und Clifford Jepson anbieten. Ich habe vielleicht keinen großen Einfluß in Konzernkreisen, aber was ich habe, stelle ich Ihnen in aller Bescheidenheit zur Verfügung.«
    Das war nicht, was Julia erwartet hatte. Sie nahm einen Schluck Tee, um ihre Überraschung und Verlegenheit zu überspielen. Vom eigenen Zynismus verraten. Natürlich waren alle Politiker eigennützige Autokraten.
    »Das ist ein sehr freundliches Angebot, Michael«, sagte sie. »Haben Sie schon mit Clifford Jepson darüber gesprochen?«
    »Gewiß; ich möchte doch nicht Ihre Zeit für unpraktische Lösungen verschwenden.«
    »Was für ein Arrangement stellen Sie sich dabei vor?« fragte sie.
    »Ich würde als strikt inoffizieller Überbringer auftreten. Clifford Jepson hat angedeutet, daß er mir die übrigen Angebote zeigen wird, wie sie hereinkommen. Ich tätige dann einen einzigen Anruf, und Sie sind in der Lage, das höchste Angebot vorzulegen. Das Beste, was die anderen zu bieten haben, plus einen Anteil, den Sie für geeignet halten, um die Sache zum Abschluß zu bringen.«
    »Das klingt … machbar«, räumte sie ein. Und wenn alles andere scheiterte – sie mußte einfach an diese Generatordaten von Clifford kommen. Trotzdem merkwürdig, daß Michael Harcourt nicht von Mutizen gesprochen hatte.
    »Ich bin erfreut, das zu hören. Es ist immer erfreulich zu wissen,

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