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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hielt sie in der Hand, als er ins Flugzeug stieg, deshalb erinnere ich mich noch daran.«
    Victor spürte, wie Beunruhigung in ihm prickelte. »Hat sie geblüht?«
    »Ob sie …« Eliot Haydon schwieg verwirrt und unsicher.
    »Hat sie geblüht? Hat sie Blüten getragen?«
    »Ich denke nicht, nein.«
    Ich finde immer noch nichts, Victor, meldete sich NN-Kern eins.
    Er drehte sich einmal voll im Kreis. Das Persönlichkeitspaket mußte hier sein. Royan erwartete bestimmt, daß er darauf kam, daß er eintrat und das Offensichtliche erkannte.
    Mal ganz von Anfang an, sagte er sich. Ein Datenkonstrukt muß in Ware abgespeichert sein. Und es muß erkennbar sein. Royan versteckte nichts, denn die Pakete dienten ja zur Warnung. Sie waren so untergebracht, daß man nicht zufällig darüberstolperte, aber richtig versteckt waren sie auch nicht.
    Er wünschte sich, Greg mit seiner Intuition hier im Labor zu haben. Greg hätte es gleich gesehen.
    Victor drehte sich langsam um und sah Kiley an. Das winzige Glasauge des Interfaceschlüssels starrte ihm entgegen. Er zog das Cybofax aus der inneren Jackentasche und hielt es hoch.

 
Kapitel neunundzwanzig
     
     
    Das Waffenlager war ein langer Raum aus Beton und ohne Fenster. Metallschränke reihten sich an einer Wand auf, Waffenständer an der anderen. Zehn Tische zogen sich durch die Mitte, ausgestattet mit Testapparaten und den diversen kybernetischen Werkzeugen der Waffenschmiede. Der Anblick und der Geruch von warmem Öl führten Greg schnurstracks wieder in seine Zeit als Soldat zurück. Sogar das Geplauder des vor dem Einsatz stehenden Sicherheitskommandos war das gleiche, gekennzeichnet durch die Aufdringlichkeit dieser einzigartigen Variante gezwungenen Humors.
    Greg saß auf einer Bank und sah zu, wie Suzi von Alex Lahey, einem der Waffenschmiede, ausgerüstet wurde. Er hatte eine muskelgekoppelte Panzerung gefunden, die klein genug für sie war, und programmierte sie jetzt für die motorischen Nervenimpulse aus Suzis Implantat. Ein dickes Bündel faseroptischer Kabel führt aus dem Interfacestecker an der Brustplatte der Panzerung zu dem Terminal auf dem Tisch, an dem Alex Lahey arbeitete. Nur der Helm fehlte noch, so daß Suzis Kopf über der schwarzen, faßähnlichen Körperrüstung aufragte.
    »Zuerst kommt ein gesunder Verfolgungswahn«, sagte Greg. »Und dann die obsessive Psychose. Die Trennlinie ist ganz schön schmal.«
    »Quatsch. Leol ist aus dem Krankenhaus in Nigeria geflüchtet. Denkst du, er gibt jetzt auf, was Charlotte angeht?«
    »Nein, aber wie sollte er sie finden?«
    Suzi grunzte abschätzig. »Der Mistkerl ist gut, Greg. Das muß man ihm lassen. Und er hat Clifford Jepsons Geld hinter sich.«
    »Victor ist besser. Und wir haben Julias Geld hinter uns.«
    »Yeah, sicher.«
    Alex Lahey blickte von dem Terminal auf, an das Suzis Panzeranzug angeschlossen war. »Würden Sie bitte den linken Arm heben?«
    Suzi hob ihn langsam, bis er auf Schulterhöhe war; dann ruckte er auf einmal hoch, bis er an die Decke zeigte. »Ach Scheiße!«
    »Verzeihung«, sagte Alex Lahey. Er studierte den Terminalkubus und brummte vor sich hin.
    »Heh, kann ich ihn wieder runternehmen oder was?«
    Alex Lahey blickte nicht auf. »Ja, ja.«
    »Dieser Individualkampfpanzer ist ein bißchen zuviel des Guten, oder?«
    Suzi schlug sich mit der gepanzerten linken Hand auf die Brust und erzeugte damit einen hohlen, dumpfen Laut. »Jetzt kann ich Leol entgegentreten, Greg. Kein Weglaufen mehr, keine Ausweich- und Lockvogelmanöver. Himmel, das war verdammt demütigend! Du solltest es auch mal mit einer Panzerung probieren; das verschafft deinem Selbstvertrauen einen Orgasmus.«
    »Nein danke, Muskelpanzerungen kamen erst nach meiner Zeit. Ich bleibe bei dem, was ich habe. Der guten alten mystischen Intuition. Sie hat mich bislang am Leben gehalten.«
    »Yeah? Und was sagt sie über Royan?« wollte Suzi wissen.
    »Ich sage dir, er ist da oben.« Damit überraschte er sich selbst. Die Worte waren ihm unabsichtlich entfahren, und er hatte auch keine Drüsensekretion eingeleitet.
    »Huh!« grunzte Suzi.
    »Würden Sie sich bitte an die Zehen fassen?« meldete sich Alex Lahey.
    Greg beherrschte seine Erheiterung über den leicht albernen Anblick eines Muskelpanzeranzuges, der Gymnastik trieb, während Suzi die Gelenkverbindungen der einzelnen Gliedmaßen testete. Die übrigen Mitglieder des Einsatzkommandos machten sich daran, die Waffen zu überprüfen, die sie von den Ständern genommen

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